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0916 - Der Quellmeister und die Bestie

Titel: 0916 - Der Quellmeister und die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gottheit verehrten. Es war gänzlich unvorstellbar, daß diese Bestie ...
    Da erblickte er hoch oben, zwischen den Schultern des Ungeheuers, unmittelbar hinter dem Haaransatz, eine buckelartige Erhebung. Von dieser Erhebung ging ein goldenes Leuchten aus, das sich deutlich von der schmutziggrauen Hautfarbe der brüllenden Bestie abhob. Pankha-Skrin hatte nicht viel Zeit, über seine Beobachtung nachzudenken; denn Kukelstuuhr bewegte sich mit dröhnenden, krachenden Schritten auf die kleine Schar der Opfer zu und schickte sich an" mit der Mahlzeit zu beginnen. In dem allgemeinen Lärm war kaum zu hören, daß die Priesteranwärter mittlerweile den Choral des Wohlgelingens angestimmt hatten.
    Plötzlich stand der humpelnde Tantha neben dem Quellmeister.
    „Siehst du die Kuppel dort auf dem Rücken des Ungeheuers?" rief er dem Loower zu.
    „Ich sehe sie!" antwortete Pankha-Skrin.
    „Suchst du nicht nach etwas Besonderem?" rief der Humpelnde. „Hat es nicht den Anschein, als gehöre dieser Buckel nicht von Natur aus zu der Bestie?"
    „Das mag sein", gab Pankha-Skrin, ebenfalls mit lauter Stimme, zu. „Aber worauf willst du hinaus?"
    „Sieh die Beine des Monstrums!" schrie der humpelnde Tantha, um Kukelstuuhrs Gebrüll zu übertönen.
    „Wenn wir dort herankämen, wäre es ein leichtes, dem Untier auf den Rücken zu klettern. Dort wären wir sicher, und du hättest deine..."
    Weiter kam er nicht. Ein wütendes Fauchen stand plötzlich im Raum, und ein blauweißer Blitz erhellte die mächtige Halle von einem Ende bis zum andern. Pankha-Skrin fuhr herum. Da sah er, daß der Oberpriester mit seinem Gefolge hinter der Barriete hervorgeeilt war. Jeder der fünf trug einen Strahler. Sie mußten aus den Beständen der Techno-Spürer stammen, denn derart fortgeschrittene Geräte gab es sonst im Reich der Zaphooren nicht.
    Awustor war es, der seine Waffe abgefeuert hatte. Die leuchtende Energiebahn war dem Ungeheuer in den Schädel gefahren. Es fuhr auf den vier Hinterbeinen in die Höhe und schlug mit den zwei vorderen Tatzen nach einem hypothetischen Gegner, den es unmittelbar vor sich vermutete. Awustors Schuß hatte die Bestie auf der Seite des Wulstes getroffen, aus dem der Schnabel hervorwuchs, und dort eine häßliche, qualmende Wunde geschaffen.
    Kukelstuuhr gab ein wütendes Gebrüll von sich, das jedes andere Geräusch mühelos übertönte und das Gehör dermaßen erschütterte, daß alle Gedanken augenblicklich zum Stillstand kamen.
    Pankha-Skrin erkannte, daß Awustor und seine Begleiter die Wirkung der Techno-Spürer-Waffen, die ihnen wahrscheinlich mit dem Arsenal des bisherigen Oberpriesters in die Hände gefallen waren, weit überschätzt hatten. Sie mochten erwartet haben, dem Ungeheuer mit zwei oder drei Strahlschüssen den Garaus zu machen.
    Awustor stand da, als rechne er mit dem Sturz der Bestie bereits nach dem ersten Treffer. Der Quellmeister aber war überzeugt, daß es mehrerer Dutzend Wunden wie dieser bedurfte, um dem Koloß den Garaus zu machen. Das Vorgehen Awustors und seiner Genossen erreichte vorläufig nur einen Zweck: Es hielt Kukelstuuhr davon ab, die dargebotenen Opfer zu verschlingen.
    Pankha-Skrin wandte sich hastig an den Dreiäugigen, zu dem er zuvor gesprochen hatte.
    „Siehst du, was ich meine?" schrie er ihn an. „Seht zu, wie das weitergeht, und macht euch auf die Beine, wenn es an der Zeit ist!"
    Er hatte keine Zeit, zu warten, ob sein Rat befolgt wurde. Einer von Awustors Begleitern hatte inzwischen einen zweiten Schuß abgefeuert. Die Halle erbebte von dem Wutund Schmerzgebrüll des Ungeheuers. Zusammen mit dem humpelnden Tantha eilte der Quellmeister auf die Bestie zu. Kukelstuuhr achtete nur noch auf die winzigen Gestalten, von denen die grellen Lichtbalken ausgingen, die die Ursache großer Pein waren. Unbemerkt erreichten Pankha-Skrin und der Humpelnde das linke Vorderbein des Monstrums. In diesem Augenblick erhielt Kukelstuuhr den dritten Treffer. Der Koloß zuckte zusammen. Die Muskeln an den Beinen kontrahierten und traten wie breite Felsbänder zum Vorschein.
    „Los! Dort hinauf!" drängte der humpelnde Tantha. „Halt dich gut fest! Es sieht so aus, als wird es noch eine Menge Erschütterungen geben!"
    „Komm mit!" forderte der Quellmeister ihn auf. „Hier unten bist du in Gefahr!"
    „Ich komme, sobald ich dich in Sicherheit weiß!" stieß der Humpelnde hastig hervor. „Jetzt mach dich auf den Weg - sonst ist es zu spät!"
    Pankha-Skrin fuhr die

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