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0916 - Der Quellmeister und die Bestie

Titel: 0916 - Der Quellmeister und die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tentekelähnlichen Arme mit den empfindlichen, feinfühligen Greiflappen aus. Die großporige Haut des Ungeheuers bot ihm vielerlei Halt, mehr als ein Mensch mit fünffingrigen Händen gefunden hätte. Er kam mühelos voran. Mitunter, wenn Awustors Genossen wieder einen Schuß abfeuerten, gingen konvulsivische Erschütterungen durch den mächtigen Körper. Aber der Quellmeister verlor den Halt nicht. Griff um Griff, Meter um Meter kämpfte er sich an dem riesigen Leib empor. Er erreichte den Rumpf des Ungeheuers und fand auch dort kein unüberwindliches Hindernis. Stück um Stück näherte er sich dem geheimnisvollen Gebilde auf Kukelstuuhrs Rücken, aus dem er die Mentalimpulse empfangen hatte.
     
    *
     
    Drunten in der Halle nahm inzwischen die kataklysmische Entwicklung der Dinge ihren Fortgang. Die KukelstuuhrPriester, zunächst erstarrt vor Schreck über das ungewöhnliche Verhalten des eigenen Oberpriesters, begriffen allmählich, daß hier Kräfte am Werke waren, die auf die Vernichtung der „Gottheit" abzielten. Daraufhin packte sie die Panik. Einige unter ihnen hatten Zuversicht und warteten darauf, daß Kukelstuuhr den frevlerischen Angreifern kurzerhand den Garaus mache. Als sie aber sahen, daß das Ungeheuer immer mehr Mühe hatte, den grellen, blauweißen Lichtbalken zu widerstehen, da wandten auch sie sich zur Flucht.
    Die Gefangenen, die auf dem Umweg über den dreiäugigen Zaphooren die Botschaft des Quellmeisters empfangen hatten, besannen sich ihrer Lage und sahen, daß es ihnen nicht schwerfallen würde, die Freiheit zu erringen. In diesem Augenblick erinnerte sich auch der Tolle Vollei wieder seiner Gefährtin. Er ergriff sie bei der Hand und zog sie mit sich davon.
    „Wir brauchen den Gastwirt nicht mehr!" rief er ihr zu. „Wenn wir die Nachricht verbreiten, daß von jetzt an jeder die Schleierkuhle betreten kann, dann wird niemand mehr über mich lachen!"
    Inzwischen hatten Awustor und seine Gefährten mehr als zehn Schüsse gegen Kukelstuuhr abgefeuert, und die Bestie begann Wirkung zu zeigen. Zu Anfang hatte sie gegen die heimtückischen Schützen vorzugehen versucht.
    Mittlerweile aber war ihr klar geworden, daß die weißblauen Energiestrahlen auf verheerende Weise gefährlich waren. Sie versuchte, sich durch den hohen Spalt in die Höhlung zurückzuziehen, in der sie sich normalerweise aufhielt. Aber sie war durch die Wunden in ihrer Beweglichkeit behindert, und der Rückzug gelang ihr nicht so schnell, wie sie es vorgehabt hatte.
    Pankha-Skrin war auf dem Rücken der Bestie angekommen. Von Zeit zu Zeit sah er sich nach dem humpelnden Tantha um, der versprochen hatte, ihm zu folgen. Aber er konnte sich mit der Sorge um den Gefährten nicht aufhalten. Zu deutlich waren die gedanklichen Impulse, die von der kuppelförmigen Erhebung im Nacken des Ungeheuers ausgingen. Für den Quellmeister bestand kein Zweifel daran, daß die Impulse entweder von Murcon selbst ausgingen oder von einem Gerät, einem Überbleibsel, das er zurückgelassen hatte. Mit schmerzhafter Deutlichkeit erinnerte er sich des Anliegens, das ihn hierher gebracht hatte: das Zusatzgerät zum AUGE zu finden, eines von sieben, die in den kosmischen Burgen verborgen waren und ohne die das AUGE den Loowern nicht behilflich sein würde, die Materiequelle zu durchdringen. Es gab nur einen Wegweiser zu dem kostbaren Gerät: Murcons Impulse.
    Als Pankha-Skrin den kuppelförmigen Höcker auf dem Rücken des Ungeheuers erreichte, sah er durch eine gelbliche, transparente Hülle eine träge Flüssigkeit, die sich mit den Zuckungen des Riesenkörpers schwappend bewegte. Von der Flüssigkeit ging das goldene Leuchten aus, das der Quellmeister bereits vom Boden der Halle aus gesehen hatte. Er beobachtete, daß sich innerhalb der flüssigen Masse Gegenstände befanden, die’ wie Muskeln oder Nervenstränge aussahen, und er bemerkte an einem der Stränge eine Verdickung, die nervös zu pulsieren begonnen hatte und von der der größte Teil der Helligkeit ausging, die den Höcker so weithin sichtbar machte.
    In diesem Augenblick ging ein gewaltiges Zucken durch den mächtigen Körper des Ungeheuers. Von unten waren gleichzeitig drei Strahlschüsse zu hören gewesen. Kukelstuuhrs Geheul erstarb in einem winselnden Stöhnen. Die Bestie schickte sich an zusammenzubrechen.
    Pankha-Skrin hörte einen triumphierenden Schrei.
    „Wir siegen! Die Freibeuter sind hier, um sich zu rächen! Murcon nimm dich in acht!"
    Pankha-Skrin krallte sich an den

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