Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0916 - Zamorras größter Schock

0916 - Zamorras größter Schock

Titel: 0916 - Zamorras größter Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
geschieht, da Ihr ja nun hier seid, verehrte Anwesende.«
    »Es wird alles gut, Sir Donald, das verspreche ich. Sagt mir einfach, wo Jake die Zauberformeln hat, dann schicke ich die Geister wieder dorthin zurück, wo sie hingehören. Und wenn das geklappt hat, befreie ich Euch und ich bin sicher, dass danach die Erlösung auch Euch wartet.«
    »So sei es«, seufzte der unglückliche Geist. »Ich weiß, dass er die Zauberformeln im fünften Turmraum aufbewahrt, in einer alten Truhe.«
    »Ach so«, erwiderte Nicole. »Dann gehe ich geh mal kurz und hole sie. Kleinen Moment, Cheri, bin gleich wieder zurück. Da lang?« Sie zeigte in Richtung der Räume, die sie noch nicht betreten hatten.
    »Ja, da lang. Dort kommt Ihr in das fünfte Zimmer.«
    Nicole verschwand durch die Tür.
    »So«, sagte Zamorra, »ein paar Kleinigkeiten hätten wir noch…«
    Die Tür flog auf. Sie krachte gegen die Wand. Erschrocken fuhr Zamorra herum. Wie ein Rachegott stand Jake im Zimmer, das ohnehin schon entstellte Gesicht vor Wut verzerrt. Er richtete eine Pistole auf den Professor!
    »Du Dreckschwein!«, brüllte er. »Glaubst du, ich lasse mich auf diese billige Art aushebeln? Der Andere, der mich erpressen wollte, ist hinüber. Muskeln allein machen's eben nicht aus. Und jetzt bist du dran.«
    Jake zögerte nicht. Er schoss. Zamorra sah die Krümmung des Zeigefingers. Im selben Moment hechtete er nach vorne. Es krachte ohrenbetäubend. Die Kugel pfiff knapp über ihn hinweg. Er spürte ihren Luftzug.
    Der Professor kam auf dem Bauch zu liegen, schlidderte ein Stück und bekam Jakes Beine zu fassen, bevor der erneut reagieren konnte.
    Zamorra zog daran. Jake taumelte und fiel nach hinten. Mit dem Hinterkopf knallte er gegen die Wand und rutschte langsam daran herunter. Er hinterließ einen blutigen Streifen. Als er auf dem Boden saß, starrten gebrochene Augen ins Nichts. Zamorra, der das Gefühl hatte, die starren Blicke bohrten sich in sein Innerstes, glaubte das grenzenlose Erstaunen darin zu sehen, das Jake in seinen letzten Momenten empfunden hatte.
    Die Tür zum vierten Zimmer ging auf. Nicole trat ein. Sie trug Merlins Stern in der Hand!
    Sie hat das Amulett gerufen, als sie den Schuss gehört hat , ging es blitzschnell durch Zamorras Geist. Wahrscheinlich ganz instinktiv…
    Nicole kam ein paar Schritte näher. Plötzlich stieg das Amulett in die Höhe und verharrte etwa einen Meter über und vor dem Kopf der Französin. Unvermutet löste sich ein silberner Blitz aus dem Zentrum.
    Und fuhr in Nicoles Brust!
    Duval röchelte. Ihre Hände krampften sich um die Stelle, in der der Blitz verschwunden war. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie darauf.
    Weitere Silberblitze lösten sich aus dem Amulettzentrum. Sie schlugen in Kopf und Oberkörper Nicoles, ließen sie, wie von einem unsichtbaren Hammer getroffen, in der Mitte abknicken und in einem halben Meter Höhe nach hinten fliegen. Es ging alles so schnell, so verdammt schnell.
    Nicole flog auf das Fenster zu. Es klirrte, als sie die Scheibe durchschlug. Dann drückte die Kraft sie auch schon durch die Gitterstäbe, verformte ihren Körper, ließ ihn als unförmiges Etwas in die Tiefe stürzen. Von den Gitterstäben tropfte Blut.
    »Neiiiiiiiiiiiiin! Niciiiii!« Das blanke Entsetzen entlud sich in diesem schrillen Schrei. Zamorra rappelte sich auf, stürzte zum Fenster, bekam nicht mehr mit, dass Merlins Stern im Nichts verschwand. Er beugte sich nach draußen, verletzte seine Hände an scharfen Glaskanten, sah nichts in der Dunkelheit und drehte deshalb um.
    Wie ein Irrer rannte er zur Tür, weinend, schluchzend, um so schnell wie möglich nach unten zu kommen. Er stolperte auf der Wendeltreppe, fing sich gerade noch, schlug sich blutige Wunden, bis er unten aus der Tür stürzte.
    Nici, seine Nici, lag tatsächlich auf dem steinernen Innenhofpflaster. In der Finsternis spürte er nur ihren noch warmen Körper, den unförmigen, grotesk abstehenden Schädel, die Knochen, die aus dem Fleisch ragten. Zamorra gab unartikulierte Belllaute von sich, fast wie ein junger Wolf. Weinkrämpfe schüttelten seinen Körper, er bekam keine Luft mehr.
    »Mein Gott, Cheri. Was ist denn hier passiert?« Nicole trat aus der Turmtür. »Was hast du denn nur?«
    Die Worte drangen zuerst gar nicht bis zu Zamorra durch. Erst als sie ihn heftig an den Schultern schüttelte, sah er auf. Es brauchte einen Moment, bis er wieder durchatmen konnte. »N-Nici?«, flüsterte er. »Aber…« Als er nachtastete,

Weitere Kostenlose Bücher