0916 - Zamorras größter Schock

Titel: 0916 - Zamorras größter Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz

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Cock-a-Leekie empfehlen, mit Lauch geschmortes Hähnchen.«
    Der Vorschlag stieß auf breite Zustimmung. Danach erzählten Zamorra und Nicole ganz offen von sich, was sie taten, um Dorian McLishs Vertrauen zu gewinnen. Er hörte gespannt zu und stellte immer wieder Zwischenfragen.
    »Ah, so ist das also«, sagte er schließlich. »Weißmagier. Ich dachte es mir fast schon, als ich das Amulett sah, von dem Sie mir gerade berichtet haben, Mister Zamorra. Aber es scheint sich dabei um eine gefährliche, unberechenbare Waffe zu handeln. Ich habe gespürt, dass irgendetwas mit ihr falsch ist.«
    »Da könnten Sie verdammt recht haben, Mister McLish«, erwiderte Zamorra und nagte auf der Unterlippe. »Sagen Sie, können Sie lokalisieren, was mit Merlins Stern nicht stimmt?«
    »Wohl nicht. Sorry. Es ist nur eine Art Ahnung, nichts weiter.«
    »Auch gut. Und wie ist das nun mit Ihnen, Mister McLish? Sie wissen, was mit dieser seltsamen Geisterhütte im Glen Trossach vor sich geht. Wollen Sie es uns erzählen?«
    Er zögerte einen Moment. »Da wir ja sozusagen unter Kollegen sind, natürlich. Es könnte sogar sein, dass ich Ihrer beider Hilfe benötige. Kann ich darauf zählen?«
    »Immer«, sagte Nicole.
    »Gut.« Er räusperte sich und wartete, bis der Kellner das Essen auf den Tisch gestellt hatte. »Ich muss ein bisschen ausholen. Was hier geschieht, geht zurück ins Jahr 1755. In diesem verhängnisvollen Jahr kam es zu einem folgenschweren Zwischenfall. Ein junger Mann aus dem Clan der McLishs erstach einen aus dem Clan der Sutherlands. Der Sutherland war Sir Donalds ältester Sohn Cliff und der junge McLish hatte in Notwehr gehandelt, denn Cliff war zuerst mit dem Messer auf ihn losgegangen. Es gab mehrere Zeugen, da die Tat in einer öffentlichen Schänke stattgefunden hatte.«
    »Sir Donald also. Jetzt wird's interessant«, sagte Nicole, weil sich ihr Gastgeber eine kurze Pause gönnte, um sich ein Stück Lauchhähnchen in den Mund zu schieben.
    Er sah sie erstaunt an. »Sagt Ihnen der alte Knabe etwa was?«
    »Ja. Aber erzählen Sie erst weiter.«
    »Kein Problem. Sir Donald glaubte trotz mehrerer Zeugen niemandem. Er war überall in der Gegend als einer bekannt und berüchtigt, der sich mit den Schwarzen Künsten beschäftigte und den Teufel beschwor. Man sagte, dass er es tat, um mit des Teufels Hilfe die Reputation seines Clans wiederherzustellen, die nach der Schlacht von Culloden schwer gelitten hatte. Sir Donald war seit seiner Hinwendung zum Bösen ungerecht gegen jedermann und wollte nun seine Rache haben. Und so ersann er einen wahrhaft teuflischen Plan. Es genügte ihm nämlich nicht, ein oder zwei McLishs in ihrem Blut liegen zu sehen. Er wollte, dass der ganze Clan auf ewige Zeiten geächtet sei. So beschwor er drei schlimme Geister, die auf der Schwelle zum Dämon standen, und zwang sie in seine Dienste. Die drei sollten je einen der wichtigsten McLishs übernehmen und dann Angst und Schrecken im Land verbreiten.«
    Dorian McLish nickte versonnen vor sich hin. »Doch Sir Donalds Plan blieb nicht geheim. Denn die McLishs hatten einen Spion in den Mauern von Dumbarton Courte. Und um sich vor den bösen Plänen Sir Donalds zu schützen, engagierten sie einen Zauberer, einen berühmten Alchemisten. Der entwarf einen Plan. So ließen die McLishs durchsickern, dass sich die drei wichtigsten Männer des Clans in ihrer Jagdhütte in Glen Trossach treffen würden, um Entscheidungen von großer Tragweite zu fällen. Sir Donald war dies recht und er erschien zur angegebenen Zeit mit seinen drei Geistern. Aber er erlebte eine böse Überraschung. Sir Donald wurde durch einen Schwertstich getötet, die drei Geister von dem Alchemisten gebannt.«
    »Toll. Und wo ist dann das Problem?«
    »Das Problem, Miss Duval, begann danach. Oder besser die Probleme. Denn es gab einen ganzen Sack davon. Es erwies sich nämlich als Fehler, Sir Donald sofort getötet zu haben. Die Verknüpfungen des Bannfluches, den der gute Alchemist da ausgesprochen hatte, waren so kompliziert, dass es ihm nicht mehr gelang, die Geister wieder ins Jenseits oder zur Hölle oder wohin auch immer zu schicken. Einzig und allein Sir Donald hätte die dafür nötigen Rituale gekannt.«
    »Dann muss dieser Alchemist ein ziemlicher Trottel gewesen sein«, warf Nicole ein. »So was gehört doch zum kleinen Einmaleins des Dämonenjagens.«
    »Wie auch immer. Ich denke, dass es daran lag, dass die Geister kurz davor standen, Dämonen zu werden. Der einzige