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0924 - Lockruf der Psychode

Titel: 0924 - Lockruf der Psychode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schott und riß es auf. Norquund, der nicht mehr die Kraft gehabt hatte, ihn daran zu hindern, atmete die frische Luft dankbar ein. Es störte ihn nicht, daß die Bürger von Tansor-Stadt eindrangen und wie eine Meute wilder Tiere über sie herfielen. Er war viel zu lethargisch, um Angst zu empfinden.
    Als sie ihn jedoch packten und brutal hochhoben, machte sich sein verletztes Bein bemerkbar. Eine Schmerzwoge durchraste seinen Körper und ließ ihn aufschreien. Dann wurde ihm schwarz vor Augen.
    Norquunds letzter Gedanke war, daß ihm so wenigstens das Ärgste erspart bleiben würde. Was man mit ihm auch machte, er würde es nicht mitbekommen.
    Irgendwann erwachte er jedoch aus der Bewußtlosigkeit. Empfindungen stellten sich ein, und er öffnete die Augen. Verwundert registrierte er, daß seine Umgebung nicht aus Eis und Schnee bestand. Er befand sich in einer Einzelzelle, und es war angenehm warm.
    Er fühlte sich wie gerädert, aber als er sein Bein betastete, stellte er erleichtert fest, daß es nicht mehr schmerzte. Er versuchte aufzustehen, und es ging. Er konnte sogar gehen, wenn er vorsichtig auftrat.
    Plötzlich wechselten die Lichtverhältnisse abrupt, und er mußte geblendet die Augen schließen, als der Kegel eines Scheinwerfers auf ihn fiel. Als er sie wieder öffnete, war die Zellentür offen.
    Draußen stand eine Abteilung von Leuten, darunter auch einer der Bonzen, der einst in Margors Abhängigkeit gestanden hatte und dann am ärgsten gegen sie polemisiert hatte. Wahrscheinlich um seinen eigenen Kopf zu retten, dachte Norquund, aber er trug es ihm nicht einmal nach.
    Ist das die Delegation, die mich zum Hinrichtungsplatz bringen soll? fragte er sich, als er aufgefordert wurde, die Zelle zu verlassen.
    Er humpelte hinaus. Die Männer wichen zur Seite und machten ihm Platz, so daß sich eine Gasse bildete.
    Norquund sah am Ende dieser Gasse ein seltsames Gebilde stehen. Es war irgendeine Skulptur aus einem gelblichen und bräunlich gemaserten Material, mannsgroß und so dick, daß zwei Männer sie gerade umfassen konnten. Was sie darstellen sollte, konnte Norquund nicht einmal erahnen. Vielleicht ein Folterinstrument oder eine Hinrichtungsmaschine?
    Er betrachtete die Gesichter der Umstehenden, um darin zu lesen. Aber sie ignorierten ihn und hatten nur Augen für das eigenartige Gebilde. Sie wirkten dabei verklärt und erwartungsvoll, so als erwarteten sie von dem Ding ein wundersames Zeichen.
    Verrückt! dachte Norquund. Er konnte das Verhalten der Tansor-Bürger nur als verrückt bezeichnen.
    Er erreichte die Skulptur, und sie schwebte in die Höhe. Als sie einen Viertelmeter über dem Boden war, glitt sie in den Gang hinein. Die Prozession hinter ihm setzte sich in Bewegung, und Norquund folgte automatisch ebenfalls der Skulptur.
    Erst jetzt bemerkte er, daß sie auf einem Antigravprojektor stand.
    Die Statue erreichte eine Abzweigung, und dort stießen Button und Vrener und die anderen vier Paratender zu ihnen. „Ist das unsere Hinrichtung?" wandte sich Norquund an Button. „Ganz im Gegenteil, unsere Rettung", antwortete der Paratender, ohne das vor ihnen schwebende Ding aus den Augen zu lassen. „Spürst du denn nicht Margors Anwesenheit in dem Psychod? Ich hatte zuvor schon Gelegenheit, mich damit zu beschäftigen. Es bedarf gar keiner besonderen Konzentration, um Margors Botschaft zu empfangen."
    Norquund betrachtete den anderen mißtrauisch, und anschließend nacheinander die restlichen fünf Paratender. Sie hatten alle den gleichen seligen Gesichtsausdruck wie die Tansor-Bürger.
    Waren denn alle verrückt geworden? „Anstatt zu grübeln, solltest du dich mehr dem Psychod widmen, Steve", riet Vrener. „In ihm sind alle Antworten."
    „Okay", sagte Norquund skeptisch und versuchte, den Rat zu befolgen.
    Und auf einmal war es ganz leicht, sich auf das exotische Ding zu konzentrieren. Es erschien ihm auf einmal nicht mehr als fremdartig, sondern es hatte etwas durchaus Vertrautes an sich. Und es ging tatsächlich etwas davon aus, das Assoziationen mit Boyt Margor erweckte. War es nur bloße Einbildung, oder war es eine psionische Kraft, die ihn Margors lautlose Stimme hören ließ? Wurde ihm seine Gegenwart nur einsuggeriert, oder strahlte die Skulptur - das Psychod, wie Button und Vrener sie genannt hatten - seine Aura aus?
    Wie auch immer, Margor war in diesem Psychod. Die PSI-Affinität, die Norquund plötzlich verspürte, war echt. „Steve!" Die Stimme traf Norquund völlig

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