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092 - Der Herr des Schreckens

092 - Der Herr des Schreckens

Titel: 092 - Der Herr des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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das sonnige Wetter lenkten die Gedanken der beiden Männer von den makabren Ereignissen in der Metro ab.
    Als Dulac und Arvois sich dem dreistöckigen Haus aus der Zeit der Jahrhundertwende näherten, das dem Professor gehörte, kam aus dem Eingang einer Apotheke, zu der Treppenstufen hinaufführten, ein junger Tibetaner. Es war Taschmosch.
    Er trat den beiden Männern in den Weg.
    „Dürfte ich Sie einen Augenblick sprechen, Professor Dulac?“ fragte er höflich.
    Dulac war jetzt doch froh, Arvois bei sich zu haben. Noch vor ein paar Stunden hatte er den jungen Tibetaner für einen Verrückten oder Spinner gehalten, doch der Auftritt in der Metro hatte ihn eines Besseren belehrt.
    „Was wollen Sie?“ fragte Dulac.
    „Mein Angebot wiederholen. Folgen Sie mir nach Tibet, es wird Ihr Schaden nicht sein. Wenn Sie es nicht tun, werde ich Sie zwingen müssen, Professor. Also kommen Sie lieber gutwillig. Sie haben bereits erfahren, daß ich nicht scherze.“
    „Ich denke nicht daran, auf Ihren Vorschlag einzugehen, Sie widerlicher Lump“, schrie Professor Dulac bebend vor Zorn. „Ich rufe die Polizei, verlassen Sie sich darauf. Wir sind hier nicht in Belutschistan oder wo Sie herkommen, und mit Ihren Methoden erreichen Sie nichts bei uns.“
    Taschmosch verbeugte sich ungerührt.
    „Wie Sie wollen, Professor Dulac.“
    Taschmosch stieß einen schrillen Pfiff aus. Er winkte, und vom Bordstein gegenüber löste sich ein Taxi. Auf der hinteren Sitzbank saßen zwei Männer. Der Fahrer, ein pockennarbiger Algerier, blieb hinter dem Steuer sitzen, während die beiden Fahrgäste ausstiegen.
    Es waren der Lönchen und der Golem. Sie kamen auf Professor Dulac und Robert Arvois zu. Taschmosch ging zu dem Taxi und setzte sich neben den Fahrer.
    Arvois stellte sich vor den Professor. Unheimliches, unerklärbares Grauen überkam ihn, als er in die kalten Augen des Golem sah und in das grobe, wie aus verschiedenen Stücken primitiv zusammengesetzte Gesicht.
    „Aus dem Weg!“ forderte der Lönchen.
    Arvois hielt sich nicht mit langen Vorreden auf. Er versetzte dem Lönchen einen Fußtritt an die Stelle, wo der stärkste Mann verletzlich ist. Der Lönchen reagierte überhaupt nicht. Der Golem stürzte sich auf Arvois.
    Seine großen, grauen Fäuste wirbelten wie Dreschflegel. Arvois hatte Mühe, den mörderischen Schlägen auszuweichen. Professor Dulac rang mit dem Lönchen, dessen lange, schmale Finger wie Stahlbänder waren.
    Dulac wehrte sich verzweifelt, als der Lönchen ihn auf das Taxi zu zerrte. Er biß dem bleichen, zierlichen Mann, der nicht größer war als der Professor selbst, in die Hand. Der Lönchen ließ los, und Professor Dulacs Kopf schnellte zurück.
    Das Fleisch des Lönchen war kühl und porös. Aus der Bißwunde sickerte eine wäßrige Flüssigkeit. Ekel schüttelte den Professor. Der Lönchen packte ihn wieder mit eisernem, schmerzhaftem Griff.
    Dulac fluchte, schimpfte und sträubte sich aus Leibeskräften. Aber gegen den Lönchen kam er nicht an.
    Arvois war von dem Golem mit Schlägen eingedeckt worden, aber die Schläge hatten nicht voll getroffen, sonst hätte Arvois schon kampfunfähig am Boden gelegen.
    Lange konnte er dem Golem keinen Widerstand mehr leisten. Arvois hatte Dutzende von Treffern angebracht, die den Gegner hätten zu Boden bringen müssen, doch der Golem zeigte überhaupt keine Reaktion.
    Robert Arvois erkannte die grauenvolle Tatsache, daß das riesige, ungeschlachte Geschöpf vor ihm kein menschliches Wesen war. Er hatte die Empfindung, als schlüge er gegen Stein, der von festem, grauem, kaltem Fleisch überzogen war.
    Arvois Kräfte erlahmten. Der Lönchen hatte den Professor fast bis zum Taxi geschleift.
    Da fuhr ein Streifenwagen der Polizei die Straße entlang. Die beiden Beamten sahen, daß eine Schlägerei im Gang war, und stoppten sofort mit quietschenden Reifen.
    Sie stiegen aus.
    „Aufhören!“ rief der eine.
    Der Golem drosch weiter auf Robert Arvois ein, und der Lönchen öffnete die hintere Tür des Taxis, um den Professor hinein zu zerren. Dulac hielt sich an der Tür fest.
    „Zu Hilfe! Man will mich entführen!“ schrie er aus Leibeskräften.
    Passanten blieben stehen, Fenster wurden geöffnet, und drei Wagen hielten an.
    „Zu Hilfe, Kidnapper“, schrie der Professor wieder.
    Taschmosch murmelte im Taxi eine Beschwörung und malte magische Zeichen in die Luft. Von der Kühlerhaube eines parkenden Wagens und von der Treppe der Apotheke loderten orangefarbene

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