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0925 - Geburt eines Dämons

0925 - Geburt eines Dämons

Titel: 0925 - Geburt eines Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Robin auftauchte.
    »Ich hätt's mir ja auch denken können«, begrüßte Robin den Freund, widerstand aber dem Drang, ihn zu umarmen. Zamorra war Gast hier und gehörte damit zu den potenziell Verdächtigen. »Dann geht's hier sicher um übersinnliche Tote, hab ich recht?«
    Sie zogen sich in ein Zimmer zurück. Zamorra konnte Robin nur unzureichend helfen, denn zu viele Vorgänge blieben auch für ihn im Dunkeln.
    »Mist«, fluchte der Professor schließlich. »Ohne Merlins Stern muss ich doch gewaltige Abstriche machen. Mit der Zeitschau hätte ich die ominösen Vorgänge am Leichenfundort sicher lückenlos aufklären können. Immerhin ist klar, dass Diane ihre Finger im Spiel hat. Sie ist eine Hexe und schon vor über einer Stunde weggefahren, wie einer der Butler erzählt hat. Du musst sofort eine Fahndung nach ihr raus lassen, Pierre.«
    Zamorra war froh, dass ihn Robin in der ganzen Hektik nicht ein einziges Mal auf Nicole ansprach.
     
    Asaels Geist war längst wieder mit seinem Körper vereint. Das Dämonenkind war fest entschlossen, beide Komponenten so schnell nicht wieder zu trennen.
    Denn nur, wenn Geist und Körper zusammen sind, bin ich im Moment stark genug, um überleben zu können. Mein Geist allein ist noch viel zu schwach. Ich habe großes Glück gehabt, dass mich dieser fürchterliche Dämon nicht gekillt hat. Hättest du es mal getan, Dämon, gesegneter. Denn irgendwann wirst du deine Großzügigkeit bitter bereuen. Sobald ich in der Lage bin, werde ich mich nämlich für diese Demütigung grausam rächen. Bis dahin weiß ich deinen Namen. Fürchte dich vor mir, Dämon, fürchte dich. Denn Asael vergisst und vergibt nicht.
    Auch wenn es zum Schluss fast schief gegangen war, hatte Asael das Spiel mit den Hexen doch genossen. Nun wusste er, dass er problemlos Intrigen flechten und Wesen gegeneinander ausspielen konnte. Und was bei niederen Existenzen bereits so gut klappte, würde irgendwann auch bei Erzdämonen und anderen hohen Schwarzblütigen funktionieren.
    Asael gierte danach, dass es möglichst schnell so weit sein würde. Er fieberte der Auseinandersetzung mit dem Höllenadel geradezu entgegen. Alle wollte er sie sich Untertan machen, alle. Er wollte über ihnen stehen, sie beherrschen, denn dazu war er geboren.
    Doch um zu herrschen, muss ich noch wesentlich stärker werden. Ich brauche viel mehr magische Energien, die ich schnell in mich aufsaugen kann. Was ich aus dem Körper meiner schwachen Mutter hole, ist nicht mehr als ein Rinnsal. Das reicht mir nicht mehr. Ich will die Kraft der wirklich Großen in mir aufnehmen…
    Asael öffnete ruckartig die Augen. Ein kleiner magischer Impuls ließ das Dämonenfell auf Stygias Schultern in Flammen aufgehen.
    Die Ministerpräsidentin, die gerade mit Alocer, dem Garderobier der Hölle, zusammenstand, um sich für einen offiziellen Termin in Kleiderfragen beraten zu lassen, kreischte auf. Mit einem Zauberspruch erstickte sie die Flammen.
    Alocer, ein Dämon in Ritterrüstung und mit rot glühenden Augen hinter dem Visier, starrte fassungslos auf den Gnom, der auf der Schulter der Ministerpräsidentin lauerte, anscheinend Vampirhauer in ihren Hals gesenkt hatte und ihn aus tückischen Augen anstarrte.
    »Raus!«, brüllte Stygia. »Und wehe, du sagst auch nur ein Wort von dem, was du gerade hier siehst. Dann grille ich dich in deiner eigenen Rüstung, Alocer.«
    Der Garderobier zog sich unter Verbeugungen zurück. »Natürlich, Herrin, werde ich kein Wort verlauten lassen. Wer… wer ist das?«
    »Raus! Und keine Fragen!«
    Nachdem Alocer verschwunden war, versuchte Stygia, die an ihrer Wut fast erstickte, nach dem Balg zu greifen und es von ihrer Schulter zu ziehen. Schmerzerfüllt brüllte sie auf, als sie Asael berührte. Schnell zog sie ihre Hand wieder zurück. Es hatte sich also nichts geändert.
    Asael zog seine Hauer aus Stygias Hals. Erneut brandeten Schmerzfronten durch den Körper der Ministerpräsidentin. Sie schrie schrill, schlug um sich und ging auf die Knie. Schwarzes Blut lief in zwei dünnen Rinnsalen in ihr rotes Kleid.
    »Meine Zeit ist gekommen, Mutter«, sagte Asael höhnisch. »Du wirst mich nun nicht mehr länger am Hals haben. Denn ich gehe ab jetzt meiner eigenen Wege.«
    Die verwachsene Gnomengestalt hüpfte von Stygias Schulter, federte kurz in den Knien ab und streckte sich. Es sah geradezu grotesk aus.
    »Wo… wo willst du hin?«, zischte Stygia, deren Schmerzen am Abebben waren.
    »Keine Ahnung, Mutter.« Asael

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