092 - Schreie aus dem Sarg
Kräfte zur Verfügung.
Dann war er wesentlich stärker als ein Zombie und furchtbar gefährlich. Mit diesen Horroraugen wurde er noch mehr zum Höllenwesen. Verflucht noch mal, wie sollten wir ihm dann noch helfen?
Bisher hatte ich noch eine Chance gesehen, doch mit dem, was Yora vorhatte, machte sie sie zunichte. Sie erhob Terence Pasquanell auf diese ungewöhnliche Weise in den Dämonenstand!
»Pasquanell!« sagte die Totenpriesterin schneidend. »Komm hierher!«
Der Untote gehorchte.
»Roxane, er darf diese Augen nicht kriegen!« flüsterte ich der Hexe aus dem Jenseits zu. »Wir müssen eingreifen, müssen verhindern, daß sie ihn zum Zeit-Dämon macht!«
Ich zog meinen Colt Diamondback aus dem Leder, und dann stürmten wir los.
O'Hara und Cosby erschraken. Aber sie griffen nicht, wie es sonst immer ihre Art war, zu den Kanonen sondern flohen nur in eine Ecke des großen Raumes.
Was in letzter Zeit passierte, war gleich um ein paar Nummern zu groß für sie. Endlich hatten sie das begriffen. Chet Bosco hätte das auch rechtzeitig einsehen sollen, aber seine Gier hatte ihn in die größten Schwierigkeiten seines Lebens gebracht.
Yora mußte den Augen des Todes einen Gedankenbefehl gegeben haben, denn die Diamanten schwebten auf Terence Pasquanell zu.
»Yora!« schrie ich, um sie zu irritieren, und Roxane produzierte magische Blitze, die aus ihren Fingerspitzen rasten.
Doch Yoras Gedankenbefehl war nicht mehr rückgängig zu machen. Die Augen des Todes bewegten sich immer schneller. Ich zielte mit beiden Händen und wollte einen der beiden schwebenden Diamanten abschießen. Es war schwierig, ihn zu treffen, weil er sich bewegte.
Aber ich schaffte es.
Der Erfolg war gleich Null. Das geweihte Silber traf das Diamantenauge zwar, konnte ihm aber nichts anhaben. Die Kraft des geweihten Silbers reichte nicht aus. Die Kugel vermochte das Höllenauge nicht einmal aus der Flugbahn zu stoßen.
Roxanes knisternde Blitze flogen auf Yora zu.
Doch die Totenpriesterin hatte sich rechtzeitig geschützt. Der Abwehrschirm, den sie geschaffen hatte, wurde von den Blitzen getroffen und zerstört, aber Yora schuf sofort einen neuen.
Roc Natwick griff mich an.
Ich streckte ihn mit einer Silberkugel nieder. Calano glaubte, Yora beschützen zu müssen. Er sprang vor die Dämonin und wurde von Roxanes nächster Blitzserie getroffen.
Das überlebte der Dämonenbeschwörer nicht.
Hinter uns tauchten Mr. Silver und Boram auf. Yora war nicht gewillt, sich diesem Kampf zu stellen, aber sie wollte sich nicht absetzen, ohne Chet Bosco bestraft zu haben.
Sie erteilte Terence Pasquanell einen Befehl, den ich nicht verstand. Dabei wies sie auf den Gangsterboß, und ich sah, wie der Werwolfjäger seine Horroraugen auf Chet Bosco richtete.
Es war eine schreckliche Kraftdemonstration, die uns geboten wurde. Bosco trocknete von einem Moment zum nächsten völlig ein. Er wurde zur Mumie, dann zum Skelett. Doch der Alptraum ging noch weiter. Aus den Knochen wurden Stacheln, die sich uns entgegenreckten.
Das, was aus Chet Bosco geworden war, stand jetzt auf Yoras Seite. Es hatte die Fronten gewechselt und warf sich uns entgegen, um uns aufzuhalten.
Roxane und Mr. Silver zerstörten dieses Stachelwesen mit ihrer Magie. Den Rest gab ihm Boram, der in sich aufsaugte, was noch an schwarzen Kräften übrig war, denn sie wurden von ihm umgewandelt und zu weißer Energie gemacht.
Indessen verschwand Yora mit Terence Pasquanell.
O'Hara und Cosby warfen ihre Waffen weg und ergaben sich. Wir schnürten sie zu handlichen Paketen und verständigten erst Peckinpah, dann die Polizei. Uns hätte man kein Wort dieser haarsträubenden Geschichte geglaubt, deshalb überließen wir es Tucker Peckinpah, mit den Behörden zu sprechen, warteten nicht länger und fuhren nach Hause.
Pasquanell verursachte mir Magenkrämpfe, denn er besaß nun die Höllenaugen, und wie wir gesehen hatten, vermochte er damit eine Menge Schaden anzurichten.
Wir konnten sicher sein, daß wir bald wieder von dem bärtigen Werwolfjäger hören würden.
Als wir nach Hause kamen, traf mich Petula Boscos fragender Blick. Es widerstrebte mir, ihr die Wahrheit zu sagen. Was hatte es für einen Sinn, ihr zu erzählen, auf was für eine grauenvolle Weise ihr Bruder ums Leben gekommen war?
Es genügte meiner Ansicht nach, ihr zu sagen, daß ihr Bruder tot sei. Sie nahm es erstaunlich gefaßt auf, als hätte sie damit gerechnet.
»Vielleicht ist es besser so«, sagte Petula leise.
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