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0930 - Das Loch im Universum

Titel: 0930 - Das Loch im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Übersicht. Er kannte die Welt, die er erfüllte, daher konnte ihm die Existenz der Fremden nicht verborgen geblieben sein. Die Vorstellung, als Beauftragter des Stromes unterwegs zu sein, erfüllte den Strömer mit unterschiedlichen Gefühlen. Einerseits war er stolz, andererseits machte ihm die Leichtigkeit, mit der er offenbar manipuliert werden konnte, schwer zu schaffen. Auf jeden Fall wäre es ihm angebracht erschienen, daß der Strom ihn vorbereitet hätte. Nun stand er der Gefahr ratlos gegenüber.
    Die Fremden kamen immer näher, und bald darauf konnte er sie erkennen.
    Es handelte sich um zwei längliche Körper, die in einer leuchtenden Aura steckten. Im Vergleich mit den anderen Strömern, denen er inzwischen begegnet war, wirkten sie ausgesprochen häßlich. Sie ließen jede Symmetrie vermissen. Das, was er nach dem Empfang ihrer Impulse gefühlt hatte, schien sich nun zu bestätigen. Es handelte sich um Anachronismen. Sie gehörten nicht hierher.
    Daraus ergab sich eine schwindelerregende Frage.
    Woher kamen sie?
    Erneut war der Strömer gezwungen, sich über das Nichts jenseits der Welt des Stromes Gedanken zu machen. Auch dort existierten offenbar „Dinge", spielten sich Ereignisse ab.
    Es war kein Vakuum, in das der Strom sich durch eine Wunde ergoß.
    Auf jeden Fall stellte die Anwesenheit dieser beiden Existenzformen eine Herausforderung dar, bedeutete eine Gefahr für die Harmonie im Gebiet des Stromes. Der Strömer war augenscheinlich dazu ausersehen, diese Harmonie wiederherzustellen.
    Aber wie sollte er das bewerkstelligen?
    Vielleicht genügte es, eine Kollision herbeizuführen. Es war denkbar, daß dies sogar der einzige Anlaß für die Existenz des Strömers war. Die Ratlosigkeit des Strömers wuchs mit der gleichen Geschwindigkeit, mit der die Fremden sich ihm näherten. Niemals zuvor war er sich der nachteiligen Aspekte seiner Passivität so bewußt gewesen. Die Impulse, die von den beiden Anachronismen ausgingen, empfand er als unerträglich. Sie waren wild und ungezügelt, irgendwie nackt.
    Trotzdem waren die beiden allen anderen Strömern, denen er bisher begegnet war, in einer Beziehung eindeutig überlegen: Sie besaßen ein Bewußtsein. Noch vor nicht allzu langer Zeit hätte der Stromer die Möglichkeit geleugnet, daß es in derartigen Formen eine Art von Bewußtsein geben könnte. „Strom", sagte er, „warum verläßt du mich?"
     
    *
     
    Das Gebilde, das vor Rhodan und Atlan aufgetaucht war, erschien dem Terraner von überirdischer Schönheit. Es war in blendende Lichtfülle getaucht und pulsierte in gleichmäßigen Intervallen. In jeder Phase der Pulsation nahm es eine andere Form an, ohne dabei auch nur einmal sein ästhetisches Aussehen zu verlieren. „Das ist es!" rief Atlan. „Von diesem Ding gehen die Impulse aus."
    Rhodan war so überwältigt, daß er nicht sprechen konnte. Der Anblick der seltsamen Existenzform sprach seine Sinne in vielfältiger Weise an und löste eine Reihe von zum Teil nie gekannten Empfindungen in ihm aus. „Es ist ein Teilchen", fuhr Atlan fort, der offenbar nicht so sehr im Bann des fremdartigen Anblicks stand. „Aber eines, wie wir es bisher noch nicht gesehen haben."
    Rhodan löste seine Blicke gewaltsam von dem pulsierenden Gebilde, dessen Aussehen aufgrund der ständigen Veränderungen nur schwer zu beschreiben war. Am ehesten erinnerte es Rhodan noch an sich ständig neu gruppierende Muster, wie man sie bei einem Blick durch ein Kaleidoskop zu sehen bekam. Allerdings wurde dieser Vergleich der Schönheit dieser Erscheinung in keiner Weise gerecht. „Du hast recht", sagte er zu Atlan. „Ein derartiges Teilchen haben selbst unsere Hyperphysiker noch nicht zu sehen bekommen, obwohl sie längst damit begonnen haben, sogar Hyperbarie zu zerlegen und deren Bausteine sichtbar zu machen."
    „Also ein Ding aus einem anderen Universum", vermutete der Arkonide. „Womöglich ist es mit uns zusammen aus dem Versteck der Burgen herübergekommen. Das bedeutet, daß es genau wie wir in diesem energieführenden System gefangen ist."
    Rhodan schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht", widersprach er. „Dieses Teilchen ist nicht von drüben. Es gehört zu unserem Universum."
    „Aber warum wurde es dann bisher noch niemals entdeckt?" fragte Atlan verblüfft. „Es gibt Wissenschaftler, die die Existenz solcher Teilchen bisher geleugnet haben", erklärte Rhodan. „Manchmal glaubte man, ihnen auf der Spur zu sein, aber konkrete Hinweise für ihre

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