Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
092 - Die Todesbucht von Cala Mordio

092 - Die Todesbucht von Cala Mordio

Titel: 092 - Die Todesbucht von Cala Mordio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
schloß glatt und fugenlos ab.
    Aber es gab
eine andere Möglichkeit.
    Er mußte hier
kein Gefangener bleiben.
    Noch war er
im Besitz seiner Smith & Wesson Laser, und die hatte ihm schon in der
Vergangenheit oft in ausweglosen Situationen manch wertvollen Dienst erwiesen.
    Sie ließ sich
wie ein Schneidbrenner einsetzen. Und genau das tat er in diesem Moment.
    Larrys
Zeigefinger krümmte sich um den Abzugshahn.
    Aus der
Mündung der Waffe stach ein greller Lichtstrahl, der in der Dunkelheit wie ein
Blitz wirkte.
    Das
Laserlicht fraß sich lautlos in die Tür, und X-RAY-3 führte den Strahl wie ein
unsichtbares Sägeblatt immer weiter nach rechts.
    In der massiv
hölzernen Türfüllung war ein haardünner, schwarzumränderter Strich zu sehen.
    Larry Brent
triumphierte.
    Er kam hier
raus, wenn er es wollte. Aber jetzt wollte er noch nicht. Erst mußte er wissen,
welche Kräfte wirksam waren und was hier vorging.
    Er unterbrach
den Lichtstrahl und durchquerte den kahlen Felsenraum in Richtung des großen, fensterlösen Rechtecks, auf das er vorhin aufmerksam
geworden war.
    Aus dieser
Richtung waren Laute zu vernehmen, je näher er kam.
    Die Geräusche
wurden stärker. Im Verhältnis zu der Entfernung, die er bis dahin zurücklegte,
hätte die Lautstärke auf keinen Fall in diesem Maß zunehmen dürfen.
    Auch das
stimmte nicht, wie soviel in diesem Felsenhaus.
    Die
Naturgesetze standen kopf .
    Larry war
noch drei Schritte von der rechteckigen, unverglasten Öffnung entfernt, als er die Stimmen hörte.
    In das
Rauschen des Windes und das Krachen der Wellen, die gegen die zerklüfteten
Felsen geworfen wurden, mischten sich Schreie.
    So schrien
nur Menschen, die sich in höchster Todesgefahr befanden.
    Larry warf
sich nach vorn. Jenseits der Öffnung, durch die die Geräusche und das
fremdartige, bernsteingelbe Licht drangen, lag die Bucht, die Carmen Gonzales
als die >Todesbucht von Cala Mordio< bezeichnet
hatte.
    Was er dort
unten sah, ließ ihm die Haare zu Berge stehen.
     
    ●
     
    Schon in dem
Moment, als der Angriff erfolgte, reagierte die Spanierin.
    Geistesgegenwärtig
ließ sie sich nach vorn fallen.
    Gleichzeitig
ließ sie die Lampe los.
    Auf dem
granitharten Gestein platzten das Glas und die Birne.
    Das Licht
erlosch, und Grabesdunkel breitete sich aus.
    Carmen riß
ihre Arme nach hinten.
    Sie faßte
eine weiche, sich schwammig anfühlende Gestalt und wollte sie in hohem Bogen
über sich hinwegziehen.
    Doch ein
merkwürdiges, schläfriges Gefühl hielt sie davon ab.
    Außer dem
Druck der knochigen Hände um ihren Hals war da noch etwas.
    Ein Biß . . .
    Zähne
schlugen sich in ihren Hals, und ihr würde bewußt, daß der seltsame Angreifer
Blut saugte.
    Der erste Biß
bewirkte bereits ihre Lethargie, und sie bewegte sich nur noch wie im
Zeitlupentempo und wurde abwesend. Das Denken fiel ihr schwer, und sie wußte
nicht mehr, wer sie war, was sie wollte und woher sie kam.
    Ihre Abwehr
wurde im Keim erstickt.
    Wie
schleichendes Gift breitete sich die bleierne Schwere in ihren Gliedern aus,
und jeder Gedanke an Flucht oder Gegenwehr erlosch.
    Was da aus
der Dunkelheit zu ihr gekommen war und Ähnlichkeit mit dem jungen Esteban Murca hatte, trug alle charakteristischen Merkmale eines
Geschöpfes der Hölle und der Finsternis.
    Er lebte
nicht mehr, weil sein Herz nicht mehr schlug. Und doch wandelte er durch die
Nacht.
    Also - war er
ein Untoter, ein Zombie.
    Aber er kam,
um den Lebenden das Blut auszusaugen. Und sein Durst kannte keine Grenzen.
    Also - war er
ein Blutsauger, ein Vampir . . .
    Er war weder
das eine noch das andere.
    Er war beides
und doch etwas Neues. Er war aus dem Meer gestiegen, wohin er und die anderen
beiden Männer der Besatzung und die beiden Taucher gerissen worden waren.
    Dort unten,
rund zehn Kilometer vom Festland entfernt, auf einer Sandbank, die nur
zweiundachtzig Meter in der Tiefe lag, und die das besondere Interesse des
Geologen Oldredge und seines Begleiters erregt hatte,
lag das Geheimnis seiner »Wiedergeburt«. Esteban Murca hatte das Mysterium, das nicht auf dieser Welt beheimatet war, weitergegeben.
    Carmen
Gonzales sank zu Böden.
    Sie fühlte
nichts mehr, sie dachte nichts mehr.
    Ihre Haut war
weiß wie Schnee.
    Völlig
lautlos ließ der aus seinem feuchten Grab Zurückgekehrte von ihr ab. Das Opfer,
dessen Blut er in sich aufgenommen hatte, war uninteressant für ihn geworden.
    Er machte auf
der Stelle kehrt und lief auf die Felswand zu, durch die er wie ein .Geist
getreten

Weitere Kostenlose Bücher