Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
093 - Der Höllengreif

093 - Der Höllengreif

Titel: 093 - Der Höllengreif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
übernahm den Körper ihres toten Freundes, aber er braucht ihren Geist, um leben zu können.«
    »Gibt es nicht Dämonen, die Jagd auf weiße Hexen machen?« fragte Trevor Marriott.
    »Natürlich gibt es die. Allen voran wäre da Mago zu nennen, aber es gibt auch noch andere. Stockard Ross zum Beispiel. Er machte zur Zeit der Inquisition von sich reden. Kerle wie Ross könnten jederzeit auch im 20. Jahrhundert auftauchen. Wir wollen hoffen, daß das unserem Freund Lance Selby erspart bleibt.«
    Die drei CIA-Agenten verließen das kleine Hotelzimmer. Was sie für ihren Einsatz benötigten, trugen sie bei sich.
    ***
    Sally Haddon biß sich auf die Unterlippe. Das Unwetter schien wie ein wildes Tier am Haus zu rütteln, und grauenerregende Geräusche drangen durch die Gänge und Räume.
    Das blonde Mädchen klammerte sich mit beiden Händen an Dayle Gilliats Arm. Er schaute sie an. Sie war ziemlich bleich.
    »Nun hör schon auf zu zittern«, sagte er.
    »Du hast leicht reden«, preßte sie heiser hervor.
    »Ich befinde mich genauso in diesem Haus wie du.«
    »Aber du bist stark. Du bist ein Mann. Du kannst dich wehren.«
    »Es wird nicht nötig sein«, sagte Dayle. »Und meine Kraft reicht für uns beide. Darf ich mich mal an der Bar bedienen?« Er wies auf die Flasche, die in Sallys Ausschnitt steckte. »Vielleicht hätten wir keinen Unfall gehabt, wenn du mir was zu trinken gegeben hättest.«
    Er griff nach dem Flachmann, griff absichtlich ein wenig daneben und berührte den vollen Busen des Mädchens.
    »Laß das!« zischte Sally.
    »Hör mal, das hast du sonst sehr gern.«
    »Aber nicht in dieser Situation. Ich flippe vor Angst beinahe aus, und du denkst an so was.«
    »Warum nicht?« erwiderte Dayle und zog die Flasche aus Sallys Dekolleté. Er trank. »Köstlicher Bourbon«, sagte er. »Wie viele von deinen Superpillen hast du noch?«
    »Eine. Möchtest du sie?«
    »Ich würde sagen, du wirfst sie ein, damit sich deine Verkrampfung löst. Ist ja nicht auszuhalten mit dir.«
    Sally nestelte an ihrem Kleid herum, und einen Moment später lag eine kleine rote Perle auf ihrer Handfläche. Sie warf sie sich mit Schwung in den Mund und goß den Rest des Bourbons hinterher. Das würde ihr helfen. Sie fragte sich, warum sie die Pille nicht schon früher genommen hatte.
    »Bald wird es dir besser gehen«, sagte Dayle.
    »Macht es dir nichts aus, wenn ich so oft high bin?«
    »Nein, denn du bist dann immer ganz besonders toll. Hemmungen gibt's keine mehr, wenn du aufm Trip bist, und das finde ich super.«
    Ein lautes, langgezogenes Stöhnen geisterte durch das Haus. Sally Haddon riß die Augen auf und hielt den Atem an.
    »Hast du das gehört?« fragte sie mit belegter Stimme. »Was war das? Befindet sich außer uns noch jemand in diesem unheimlichen Haus?«
    »Das glaube ich nicht, aber wenn du möchtest, kann ich ja mal nachsehen.«
    Sally hielt den jungen Mann fest. »Du hast mir versprochen, bei mir zu bleiben.«
    »Sehen wir zusammen nach?«
    »Ich möchte raus. Ich habe Angst.«
    »Was vorhin zu hören war, war bestimmt nur der Wind«, sagte Dayle Gilliat. »Seit wann fürchtest du dich vorm Wind?«
    »Ich spüre, daß uns jemand beobachtet, Dayle.«
    Der junge Mann lachte. »Was mir schon immer an dir imponiert hat, war deine rege Phantasie.«
    »Mach dich bitte nicht lustig über mich.«
    Dayle Gilliat setzte sich in Bewegung, und da Sally Haddon nicht allein bleiben wollte, ging sie mit ihm. Wieder zerriß ein greller Blitz die Dunkelheit, und Sally glaubte, einen Mann am Fenster stehen zu sehen.
    Der Kerl hatte eine grauenerregende, fahle Fratze. Oder hatte ihn sich Sally nur eingebildet?
    Dayle hatte mit ihr einen großen Raum betreten. An einer Wand hingen Schilde und alle möglichen Waffen. Der Raum war möbliert, und in Messingkandelabern steckten halb abgebrannte Kerzen mit erstarrten Wachstränen.
    Dayle wollte sich von Sally lösen, doch sie gab ihn nicht frei. Er lachte. »Würdest du mich für einen Augenblick los lassen, Baby? Nur für einen Augenblick. Ich möchte mein Feuerzeug aus der Tasche holen und ein paar Kerzen anzünden.«
    Zaghaft gab ihn das Mädchen frei. Ständig blickte sie sich argwöhnisch um, während draußen das Gewitter immer wilder rumorte. Dayle Gilliat zündete sein Feuerzeug an und setzte damit einige Dochte in Brand.
    Sallys Herz übersprang einen Schlag. Der Mann, der vorhin draußen am Fenster gestanden hatte, befand sich jetzt mit ihnen im selben Raum.
    »Dayle!« keuchte

Weitere Kostenlose Bücher