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092 - Schreie aus dem Sarg

092 - Schreie aus dem Sarg

Titel: 092 - Schreie aus dem Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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anschließend wurden die hochempfindlichen Alarmsysteme eingeschaltet.
    Mr. Silver wollte sich nicht die Mühe machen, die Anlagen auszuschalten. Es gab eine viel einfachere Lösung, und die hieß Boram. Der Nessel-Vampir würde keine Schwierigkeiten haben.
    Die Systeme würden ihn nicht erfassen können. Für Boram würde es der reinste Spaziergang sein, in das Haus zu gelangen und die Augen des Todes herauszubringen.
    Die beiden standen in einer finsteren Nische. »Noch irgendwelche Fragen?« erkundigte sich Mr. Silver.
    Der weiße Vampir schüttelte zuerst den Kopf. Dann aber fiel ihm doch eine Frage ein. »Was soll ich tun, wenn ich dort drinnen Yora oder Arma begegne?«
    »Dann wirst du dich beherrschen«, sagte der Ex-Dämon. »Es wird dich furchtbar in den Fingern jucken, über sie herzufallen und ihre Energie zu trinken, aber die Augen des Todes haben Vorrang, ist das klar? Du wirst deshalb weder Arma noch Yora zum Kampf stellen, sondern dir die Diamanten holen und schnellstens hierher bringen.«
    Boram nickte. »So soll es geschehen.«
    »Kannst du dir diese geschwollene Redensweise nicht abgewöhnen?«
    »Nein.«
    »Na schön, dann eben nicht«, sagte Mr. Silver. »Geh jetzt. Und laß mich nicht zu lange warten, sonst ziehe ich dir hinterher die Dampfohren lang.«
    Boram entfernte sich. Er huschte lautlos durch die schmale Gasse, kroch über graue Betonstufen hinunter und löste seine Dampfgestalt fast völlig auf, um unter einer mit Eisen beschlagenen Tür hindurchsickern zu können.
    Drinnen verdichtete sich seine schlanke Gestalt wieder. Er setzte seinen Weg fort. Keine Tür konnte ihn aufhalten. Er brauchte sie nicht einmal zu öffnen, um sie zu passieren.
    Und die Alarmsysteme nahmen von der Nessel-Gestalt keine Notiz, denn im Grunde genommen war Boram nichts weiter als Nebel. Über Marmorstufen gelangte er in eine große Säulenhalle.
    Er wußte, welchen Weg er einzuschlagen hatte. Tucker Peckinpah hatte den Plan dagelassen, und Boram und Mr. Silver hatten sich alle Einzelheiten eingeprägt.
    Es gab Stahlgitter, die sich nur hoben, wenn die Anlagen ausgeschaltet waren. Boram ging durch sie hindurch, als wären sie nicht vorhanden.
    Er erreichte die Panzerglasvitrine, unter der sich die Augen des Todes befanden.
    Sie war so groß, daß ein Mann darin stehen konnte, und sie wurde von Schlössern, die in den Boden eingelassen waren, festgehalten.
    Wenn sich ein Unbefugter daran zu schaffen machte, gab es sofort Alarm. Doch Boram brauchte sich um die Schlösser nicht zu kümmern. Der Dampf, aus dem er bestand, breitete sich auf dem Boden aus und schob sich unter dem dicken, widerstandsfähigen Glas hindurch. Drinnen in der Vitrine richtete sich der Nessel-Vampir wieder auf.
    Er trat an die Augen des Todes. Sehr lebensecht sahen die handbemalten Diamanten aus.
    Boram griff danach. Er nahm sie vom blutroten Samtkissen und wollte mit ihnen die Vitrine gleich wieder verlassen, aber das ging nicht. Wohl konnte Boram seine Gestalt wieder so weit auflösen, daß er spielend unter dem Glas durchsickern hätte können, aber es war ihm nicht möglich, die Diamanten mitzunehmen.
    Das hatten sie sich nicht überlegt.
    Es ging also doch nicht ohne Mr. Silvers Hilfe. Er mußte sich erstens um die Alarmsicherung der Schlösser kümmern und anschließend die Panzerglasvitrine kippen, damit Boram die Augen des Todes herausholen konnte.
    Der Nessel-Vampir legte die Diamanten wieder auf den Samt und kehrte ohne sie zu Mr. Silver zurück. Der Ex-Dämon nahm an, Boram hätte die Augen des Todes bei sich, und sparte nicht mit Lob.
    »Das ging schneller, als ich erwartet hatte. Du hast großartige Arbeit geleistet, Boram. Ich bin mit dir sehr zufrieden. Zeig mal her die Steine. Wenn man sie zum Bösen hin aktivieren kann, gelingt es mir vielleicht, sie zu einer Waffe des Guten zu machen.« Er streckte die Hand ungeduldig aus. »Nun gib sie schon her.«
    »Ich hab' sie nicht.«
    »Du nimmst mich auf den Arm, wie?«
    »Nein. Ich habe sie wirklich nicht.«
    »Junge, solche Scherze macht man nicht mit mir!« grollte der Ex-Dämon. »Da kann ich verdammt unangenehm werden. Oder denkst du, dir die Steine unter den Dampfnagel reißen zu können?«
    Boram berichtete ihm von der unerwarteten Schwierigkeit, die es gegeben hatte.
    Der Ex-Dämon seufzte. »Meine Güte, ich hätte es wissen müssen, daß nichts klappt, wenn ich es nicht selbst in die Hand nehme. Na komm schon, du Nebelheini. Meister Silver wird dir vorführen, wie man

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