092 - Die Todesbucht von Cala Mordio
Schaufenster vorbeikamen, in dem zahlreiche deutsch- und
englischsprachige Romane, Taschenbücher und Illustrierte ausgestellt waren,
verhielt Doris Fayer plötzlich ihren Schritt.
»Schaut euch
das an !« Sie stutzte und starrte verwundert auf ein
Buch, das ihre Aufmerksamkeit erregte.
Kathrin,
Klaus und Werner wußten im ersten Moment nicht, was sie so bemerkenswert fand.
»Hast du ein
neues Kochbuch entdeckt ?« fragte Werner Ulman deshalb beiläufig, der die Schwäche seiner Freundin
für ausgefallene Rezepte und Speisen kannte.
»Das wäre ein
komisches Kochbuch. Schau dir mal den Band in der obersten Reihe ganz links an .«
Wie auf
Kommando gingen ihre Blicke in die angegebene Richtung.
Das Buch, das
Doris zuerst aufgefallen war, zog sie plötzlich alle in Bann.
»Unser
Schwarzer Mann und seine Brüder«, entfuhr es Werner Ulman .
»Es gibt sogar Bücher über sie. Wer hätte das gedacht .«
Der Band hieß
»Phantome des Schreckens«und war von einem gewissen
Peter Krassa geschrieben.
Kathrin
Paschke und Doris Fayer betraten das Geschäft,
während Klaus und Werner draußen warteten.
Doris ließ
sich das Buch aus dem Regal geben und las den Klappentext.
Kathrin stand
neben ihr und überflog den Text.
»Das gibt es
doch nicht«, entfuhr es ihr. »Man nennt sie tatsächlich »Männer in Schwarz«
oder » Men in Black«. Es gab sie zu allen Zeiten, und
im Zusammenhang mit außergewöhnlichen Vorgängen auf der Erde sind sie immer
wieder in Erscheinung getreten. Man hat sie gesehen bei der Ermordung großer
Männer und im Zusammenhang mit UFO- Sichtungen . Das
Buch muß ich lesen .«
»Ich auch.
Der Kerl in deiner Nachbarschaft scheint zu dem Clan zu gehören, der immer
wieder irgendwo in der Welt gesichtet wird und ebenso unheilvoll und rätselhaft verschwindet. . .«
Der Abend
verlief anders, als es sich die Freunde vorgenommen hatten.
Doris, die
eine hauteng anliegende, seidig schimmernde, lange Hose und einen
gold-schwarzen Pulli trug, war am Diskothekbesuch nicht mehr interessiert.
Auch Klaus
Berger und Werner Ulman hatten nach der Lektüre des
Klappentextes Feuer gefangen, und so kam es, daß die Freunde in einem
Restaurant landeten, daß sie bei Bier und Calamares saßen und sich aus dem Buch über die »Männer in Schwarz« vorlasen.
So erfuhren
sie von geheimnisvollen Ereignissen, von Menschen, die mit großer
Wahrscheinlichkeit »Männern in Schwarz« begegneten - und denen sie zum
Schicksal geworden waren.
Von Anfang an
beschlich die Freunde bei der Lektüre des Buches ein beklemmendes Gefühl.
Der Mann, den
sie im Flugzeug, im Bus und im Hotel gesehen hatten, glich der Beschreibung,
die der Autor in seinem Buch von ihnen gab - und sogar den Personen, die steif,
ernst und seltsam unnahbar wirkend den Umschlag zierten.
Klaus Berger
war ins Grübeln geraten. Nach dem dritten Glas Bier meinte er: »Gehen wir davon
aus, daß der Bursche, der neben uns wohnt, zu dieser - wie wir sie mal nennen
wollen - »Geheimgesellschaft« gehört, dann muß seine Anwesenheit hier eine
Bedeutung haben.«
»Kathrins
Gefühl war gleich richtig«, sagte Doris Fayer nickend
und schob den leeren Teller, auf dem die panierten, ringförmigen Tintenfische
gelegen hatten, mechanisch zurück. »Ihre Idee, mal nachzusehen, finde ich
großartig. Ich möchte allerdings wissen, was die Fotos mit all den Bestien,
Urwelttieren und Monstern mit dem Mann in Schwarz zu tun haben ?«
»Vielleicht
kommt er aus der Vergangenheit und sucht hier irgendwo in einer der Buchten
noch nach Überresten solcher Viecher«, war Werner Ulmans Meinung. »Das würde möglicherweise zum Untergang des Fischkutters passen und
auch das Interesse unseres merkwürdigen Zeitgenossen erklären, der stapelweise
Zeitungen über dieses Thema noch am Flughafen nach unserer Landung gekauft hat.
«
»Wir werden
ihn im Auge behalten. Durch einen Zufall haben wir erfahren, zu welcher Gattung
er gehört. Mich interessiert, welche Wege er geht und warum er hierhergekommen
ist«, murmelte Klaus Berger abwesend.
»Mich auch«,
bestätigte Kathrin Paschke. »Morgen fangen wir damit an. Wir behalten ihm im
Auge, wohin er auch geht. . . einer von uns sollte
immer in seiner Nähe sein.«
»Warum warten
wir bis morgen ?« fragte ihr Freund Klaus -und sah sie
nachdenklich an. »Fangen wir doch gleich damit an. Wir beobachten sein Zimmer
solange, bis wir ihn nach Hause kommen sehen. Und dann liegen wir auf der
Lauer, - und wir bleiben ihm auf den Fersen,
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