Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0931 - Shinigami

0931 - Shinigami

Titel: 0931 - Shinigami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
Vom Netzwerk:
entspannen. Sie sagten ja, er käme immer dann, wenn sie schlafen. Aber heute Abend werden wir aufpassen.«
    »Und wir werden ihn dann nach Möglichkeit vernichten«, fügte Yasmina mit einem wütenden Blick auf Nicole hinzu.
    Alphonsine sah erschrocken auf. Panik war deutlich in ihr Gesicht geschrieben. »Heute Abend schon?«
    »Ja«, meinte Yasmina entschlossen. »Wir machen diesen Dämon fertig, Fonsy. Keine Sorge!«
    Na, dein Wort in Gottes Ohr, meine liebe Yasmina , dachte Nicole, die nicht ganz so optimistisch war, wie Yasmina sich gab. Aber sie hütete sich, das laut zu sagen. In einem hatte Yasmina recht: Alphonsine brauchte ein wenig Mut und Zuversicht. Nicole wollte ihr das Wenige, das sie ihr in dieser Beziehung geben konnten, nicht nehmen.
    Sie nickte langsam. »Wir werden alles tun, dass das sein letzter Besuch ist, Alphonsine. Yasmina und ich gehen gleich unsere Sachen holen. Wir sind wieder hier, bevor es dunkel wird, also keine Angst. Aber eine Frage habe ich noch. Es würde uns wirklich helfen, wenn wir wüssten, mit welchem Dämon wir es hier zu tun haben. Vielleicht können wir so eine wirksamere Abwehr entwickeln. Er hat nicht zufällig etwas in dieser Richtung gesagt?«
    »Doch«, meinte Alphonsine zögernd. »Er hat das einmal gesagt. Beim dritten Mal, als ich versucht habe, mich gegen ihn zu wehren. Er mag das, er meint, das gibt ihm mehr Macht, wenn ich mich wehre. Deshalb wolle er mir auch mitteilen, wer er sei. Dann könnte ich mich gezielter wehren und das würde ihm nur noch mehr Nahrung zuführen. Aber ich will seinen Namen eigentlich nicht aussprechen.«
    Nicole beugte sich vor. »Sagen Sie es mir. Nur dieses eine Mal. Wie nannte er sich?«
    »Er sagte mir, sein Name sei… CHAVACH.«
    ***
    Nicole sagte auf dem Weg in ihre Wohnung in Yasminas Auto kein Wort.
    CHAVACH! Der Dämon, dem sie seit Woche diese Albträume verdankte!
    Sie versuchte, die tiefgründige Angst, die immer bei den Gedanken an diese Albträume mitschwang, zu unterdrücken. Es dauerte auch nicht lang, da verwandelte sich die Angst und damit auch die ganze Niedergeschlagenheit der letzten Wochen in Wut. Die Zusammenhänge einiger Ereignisse wurden ihr jetzt klar. Es passte alles zusammen. Ihre namenlose Furcht, die Albträume, die von der Angst in ihrem Unterbewussten vor diesem übermächtigen Wesen zeugten, das sich selbst CHAVACH nannte, die Geschehnisse der letzten Tage.
    Dieser Dämon ernährte sich von der Angst, die er anderen einjagte, und instinktiv hatte sie einfach gespürt, dass er sich hier in Paris herumtrieb. Außerdem schien da vonseiten dieses Schwarzblütigen ein hohes Parapotenzial mit im Spiel zu sein. Kein Wunder, dass seine Aura so ein Spiel mit ihr trieb, hatte Nicole selbst doch ein ziemlich hohes magisches Potenzial, höher sogar noch als das von Zamorra. Immerhin war sie telepathisch veranlagt und konnte auch mit dem Dhyarra-Kristall 8. Ordnung besser umgehen als ihr Lebensgefährte. Dieser CHAVACH muss eine ganz besonders große Macht besitzen, wenn er mich trotz meiner Gedankensperre beeinflussen kann! Aber auch das ist logisch.
    Denn jetzt war auch klar, warum sie bei Prosper Leloux sofort zusammengeklappt war. Nicht der Dhyarra war schuld daran gewesen - es war diese bedrohliche Aura, die Präsenz, die den Dämon umgab und die sich auch auf andere übertrug, und besonders auf sie. Wenn schon ihre gleichzeitige Anwesenheit in der Stadt dafür sorgte, dass Nicole Albträume bekam, dann war es kein Wunder, dass sie bei der ersten Begegnung mit ihm gleich ganz in Ohnmacht samt Krampfanfall fiel! Und dann passte es auch, dass Claude Blazon in genau dem Moment gestorben war, in dem sich der Schatten gezeigt hatte. Das bisschen Lebenskraft, das der alte Mann noch gehabt hatte, war von der Aura des Dämons wohl umgehend aufgesaugt worden.
    Nicole schloss für einen Moment die Augen. Das machte alles Sinn - selbst der Shinigami schien nun irgendwie ins Bild zu passen. Er jagte CHAVACH, wahrscheinlich genau wie sie, und wurde besonders von Yasminas Beschwörungsformel, die ja dem Erzengel des Todes galt, angezogen. Und Yasmina konnte ihn natürlich sehen, weil sie ihn auch beschworen hatte. Doch aufgrund der Macht dieses Dämons, die er im Moment wohl wirklich hauptsächlich aus Alphonsine Daladier bezog, war es dem Shinigami bisher offenbar noch nicht gelungen, den Dämon zu fassen. Warum da nun, wenn schon ein Totengeist auftauchte, dieser nun gerade ein japanischer war, war dabei nur noch

Weitere Kostenlose Bücher