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0925 - Geburt eines Dämons

0925 - Geburt eines Dämons

Titel: 0925 - Geburt eines Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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dem Friedhof, Monsieur. Mithilfe des Gärtners selbstverständlich, den Sie mir freundlicherweise genehmigten.«
    »Wenn Sie's mit dem nicht schaffen, können wir durchaus über einen Zweiten reden. Aber Sie müssen mir's schon sagen. Hellsehen kann ich nämlich noch nicht.« Zamorra stapfte grußlos davon.
    Das »Der ist ja heute drauf. Wirklich allererste Sahne!« von Dylan McMour hörte er schon nicht mehr. Zamorra beschloss, sich in seinen BMW zu setzen und etwas durch die Gegend zu fahren. Es wurde eine verantwortungslose Raserei daraus. Nachdem er auf einer schmalen Straße zwischen den Weinbergen fast einen schweren Unfall verursacht hätte, fuhr er zum Château zurück.
    Der Professor besaß nun wieder einen einigermaßen klaren Kopf.
    Mein Gott, was war ich heute wieder mal für ein Arschloch. Aber es macht mich einfach fertig, dass Nici sich nicht meldet. Bloß ein kleiner Anruf, ein Hallo, dass ich weiß, es geht ihr gut und dass sie an mich denkt. Aber nein, nichts. Soll ich vielleicht doch nachforschen, wo sie ist und nochmals mit ihr sprechen? Vielleicht traut sie sich ja bloß nicht mehr, sich zu melden. Oder doch nicht? Vielleicht wird dann alles ja noch schlimmer. Aber, verdammt, was bitte soll denn noch schlimmer werden? Das geht ja gar nicht mehr. Ach, ich weiß nicht, was ich tun soll. Warte ich eben noch ein paar Tage…
    Da er es aber ungerecht fand, seine Übellaunigkeit am Personal und den anderen Schlossbewohnern auszulassen, beschloss er, sich bei allen zu entschuldigen. Den Coolen, Souveränen nahm ihm ohnehin keiner ab.
    Zamorra befand sich gerade auf der Balustrade über den Ritterrüstungen in der Eingangshalle, als es plötzlich klingelte. Er wollte schon selbst öffnen, als William in einer kleinen Seitentür erschien und durch die Halle eilte. Dabei lieferte er sich doch tatsächlich ein kleines Wettrennen mit Rhett, der von der anderen Seite kam. William war zuerst an der Tür.
    Warum war das Leben auf Château Montagne für diese beiden noch immer Alltag? Warum besaßen sie die Unverschämtheit, nicht seinen Schmerz zu teilen? Für einen Moment hasste er William und Rhett.
    »Ah, Monsieur Lafitte«, sagte William, »schön, dass Sie uns mal wieder besuchen. Wie geht's Ihrer Frau und den Kindern?«
    »Danke, William, gut soweit«, erwiderte Pascal Lafitte. »Das Übliche eben. Aber sonst alles im grünen Bereich. Hallo Rhett, bei dir auch alles klar? Gut. Könnte ich vielleicht Zamorra sprechen?«
    »Ich hoffe, du hast etwas für ihn gefunden«, sagte Rhett. Er spielte damit auf Pascals Hobby an, in Zeitungen und im Internet nach Fällen mit eventuellem übersinnlichem Background zu forschen und sie dem Professor dann zu »vermitteln«.
    »Wieso?«
    »Weil Zamorra momentan unerträglich ist. Schlichtweg ungenießbar, kann ich dir sagen. Deswegen braucht er dringend was zu tun, dann kann er nicht so viel nachdenken. Und er wäre weg vom Château und geht uns dann nicht ständig auf den Geist.«
    Zamorra schluckte schwer. ›Lauscher an der Wand hört die eigene Schand‹ , dachte er, während William den Erbfolger rüffelte. Wohl eher pro forma, wie der Professor empfand. Leise zog er sich in die Tiefen des Châteaus zurück. Kurz darauf rief ihn William per Visofon aus.
    Fünf Minuten später saßen sie am Pool zusammen. Die Sonne und der sanfte Wind erlaubten das. William servierte einen Whisky für den Professor, wie immer Islay Single Malt, und einen Rotwein für Pascal Lafitte.
    »Hat sich Nicole zwischenzeitlich gemeldet?«, fragte der ohne Berührungsängste.
    »Leider nicht.« Zamorra schüttelte leicht den Kopf. Er war jetzt wieder die Freundlichkeit in Person. »Du weißt nicht zufällig, wo sie hingegangen ist?«
    »Keine Ahnung. Aber ich bin sicher, das wird schon wieder.« Pascal lächelte. »Ich seh das so, Zamorra: Nach Merlins Tod müssen viele Weichen neu gestellt werden und da herrscht eben etwas Chaos, bis alles wieder geordnet ist. Nicole findet schon wieder zurück, da habe ich absolut keine Bedenken.«
    »Wenn du's sagst. Was führt dich zu mir?«
    Pascal kramte ein zusammengefaltetes DIN-A4-Papier aus der Hosentasche, entfaltete es, strich es einigermaßen glatt und legte es auf den Tisch.
    Zamorra nahm es und warf einen Blick darauf. Es handelte sich um den Ausdruck eines Internet-Artikels, der im »The Irish Independent Online« erschienen war.
    »Hat der mordende Geist wieder zugeschlagen?«, las der Professor die Überschrift, betrachtete das Bild eines

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