0931 - Bauchtanz mit dem Tod
auf und ab. »Weshalb seid ihr gekommen?«
»Wir wollten dich besuchen.«
»Wieso?«
Wilma funkelte ihn an. »Es hat uns einfach Spaß mit dir gemacht.« Nach diesem Satz nickte sie Janina zu, und die tat es ihrer Freundin nach, denn sie schlich von der anderen Seite her auf das breite Bett zu, schob einige Kissen zur Seite und auch das Tablett, damit sie sehr nahe an den Mann herankommen konnte. So war es zwischen ihnen abgesprochen worden, und daran hielten sie sich auch.
Akam wußte noch immer nicht, was er davon halten sollte. Er holte tief Luft, schloß die Augen, weil er dachte, einen Traum erlebt zu haben, doch als er sie wieder öffnete, mußte er sehen, daß es kein Traum war und die beiden Frauen ihn dicht eingerahmt hatten, so eng, daß er die Wärme ihrer Körper spüren konnte.
Janina strich über die nackte Brust des Orientalen. »Magst du uns denn nicht, Abdul? Erinnerst du dich nicht daran, was du alles mit uns angestellt hast? Da bist du nicht schüchtern gewesen. Uns hat es gefallen, nicht wahr, Wilma?«
»Sehr sogar.«
»Jetzt wollten wir eigentlich weitermachen.«
Der Mann sagte nichts. Er hielt den Blick nur gesenkt und schaute zu, wie die Finger der Frau weiter nach unten wanderten.
Akam war abgelenkt worden. Er achtete nicht auf die zweite Frau und sah deshalb auch nicht, wie Wilma nach hinten griff und das Messer aus einer Stofffalte hervorzog. Sie behielt es in der Hand, allerdings so, daß Akam es nicht sehen konnte.
»Ich will aber nicht.«
Janina amüsierte sich über die Antwort. »Danach hast du uns beide auch nicht gefragt, als uns deine Männer in diesem Lokal betäubten und auf dieses Schiff schleppten.«
»Das ist etwas anderes.« Er wehrte sich mit Worten, und seine Stimme klang mehr als brüchig.
»Wieso?«
»Da habe ich bestimmt.«
Wilma kicherte. »Und jetzt bestimmen wir, mein Lieber. Wir wollen doch sehen, wie gut du bist, wenn wir zu dritt sind. Zwei schöne Frauen und du, das war doch dein Traum.«
Der Mann schwieg und starrte Wilma an, so sah er nicht, daß die andere Frau ebenfalls ihren Arm auf den Rücken zubewegte und dort die Waffe hervorholte, sie aber nicht zeigte, denn Abdul Akam sollte auf keinen Fall gewarnt werden.
Er hatte sich wieder gefunden. Er holte Luft, hob den Arm, als wollte er die blonde Haarflut zur Seite streichen, aber Wilma drückte ihren Kopf zurück. »Ihr sollt verschwinden, verdammt! Haut ab! Wie seid ihr überhaupt hereingekommen. Wo steckt Meret?«
»Er war nicht da. Dein Aufpasser hat sich verzogen. Vielleicht ist er an Land gegangen und amüsiert sich in einem Puff. Wir drei sind hier unter uns, und wir wollen dort weitermachen, wo wir aufgehört haben, denn uns fehlte noch der letzte Thrill! Nicht wahr, Janina?«
»Ja, du hast recht.«
»Geht!« Abdul sprach noch immer rauh. Er war ängstlich und wütend zugleich und er fühlte sich wie in einer Falle, denn die beiden Frauen waren dicht an ihn herangerückt. Er glaubte auch nicht, daß sie mit ihm ihre Sexspielchen treiben wollten, nein, die hatten etwas anderes im Sinn, das sagte ihm sein Instinkt.
»Nein, wir bleiben!« flüsterte Janina, froh darüber, ihre Angst über Bord geworfen zu haben »Wir bleiben, denn damals mußten wir auch bei dir bleiben, wenn du verstehst. Wir bleiben So lange bei dir, wie es uns gefällt.«
Abdul Akam atmete heftig. Er sah im Moment keine Chance, sich aus dieser Lage herauszuwinden. Allein fühlte er sich hilflos. Er war nur stark, wenn seine Wächter in der Nähe waren, die aber ließen sich nicht blicken.
Wilma streichelte sein Kinn. Ihr gefiel es nicht, ihm auch nicht. Sie aber behielt ihr Lächeln bei, während der Mann den Mund verzog. Wilma bewegte ihren Körper etwas zur Seite und beugte den Kopf nach vorn, damit sie dem Araber direkt in das Gesicht schauen konnte. Mit einer Hand faßte sie in sein Haar und drehte es zwischen ihren Fingern zusammen. »Du hast verloren, du komischer Pascha, du hast endgültig verloren, denn hier gelten deine Gesetze nicht. Wir werden nicht auf einem Sklavenmarkt landen! Statt dessen werden wir den fertigmachen, der uns dorthin schaffen wollte.«
»Das gelingt euch nicht!«
»Doch!«
Der scharfe Ruf hatten den Mann unterbrochen. Plötzlich bekam er große Augen, als er sah, was sich ihm näherte. Wilma hatte ihr Messer gezogen, und die Klinge huschte wie ein Blitz auf den Hals des Mannes zu. Sie war in eine Falte eingedrungen, hatte eine winzige Wunde geritzt, aus der ein Tropfen Blut
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