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0929 - Die Demonteure

Titel: 0929 - Die Demonteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufzuspüren?"
    „Ich weiß es nicht", sagte Ehmet. „Aber Partoc wußte nichts von der Existenz eines dezentralisierten Steuergeräts. Keiner der Mächtigen wußte, daß diese Geräte in den kosmischen Burgen verborgen sind. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit, daß Partoc sie entdeckt hat, nicht größer als die, daß ein Fremder dafür in Frage kommt."
    „Oh, doch!" widersprach Scallur. „Die Wahrscheinlichkeit ergibt sich nicht aus dem Wissen, sondern aus der Präsenz Partocs. Wahrscheinlich hat er eines der Teile gefunden und gerätselt, was es wohl bedeuten könnte.
    Danach hat er sich auf die Suche gemacht und weitere Aggregate gefunden. Das machte das Rätsel für ihn nur um so größer."
    „Sie reden, als könnten Sie sich in die Gedanken eines Wesens versetzen, das lange tot ist, Kommandant."
    „Das kann man immer. Unterbrich mich jetzt nicht, sondern laß mich fortfahren. Partoc hat vermutlich geargwöhnt, daß die Aggregate eine Gefahr bedeuten könnten. Wir können auch voraussetzen, daß er von Langeweile geplagt wurde. Um ihr zu entgehen, begann er, sich mit diesem technischen Riesenpuzzle zu beschäftigen. Er hat nie alle Teile zusammentragen können. Deshalb hat er alles, was er gefunden hat, an einen anderen Platz geschleppt. Er hat den Spieß einfach umgedreht. Ich will nicht so weit gehen und sein Verhalten als Rache bezeichnen. Er hat nur ein bißchen gespielt."
    „Gespielt?" wiederholte Ehmet. „Drüben in der Frostkammer liegen sieben tote Androiden!"
    „Das wußte ich nicht", sagte Scallur betroffen. „Auf jeden Fall hat Partoc dafür gesorgt, daß niemand so leicht an die von ihm entdeckten und wieder versteckten Aggregate herankommt."
    „Und was bedeutet das?" fragte der Androide.
    „Daß wir noch einige Zeit hier zu tun haben werden", seufzte Scallur. „Ich hatte gehofft, die Burg bald durch die Öffnung bringen zu können. Damit wird es nichts. Wir brauchen Zeit, um alle von Partoc versteckten Teile zu finden. Doch von nun an müssen wir bei ihrem Ausbau vorsichtig vorgehen, denn einige davon scheinen in tödlichen Fallen untergebracht zu sein."
    Es kam ihm in den Sinn, daß er in Zusammenhang mit den Androiden vom Tod sprach.
    Ich bin schon so Lange mit ihnen zusammen, daß ich beginne, sie als meinesgleichen anzusehen!
    „Vielleicht sollten wir die Arbeit abbrechen", meinte Ehmet.
    „Aus welchem Grund?" fragte Scallur argwöhnisch.
    „Im Interesse Ihrer Sicherheit, Kommandant", antwortete der Androide. „Warum auch sonst?"
    „Ja", sagte Scallur gedehnt. „Warum auch sonst?"
    Vielleicht, weil ihr eure eigene Haut retten wollt!
    Er nickte Ehmet zu und ergriff ihn am Arm. Neben dem Androiden wirkte der nur 1,40 Meter große Kommandant wie ein Zwerg.. Sie verließen den Raum, den Scallur vorübergehend als Hauptquartier ausgewählt hatte und den er nun, angesichts der von der Explosion angerichteten Zerstörungen, aufgeben mußte. Durch den Seitengang kamen zwei Androiden und brachten ein neues Bildfunkgerät für Stallur.
    Der Kommandant schaltete es ein. Die Androiden arbeiteten in verschiedenen Gebieten der kosmischen Burg, so daß Stallur davon ausgehen mußte, daß die meisten von ihnen die Explosion nicht registriert hatten. Er wollte sie warnen, damit sich keine weiteren Unfälle ereigneten. Scallur befehligte zweieinhalbtausend Androiden, und abgesehen davon, daß ihre Anzahl gerade ausreichte, um die schwere Aufgabe hier in Partocs Burg zu erfüllen, wollte er aus moralischen Gründen keine weiteren Mitarbeiter verlieren. Im Grunde genommen war es absurd, eine derartige Einstellung zu den Androiden zu haben. Doch sie dachten und handelten, sie teilten die Einsamkeit mit Scallur und waren ihm treu ergeben. Das schuf eine besondere Beziehung zwischen ihm und ihnen.
    „In der Nähe des Hauptquartiers hat sich ein Unfall ereignet" sagte er in das Bildfunkgerät. „Ab sofort müssen alle Mannschaften mit erhöhter Vorsicht arbeiten. Bei den Teilen des Steuergeräts; die sich an den ursprünglichen Plätzen befinden, droht keine Gefahr. Es gibt jedoch offensichtlich eine Reihe von Aggregaten, die anderswo versteckt sind. Wenn sie gefunden werden, müssen sie vor dem Transport. zur Baustelle untersucht werden."
    Er wartete die Bestätigung der einzelnen Mannschaftsführer ab, dann begleitete er Ehmet und die beiden anderen Androiden zur Frostkarrimer. Das Tor hatte im Augenblick der Explosion offengestanden und war daher nur unwesentlich zerstört. Trümmer lagen

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