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0932 - Statue der Macht

Titel: 0932 - Statue der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie machte hier und da mit hastiger Hand Notizen. Hin und wieder wischte sie ein Stück Folie vom Arbeitstisch. Ihr Gesicht glühte, und sie führte ein wortreiches Selbstgespräch.
    „Was gibt’s?" fragte Payne Hamiller gemütlich und setzte sich auf die äußerste Kante des mit Rechneraus= gaben beladenen Tischs.
    Ennea sah verwirrt auf.
    „Was gibt’s?" echote sie. „Weiter nichts, als daß wir einer dicken Sache auf der Spur sind! Dank der Hamillerschen Algebra!"
    Payne machte eine abwehrende Geste.
    „Ich lehne diese Bezeichnung ab, wie du weißt", erklärte er. „Die Algebra ist nicht hamillerisch.
    Fortgeschrittenere Zivilisationen kennen sie wahrscheinlich schon seit Jahrtausenden. Ich bin ihr durch Zufall auf die Spur gekommen. Der Name ‘Relationenmodell der Kontinua’ ist nicht nur zutreffender, sondern auch anständiger."
    „Also gut-wie du willst!" reagierte Ennea ein wenig ärgerlich. „Aber vielleicht möchtest du lieber hören, hinter was ich her bin. Ich kann immer noch eine helfende Hand brauchen. Schließlich bin ich kein Genie!"
    Payne Hamiller hörte ihr aufmerksam zu, als sie ihm das seltsame Verhalten der 2,83-Gigahef-Komponente und ihren Einfluß auf den Flackereffekt auseinandersetzte.
    „Läßt sich der Wert des Quantensprungs ermitteln?" erkundigte er sich, nachdem Ennea geendet hatte.
    „Der kleinste bisher beobachtete Wert errechnet sich aus dem Unterschied, der zwischen Perrys und Atlans Impulsserien besteht. Ich bin überzeugt, daß wir daraus eines Tages ein fünfdimensionales Wirkungsquantum, eine neue universelle Konstante, errechnen werden. Aber darum geht es im Augenblick gar nicht!"
    „Nicht?" fragte Hamiller erstaunt. „Sondern worum.?"
    Ennea streute eine (landvoll Folien vor ihm aus.
    „Da, sieh’s dir an!" forderte sie ihn auf. „Das ist der Versuch einer Fourier-Analyse der hyperenergetischen Impulse. Und das dort sind parametrishe Berechnungen, ausgeführt mit einem quinternionischen Gleichungssystem.
    Weißt du, welchen Parameter ich variiert habe?"
    „Nein."
    „Strangeness!"
    Payne Hamiller zog die Brauen in die Höhe.
    „Und?" fragte er knapp.
    „Die Lösungen Nummer 1025 bis 2048 des Gleichungssystems beschreiben die beobachteten Vorgänge genau! Die Unterschiede in der Amplitude der 2,83-Gigahef-Schwingung ergeben sich als notwendige Folge der Variation der Strangeness."
    „Bemerkenswert!" staunte Hamiller.
    Ennea war plötzlich sehr ernst und gefaßt. ‘ „Payne - als was hast du den Faktor Strangeness bisher betrachtet?"
    Hamiller besann sich ein paar Sekunden, dann antwortete er: „Als ein Maß, mit dem sich feststellen läßt, wie verschieden das Universum, aus dem ein fremder Körper zu uns kommt, von dem unseren ist."
    „Richtig!" triumphierte Ennea. „Hier aber bewirkt die Strangeness einen ganz anderen Effekt! Sie befähigt die Hyperimpulse, zwischen Perry Rhodan und Atlan zu unterscheiden. Weißt du, was das bedeutet?"
    „Nein", gestand Hamiller ein wenig verdattert.
    „Daß wir einen Zusammenhang zwischen der abstrakten Größe der Strangeness und den gar nicht so abstrakten psionischen Charakteristiken des Menschen gefunden haben!"
    Payne Hamiller saß eine Zeitlang starr. Er war blaß geworden. Schließlich stieß er voller Verwirrung hervor: „Das ... das würde ich ... so rasch doch noch nicht sagen: Vielleicht sitzen wir... einem voreiligen Schluß auf, meinst du nicht?"
     
    4.
     
    Sie marschierten.
    Jeder Schritt fraß sich tief in die Oberfläche des fremden Planeten, glühendes Gestein und Qualm kennzeichneten die Spuren der beiden Männer, die sich wie tiefe, parallele Furchen durch das unwirtliche Land zogen. Perry bemerkte, daß seine Aura eine tragende Wirkung auszuüben begann. Er bewegte sich nicht auf dem Grund der Furche, die die hyperenergetische Hülle erzeugt, sondern stets zu ebenem Boden. Er wurde getragen von der Aura, und dennoch hatte er das Gefühl, den Fels von Prisor unter den Füßen zu spüren. Er sah, daß es Atlan ebenso erging wie ihm, und fragte sich, was eine merkwürdige Energieform das sein müsse, die ein solches Phänomen zustande brachte.
    Perry und Atlan bewegten sich parallel zur Linie des Terrpinators. Als Wegweiser diente ihnen der helle Strich am Horizont. Sie hatten die Absicht, sich nicht mehr als zehn oder fünfzehn Kilometer vom Landeplatz der havarierten Korvette zu entfernen, weil sie Payne Hamiller behilflich sein wollten, seine Experiemente durchzuführen. Von Zeit zu Zeit

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