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0915 - Macht des Schicksals

0915 - Macht des Schicksals

Titel: 0915 - Macht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zeigen.« Während der Worte war meine rechte Hand in der Tasche verschwunden, wo ich das Metall des Kreuzes spürte.
    Langsam holte ich es hervor und behielt Gilles St.Clair dabei unter Kontrolle.
    Er war etwas verunsichert. Er wußte auch nicht, wo er zuerst hinschauen sollte, in mein Gesicht oder auf meinen Arm, der sich bewegte. Jedenfalls unternahm er nichts.
    Mein Kreuz war noch in der Faust versteckt. Es war plötzlich so unheimlich still geworden, und ich streckte langsam, sehr langsam, den rechten Arm vor.
    Dabei drehte ich die Hand und öffnete die Faust.
    Das Kreuz lag frei, und ein zufällig durch eine Öffnung fallender Lichtstrahl ließ es aufleuchten.
    Gilles de St.Clair fluchte!
    ***
    Suko und der Abbé hatten das Phänomen gesehen. Bloch hatte seinen Kopf angehoben und schaute nicht mehr auf und in sein Würfel hinein.
    Die Szene wirkte gespenstisch, obwohl sie selbst nichts Gespenstisches an sich hatte. Beiden Männern kam es vor, als wäre ein dünner Film hinter die Realität geschoben worden, um eine zweite Wahrheit dort ablaufen zu lassen, die aber mit der ersten, der eigentlichen, nichts zu tun hatte.
    »Das ist John«, sagte Suko leise. Er konnte seinen Blick nicht von der schemenhaften Gestalt lösen und hörte nur wie am Rande die Antwort des Templers.
    »Ich versuche den Kontakt zu intensivieren. Vielleicht schlägt der Würfel eine Brücke.«
    »Ja, tu das bitte.« Suko schauderte, aber er war erfahren genug, um das Phänomen zu akzeptieren.
    Er ging sogar noch einen Schritt weiter, denn er wollte Kapital daraus schlagen.
    Zwar standen die beiden Personen, von denen die eine St.Clair sein mußte, in der Kapelle, aber nicht in unmittelbarer Nähe des Inspektors. Suko wollte herausfinden, ob es ihm gelang, Kontakt zu seinem Freund aufzunehmen, der in einer anderen Zeit lebte.
    Deshalb näherte er sich Sinclairs schwacher Gestalt. Er bewegte sich so lautlos wie eben möglich, nichts sollte stören, und er geriet auch in Johns Blickfeld. Wenn er das gleiche Phänomen spürte wie Suko, dann mußte er jetzt eine Reaktion zeigen.
    Das passierte nicht. John war einzig und allein auf den anderen Mann konzentriert, und Suko bewegte sich noch näher an die geisterhafte Gestalt seines Freundes heran, so nahe, daß er nur die Hand auszustrecken brauchte, um ihn anzufassen.
    Er tat es.
    Er berührte ihn, doch er spürte nichts.
    John Sinclair war da und doch nicht vorhanden. Er war eine magische Projektion aus der Vergangenheit, die keinen direkten Kontakt zur Jetztzeit hatte.
    Suko spürte auch nichts, als er mit der Hand über das Gesicht »strich«. Kein Kribbeln an den Fingern, keine Botschaft, die ihn weitergebracht hätte, nicht die Spur eines kühlen Hauchs, es war alles so schrecklich normal.
    Trotzdem blieb er stehen und drehte den Kopf nach rechts, um den Abbé anschauen zu können.
    Bloch war auch weiterhin tief in den Anblick des Würfels versunken, aber er schaffte es nicht, eine stärkere Botschaft herauszuholen, denn er schüttelte einige Male den Kopf, um dies zu dokumentieren.
    Trotzdem fragte Suko nach. »Was ist mit der Brücke?« flüsterte er. »Was kannst du…?«
    »Nichts, Suko, leider nichts. Der Würfel ist einfach zu schwach. Er schafft es nicht.«
    »Aber die beiden sind hier. Du siehst sie auch?«
    »Ja, nur in einer anderen Zeit. Es ist das magische Phänomen der Zeitverschiebung. Du kennst es selbst, doch wir können es nicht durchbrechen. Noch sind wir nicht soweit, Suko.«
    Das wollte der Inspektor so nicht akzeptieren. »Können wir denn nichts tun?«
    »Wohl kaum. Zumindest jetzt nicht…«
    »Kannst du die Szene halten?«
    »Ich weiß es nicht. Es kostet Kraft, der Würfel verliert allmählich an Intensität und…«
    »Sie haben etwas gemerkt, Abbé!« Suko hatte nicht anders gekonnt. Er mußte laut rufen, aber er wußte nicht, ob er sich darüber freuen sollte oder nicht.
    John Sinclair hatte den Kopf gedreht.
    Aus einer Handbreite Distanz schauten sich beide über Jahrhunderte hinweg in die Gesichter…
    ***
    Ich hörte den Fluch des Gilles de St.Clair, und verdammt noch mal, er tat mir gut, denn sein Fluch bewies mir, daß er dem Kreuz tatsächlich nicht positiv gegenüberstand. Zudem sorgte er für das Verschwinden meiner Gewissensbisse, die ich ihm gegenüber noch immer hegte. Vielleicht hatte ihn auch der helle Reflex irritiert, denn er drehte nach seinem Fluch den Kopf zur Seite, als wollte er nichts mehr sehen, vor allen Dingen nicht das geweihte

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