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0916 - Der Quellmeister und die Bestie

Titel: 0916 - Der Quellmeister und die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen eintönigen Gesang, dessen Worte die Gottheit um Geduld während der langwierigen Vorbereitung der Opferfeier anflehten.
    „Riechst du es?" fragte der humpelnde Tantha.
    „Was?"
    „Den Gestank!"
    Pankha-Skrin roch nichts. Sein Riechorgan war nicht empfindlich genug.
     
    *
     
    Der Zug der Priester und Opfer drang in jenen Stollen ein, bis zu dessen Mündung der humpelnde Tantha zwei Tage zuvor gekommen war. Der Gang war hoch und schmal, und es fiel auf, daß seine Wände und Decke sich in fast rohem, unbehauenem Zustand befanden, während der Fels draußen in der Halle des Oberpriesters sorgfältig geglättet und stellenweise mit metallisch schimmernder Farbe überzogen war.
    Der Gestank, der von dem Ungeheuer Kukelstuuhr ausging, war hier bereits so intensiv, daß es dem humpelnden Tantha um ein Haar übel geworden wäre. Die übrigen Gefangenen empfanden in gleicher Weise.
    Lediglich PankhaSkrin war infolge seines unterentwickelten Geruchssinns gegen den übelriechenden Dunst gefeit.
    Der Stollen öffnete sich schließlich in die sogenannte Arena, einem hallenähnlichen Raum, der ebenso ausgestattet war wie die Halle, in der die Priesteranwärter die Opfergesänge geübt hatten, nur daß er jenen an Höhe und Umfang um ein Vielfaches Pbertraf. An den Wänden entlang verlief die Barriere, die die Priester Und Priesteranwärter vor dem Hunger des Götzen schützte. Die Barriere bestand hier aus einer hohen, dicken Steinwand, die offenbar dazu gemacht war, gewaltigen Kräften Widerstand zu leisten. Die Priesteranwärter, die sich mit’ den übrigen Priestern des Götzenkults bereits hier befanden, hatten sich bis an den äußersten Rand der ovalen Riesenhalle zurückgezogen. Nur von dort aus konnten sie infolge der Steilung, die der Hallenboden entlang der Wände beschrieb, über die Mauerkrone hinwegblickten.
    Pankha-Skrin bemerkte, daß die Priester, die den Zug der Gefangenen führten, sich in einem Zustand ängstlicher Erregung befanden. Offenbar war es durchaus möglich, daß Kukelstuuhr aus seiner Höhle hervorbrach, noch bevor die letzten Priester Gelegenheit fanden, sich hinter der Barrikade in Sicherheit zu bringen. Sichtlich nervös dirigierten die Bleichhäutigen die kleine Schar der Opfer in die Mitte der ovalen Felsenhalle und zogen sich eilig hinter die Barriere zurück, sobald die Gefangenen die Position erreicht hatten, in der die „Gottheit" sie zu finden erwartete.
    Eine Ausnahme bildeten dabei Awustor und seine vier Begleiter. Sie gaben sich, als sei keine Gefahr vorhanden. Pankha-Skrin sah sie aufmerksam die Umgebung mustern. Sie wirkten fast, als seien sie nie zuvor in dieser Halle gewesen. Awustor ließ den Blick über die Barriere gleiten und machte, halb unbewußt, eine entmutigte Geste, die dem Quellmeister nicht entging. Als er sich mit seinem Gefolge schließlich hinter die Steinwand zurückzog, da blieb er in unmittelbarer Nähe des Ortes, an dem die Wand begann - ganz so, als wolle er bei erster Gelegenheit wieder hervorkommen.
    Pankha-Skrin wandte nun seine Aufmerksamkeit dem Durchgang im Hintergrund der Halle zu, den die KukelstuuhrPriester „das Murcon" nannten. Es handelte sich um einen breiten, unregelmäßig geformten Spalt, der fast bis zur Decke der Halle hinauf reichte. Dieser Spalt, vermutete der Loower, war auf natürliche Art und Weise entstanden. Wenn seine Ausmaße auf die Größe des Ungeheuers Kukelstuuhr zu schließen erlaubten, dann hatten die Gefangenen in der Tat wenig Aussicht, den heutigen Tag zu überleben. Die Höhe der Öffnung betrug wenigstens dreißig Meter.
    Auf ein lautes Kommando hin begannen nun die Priesteranwärter, die abseits von den graduierten Priestern hinter der Barriere standen, den Gesang der Erhabenheit. Nun sind die Loower im allgemeinen nicht als die musikalischsten Intelligenzen des Universums angesehen. Und doch erschien Pankha-Skrin der Gesang der Priesteranwärter von unübertrefflicher Eintönigkeit zu sein. Gewöhnlich sind monotone Lieder so strukturiert, daß das Ohr sich wenigstens an einem ansprechenden Rhythmus zu erfreuen vermag. Aber auch dieser fehlte hier, und der Quellmeister fragte sich, ob ein derartiger Gesang, der kaum mehr als drei verschiedene Töne sein eigen nannte, etwas anderes als Langweile erzeugen könnte.
    Aber da war ein Geschöpf, das das monotone Lied offenbar als angenehm, womöglich aber auch als störend betrachtete. Durch den hohen Spalt im Hintergrund der Halle, den die Götzendiener das Murcon

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