0920 - Insel der Vernichtung
Aus dem Kolben seiner Waffe ragte ein Haken hervor. Damit brach er das Schloß der Tür auf. Kreischend zerbrach das Metall. Das war das Alarmsignal für die Männer an der Brüstung. Sie fuhren herum.
Entsetzt schrien sie auf, als sie die Angreifer sahen. Sie griffen zu ihren Waffen, die in ihren Gürteln steckten.
Der Große Gurxa schoß. Ein gleißend heller Lichtstrahl fuhr aus seiner Phototraf-Waffe und verbrannte einen der Männer. Die Krieger Gurxas stürmten auf die anderen zu und warfen sie über die Brüstung, bevor sie ihre Strahler abfeuern konnten.
Gurxa stieg auf einen stählernen Mast. Er blickte zum Zentrum der Insel. Dort standen zahlreiche Steinhäuser. Überall gingen die Lichter an. nie Bewohner der Insel stürzten aus ihren Häusern.
Gelassen stieg er wieder vom Mast herunter. Seine Männer scharten sich um ihn.
„Wir verbarrikadieren uns hier", erklärte er. „Ich weiß, daß sie kommen und uns angreifen. Das ist allemal besser, als wenn wir bis zur Siedlung laufen müßten."
Am Rand der Stahlinsel lagerte allerlei Baumaterial. Kisten und Kästen lagen herum. Einige Boote waren an der Brüstung festgezurrt. Mit Hilfe von Kränen konnte man sie zu Wasser lassen. Jetzt aber benutzten Gurxa und seine Männer die Kräne, um Baumaterial um die Boote aufzuschichten, so daß sie bei einem Angriff eine gewisse Deckung hatten.
Gurxa sah, daß die Bewohner der Insel sich ihnen näherten. Der Mond schien so hell, daß er sie deutlich ausmachen konnte.
Er rief einige seiner Freunde zu sich und eilte mit ihnen an der Brüstung entlang, bis er etwa fünfzig Meter von den anderen entfernt war. Dann arbeitete er sich im Deckungsschutz von allerlei Baumaterial in Richtung Inselmitte vor.
Schnell kamen die Walgartaner näher. Es waren etwa fünfzig Männer, also mehr als doppelt so viele wie die Angreifer. Doch das schreckte Gurxa nicht. Er wartete ab, bis die anstürmenden Bewohner von Walgart nahe genug waren. Dann hob er die Phototraf-Waffe.
Im gleichen Augenblick hörte er ein seltsames Donnern, wie er es nie zuvor vernommen hatte.
Unwillkürlich hielt er inne. Auch die Bewohner von Walgart blieben stehen. Sie blickten in den Himmel hinauf. Ein Licht raste durch das Dunkel, gefolgt von einem Feuerschweif. Ein Stern schien aus der Unendlichkeit auf die Welt herabzustürzen.
Der Große Gurxa wurde sich dessen bewußt, daß er und die Verteidiger von Walgart sich durch die Erscheinung ablenken ließen. Er zog den Abzugbügel seiner Waffe durch. Der Lichtstrahl schoß mit verheerender Wucht in die Gruppe der Walgartaner
2.
Laire verließ’ das Raumschiff unmittelbar nach der Landung. Verna Theran, die sich in der Hauptleitzentrale befand, sah, wie er sich im Laufschritt entfernte.
Das Raumschiff war in der Dämmerzone in einem weiten Tal gelandet. Im Licht der untergehenden Sonne zeichnete sich ein mit kakteenartigen Pflanzen bedecktes Land ab.
Die Robotologin blickte Rhodan an. Er lächelte, als Pankha-Skrin auf einer Antigravplattform aus einer der unteren Schleusen schoß und in entgegengesetzter Richtung davonflog.
„Passen Sie gut auf sich auf, Verna", sagte Rhodan. „Oder wollen Sie an Bord bleiben?"
„Natürlich nicht", erwiderte sie.
An dem verblüfften Galto Quohlfahrt vorbei eilte sie aus der Zentrale des Leichten Kreuzers. Er machte Anstalten, ihr zu folgen, doch Rhodan hielt ihn auf.
Verna Theran ließ sich in einem Antigravschacht nach unten sinken. Sie rannte zu einem Beiboothangar, in dem ein Shift bereitstand. Sie hatte sich gründlich auf ihren Einsatz auf Terzowhiele vorbereitet. Alles war so gekommen, wie Rhodan es vorausgesagt hatte. Die beiden Kontrahenten Laire und Pankha-Skrin hatten die erste sich bietende Chance genutzt, das Schiff zu verlassen. Sie waren entschlossen, ihr Duell auf dieser Welt fortzusetzen.
Verna Theran wollte sie beobachten. Rhodan hatte ihr eingeschärft, nach Möglichkeit nicht in den Kampf einzugreifen. Der Roboter und der Loower mußten zu einem Ende kommen, weil sonst die Gefahr bestand, daß die BASIS beschädigt, wenn nicht gar vernichtet wurde.
Sie startete.
Gemächlich trieb der Shift durch die Schleuse ins Freie. Die Sonne war hinter dem Horizont verschwunden. Es wurde rasch dunkel, so daß die Robotologin die Scheinwerfer einschalten mußte. Sie flog direkt nach Norden, während Laire nach Osten und Pankha-Skrin nach Westen davongeeilt waren.
Als sie etwa fünf Kilometer vom Leichten Kreuzer entfernt war, erhob sich das
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