Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0929 - Die Demonteure

Titel: 0929 - Die Demonteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nie in den Sinn gekommen, Maßnahmen der Kosmokraten direkt zu kritisieren, aber er fragte sich doch, ob es eigentlich besonders klug war, die Teile eines so wichtigen Geräts auf diese Weise zu verstecken, daß man sie überall in einer Burg dezentralisiert aufbewahrte.
    Er ließ sich ein Flugaggregat bringen und schnallte es sich auf den Rücken. In den Gängen von Partocs Burg hatten sich diese Geräte als vorteilhaft erwiesen.
    „Du kommst mit", sagte er zu Ehmet. „Es kann sein, daß ich dich für eine spezielle Mission benötige."
    Der Androide ließ sich ein neues Flugaggregat geben, da sein eigenes bei der Explosion beschädigt worden war. Scallur hatte gelogen. Es gab keinen besonderen Auftrag für Ehmet. Der Kommandant fürchtete sich lediglich vor dem Alleinsein. Nicht, daß in den Räumen und Gängen der kosmischen Burg eine Gefahr gedroht hätte - es war einfach das Bedürfnis, nicht allein sein zu müssen, der Wunsch, den Druck, den diese fremde Umgebung auf seine Gefühle ausübte, zu mildern.
    Ich bin bescheiden geworden! dachte der Kommandant. Noch vor einiger Zeit, vor dem Aufbruch hierher, hätte er es abgelehnt, sich intensiv mit Androiden abzugeben.
    Ab und zu trafen Scallur und Ehmet auf Mannschaften, die damit beschäftigt waren, Einzelteile des Demontagerechners auszubauen und für den Abtransport in die Halle vorzubereiten. Ohne diesen Rechner würde die Burg ewig bleiben, wo sie jetzt war. Der Transport der Burgen in ihr Ursprungsgebiet würde auf einem Umweg vor sich gehen, denn bevor man sie hinter die Materiequellen schaffte, mußte man sie zunächst einmal aus diesem Raum herausholen.
    „Wir sind da, Kommandant", bemerkte Ehmet, nachdem er festgestellt hatte, wie gedankenversunken Scallur neben ihm her flog.
    Scallur nickte, und seine wie lackiert aussehenden Augen richteten sich auf das Gebilde mitten in der Halle, in die sie gerade eingeflogen waren. Auf den ersten Blick wirkte die Steueranlage enttäuschend, denn sie war weder besonders groß, noch sah sie besonders ästhetisch aus. Sie sah wie das aus, was sie auch war: ein aus Dutzenden von Einzelteilen zusammengefügtes Gebilde, in dem mehrere Lücken klafften. Jede Lücke bezeichnete eine Stelle, an der noch ein Aggregat fehlte. Etwa dreißig Androiden in metallisch schimmernden blauen Anzügen machten sich an der Anlage zu schaffen. Sie bauten die zuletzt herbeigebrachten Teile in den Rechner ein.
    Die Androiden, die hier arbeiteten, waren an die regelmäßigen Besuche des Kommandanten gewöhnt, so daß sie ihm keinerlei Beachtung schenkten. Lediglich Karsol, der die Arbeiten in der Halle leitete, kam zu Scallur, um ihn über die Fortschritte zu unterrichten.
    Scallur jedoch winkte ab.
    „Laß nur", sagte er zu Karsol. „Ich weiß, wie weit ihr seid. Es ist nicht meine Absicht, euch zu stören."
    Er glaubte, Erstaunen in den Blicken des Androiden zu erkennen.
    Erfragt sich, warum ich überhaupt hergekommen bin!
    „Ich denke", sagte er, „daß ich mein Hauptquartier jetzt hier aufschlagen werde. Das hätte den Vorteil, daß ich jederzeit am wichtigsten Punkt des Geschehens bin."
    Er erhielt einen Anruf über Karsols Bildfunkgerät. Prinert, der Androide, der die Aufräumungsarbeiten in der Frostkammer leitete, meldete sich.
    „Wir haben ein Aggregat gefunden, Kommandant", berichtete der Androide. „Es steckt noch in der Wand direkt neben der Explosionsstelle."
    Scallur zuckte zusammen.
    „Wie ist sein Zustand?"
    „Einwandfrei!"
    „Einwandfrei?"
    „Ja", bestätigte Prinert. „Es befindet sich in einer Art Kapsel. Sie ist transparent, so daß wir es genau in Augenschein nehmen können. Bisher haben wir die Kapsel nicht geöffnet, um nicht neues Unheil heraufzubeschwören. Wenn wir sicher sind, daß es sich um keine neue Falle handelt, werden wir die Untersuchungen fortsetzen."
    Scallur konnte sich nicht verkneifen, Ehmet einen triumphierenden Blick zuzuwerfen. Er hatte Partoc und dessen Verhaltensweise also völlig richtig eingeschätzt, .obwohl diese Dinge sehr lange zurücklagen ungefähr eine Million Jahre.
    Ich werde überhaupt keine Spur hinterlassen, dachte er, traurig gestimmt durch diese Vorstellung. Dann gewann seine Erleichterung, daß das in der Frostkammer versteckte Zusatzgerät unbeschädigt war, die Oberhand über seine Gefühle.
    In diesem Augenblick kam ein neuer Anruf. Partocs kosmische Burg war in drei Hauptsektoren unterteilt, die farblich gekennzeichnet waren. Es gab einen orangefarbenen, einen

Weitere Kostenlose Bücher