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0926 - Preis der Macht

0926 - Preis der Macht

Titel: 0926 - Preis der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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    Dann wurde aus dem Fluchtort rasch eine tödliche Falle. Diese Sorgen musste sich Tan Morano natürlich nicht machen. Für Vampire war es kein Problem hier aufzutauchen und auch wieder zu verschwinden - Irrgänge, Mauern oder Sackgassen existierten für sie nicht.
    Morano blickte sich um. Das war einmal sicher eine prächtige Villa eines römischen Adligen gewesen. Gerade gut genug für ihn. Er blickte sich um. Sinje-Li, die Raubvampirin, und Starless, der Vampir, der einst in den Diensten der DYNASTIE DER EWIGEN gestanden hatte, begleiteten ihn. Morano lächelte. Das waren genau die richtigen Trabanten, die hier um ihn kreiselten. Zuverlässig und kampfstark. Letzteres sollte keine große Rolle spielen, denn er - Morano - benötigte keine Bodyguards.
    Die Finger seiner rechten Hand spielten mit dem Kristall, der ihm ewige Macht versprach. Einen kleinen Test hatte er sich auf Korsika erlaubt - das Ergebnis hatte ihn begeistert. Allerdings war ihm dabei auch klar geworden, dass er noch weit davon entfernt war, diesen Wunderkristall perfekt zu beherrschen. Den Machtkristall! Noch vor wenigen Tagen war er im Besitz des ehemaligen ERHABENEN Ted Ewigk gewesen, doch Moranos Untergebener Starless hatte den Sternenstein in einer einzigartigen Aktion gestohlen - im Auftrag von Nazarena Nerukkar. Zumindest glaubte die ERHABENE der DYNASTIE das. Gelandet war die Beute jedoch nicht auf dem Kristallplaneten, sondern auf Korsika, wo Morano sich oft aufhielt.
    Der Machtkristall… sein Raub hatte viele Leben gekostet - unter anderem auch das von Ted Ewigk - doch das war für Morano eine Bagatelle, eine Begleiterscheinung, die sich nun einmal nicht hatte ändern lassen. Es gab nicht viele Wesen im Universum, die einen Dhyarra der 13. Ordnung handhaben konnten, denn dazu bedurfte es eines enorm hohen Para-Potenzials und überdurchschnittlicher Intelligenz, denn die Macht des Steines beruhte auf den geistigen Fähigkeiten seines Trägers. Tan Morano besaß dies alles im Übermaß.
    Es war noch nicht lange her, da hatte er sein bequemes und vom Luxus geprägtes Leben jeder Machtposition vorgezogen; mehr als nur einmal hatte das Nachtvolk ihm die Führung über alle Vampire angeboten, doch Morano hatte stets abgelehnt. Das hatte sich erst an dem Tag geändert, an dem er den süßen Geruch der unendlichen Überlegenheit gerochen hatte. Morano hatte seine Finger nach der Dunklen Krone ausgestreckt, einem magischen Relikt, das ihm ewige Unabhängigkeit versprach. Nur Sekunden später hatte die Krone sich in einen übel stinkenden Brei verwandelt, doch diese minimale Zeitspanne hatte ausgereicht, um die Sucht in ihm zu erwecken. Die Sucht nach der absoluten Macht!
    »Wann willst du den Blutruf aussenden?«
    Morano sah zu Sinje-Li, die diese Frage gestellt hatte. Die Vampirin war eine wunderschöne Frau, doch das hatte Tan immer ignoriert. Er suchte sich seine Geliebten unter den Menschen, nicht bei seinem eigenen Volk. In der Beziehung hatte er auch noch niemals irgendwelche Probleme gehabt, denn er sah blendend aus und legte größten Wert auf die Pflege seiner Erscheinung. Professor Zamorra hatte ihn einmal einen unerträglichen Schönling genannt - sicher aus der Wut heraus, dass Tan Morano es geschafft hatte, die Geliebte des Parapsychologen in sein Bett zu bekommen. Ja, auch Nicole Duval war ihm erlegen.
    Tan Morano machte eine abfällige Handbewegung. »Damit hat es noch Zeit. Zunächst will ich den Kristall noch testen, denn ich will und werde keinerlei Fehler begehen. Daher habe ich jetzt einen Auftrag für euch beide. Sucht den italienischen Clan der Nachtkinder auf. Ich bin mir nicht sicher, wer ihm zurzeit vorsteht, aber das werdet ihr sicher schnell herausfinden. Seinen Führer bringt ihr hierher, dann werden wir sehen, wie mein Stand in der großen Familie ist. Vielleicht werden sie nicht begeistert sein. Nun, wie auch immer - sie alle werden sich mir beugen müssen. Also los, geht. Und beeilt euch.«
    Morano konnte den beiden Vampiren ansehen, dass sie enttäuscht waren, von ihm wie Handlanger behandelt und benutzt zu werden, doch viel mehr als das waren sie für ihn nun einmal nicht. Gar nicht mehr lange, dann würden ihm alle Vampire dienen und zu Füßen liegen. Was zählten dann noch die beiden hier? Natürlich waren Sinje-Li und Starless absolute Spezialisten, doch Morano bezweifelte, dass er ihre Dienste noch lange benötigte.
    Als die Vampire endlich verschwunden waren, machte sich Tan Morano auf den Weg, die

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