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0917 - Das Totenfest

0917 - Das Totenfest

Titel: 0917 - Das Totenfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben.
    Auf der Treppe hörten wir Schritte. Vorsichtig wanderten sie von Stufe zu Stufe und näherten sich dem Eingang. Jemand räusperte sich, als wollte er uns klarmachen, daß er jetzt kam und wir nicht überrascht sein sollten.
    »Mr. Gaynor?« rief ich.
    »Ja.«
    »Sie können ruhig herkommen.«
    »Es stinkt erbärmlich.«
    »Macht nichts. Leichen oder irgendwelche Kadaver werden Sie hier nicht finden.«
    Meine Worte hatten ihn beruhigt. Er ging schneller und stand wenig später in diesem alten Bunkerraum, in dem er sich ebenso erstaunt umschaute, wie wir es getan hatten. »Was ist das denn?« flüsterte er nach einer Weile. »Kartons? Kerzen…?«
    »Ja.«
    »Und die riechen?«
    Ich nickte.
    Gaynor wußte nicht, was er noch sagen sollte. Über seine Lippen huschte ein Zucken. Er hatte die Stirn in Falten gelegt, starrte ins Leere und dann wieder mich an. »Das habe ich noch nie erlebt, Sir. Wie können Kerzen so stinken?«
    »Sie bestehen unter anderem aus Leichenfett.«
    Er verdrehte die Augen. »Ach du Scheiße! Jetzt steh ich voll auf dem Schlauch.«
    »Wir sind auch nicht eben begeistert, Mr. Gaynor. Aber wir müssen uns den Tatsachen beugen. In diesem Karton werden Kerzen aufbewahrt, und sie sind es, die den jämmerlichen Geruch abgeben.«
    Er nickte und trat näher an einen offenen Karton heran, in den er scheu hineinblickte, wobei er sich schüttelte. »Das ist einfach widerlich. Das darf man gar keinem sagen. So was will nicht in meinen Kopf. Wer kann die Dinger hier gelagert haben?«
    »Da sind wir überfragt.«
    »Aber Sie werden an diesem Fall dranbleiben?«
    »Das denke ich schon.«
    »Auf mich können Sie nicht bauen.«
    »Haben Sie denn nichts gesehen?« fragte Suko. »Ist Ihnen hier überhaupt nichts aufgefallen?«
    »Nein, Sir, gar nichts. Nur dieser Leichengestank. Wir sind hier engagiert worden, um das Gelände aufzuräumen. Schauen Sie sich doch um. Da sieht es aus wie Kraut und Rüben. Hier liegen noch Reste und Trümmer, und zugleich haben irgendwelche Idioten in einen alten Bunker Kartons mit stinkenden Kerzen gestellt. Das will mir nicht in den Kopf. Damit komme ich auch nicht zurecht. Ich habe überhaupt nicht gewußt, daß es so etwas überhaupt gibt.«
    »Manchmal erlebt man eben Überraschungen.«
    Gaynor schob seinen Helm zurück und schaute Suko beinahe bittend an. »Was werden Sie denn jetzt tun?«
    »Uns wird natürlich interessieren, für wen die Kerzen bestimmt sind und wer sie hergestellt und hierher transportiert hat. Für Sie bedeutet das zunächst eine Pause der Arbeiten. Sie können erst weiterarbeiten, wenn der Fall geklärt ist.«
    »Das wird meinen Chef aber freuen. Gehen Sie zu ihm und machen ihm das klar?«
    »Nein, unser Chef.«
    »Noch besser. Dann warten Sie darauf, daß jemand kommt und die Kerzen abholt.«
    »So wird es sein.«
    Es war zwar nicht ganz so, wie auch ich wußte, aber Pete Gaynor brauchte nicht alles zu wissen.
    Aber er war zufrieden, wie er durch sein Nicken andeutete. »Dann brauche ich mich ja um diese Kartons wohl nicht zu kümmern.«
    »Stimmt, Mr. Gaynor«, gab ihm Suko recht.
    »Und was soll ich jetzt tun?«
    »Gehen Sie nach oben und sagen Sie Ihren Leuten, daß der Ofen erst mal aus ist.«
    Wie verloren stand der klotzige Vorarbeiter da, schaute sich noch einmal die Kartons an und nickte.
    »Ja, das werde ich dann wohl machen müssen«, murmelte er.
    Ich kümmerte mich nicht mehr um ihn, sondern durchsuchte den Bunker. Obwohl das Gelände ziemlich einsam lag, mußten die Kartonträger die Ware ja irgendwie herbeigeschafft haben. Ob durch den Eingang oder durch einen anderen, das wollte ich noch herausfinden. Wenn es einen zweiten gab, dann mußte er hier irgend zu finden sein, denn die meisten Bunker hatten Notausgänge. Das wußte ich.
    Das Licht reichte zwar aus, um den unterirdischen Raum zu erhellen, aber es gab im Hintergrund noch Stellen, die in einer nahezu schmutzigen Düsternis lagen. Dort hatte sich auch, aus welchen Gründen auch immer, der Staub langer Jahre gesammelt und auf dem. Boden so etwas wie einen grauen Teppich hinterlassen.
    Ich nahm meine Lampe zu Hilfe und leuchtete den Boden ab. Die Fußabdrücke waren nicht zu übersehen. Sie führten in zwei verschiedene Richtungen, zeichneten sich aber nicht an allen Stellen klar ab, dafür waren es zu viele.
    Ein Notausgang!
    Auch hier bestand die Tür aus Metall. Sie war zwar schmaler, doch breit genug, um die Kartons hindurchschleppen zu können. Ich glaubte nicht, daß sie

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