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0933 - Ariolcs Vermächtnis

Titel: 0933 - Ariolcs Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Name Ariolc schien ihn zunächst zu umgeben, später zu erfüllen. Einige Male litt Jagur unter Halluzinationen. Er glaubte, einen prächtig gekleideten Riesen zu sehen, der in seiner Nähe erschien und ihn mit flammenden Augen betrachtete.
    Oft fiel er für Stunden aus, weil er so müde wurde, daß er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte.
    Der Drugun-Umsetzer wuchs zu einem Gebilde von etwa zwanzig Metern Höhe an. Je mehr er sich seiner Vollendung näherte, desto mehr glich er einer menschlichen Gestalt, desto weiter zogen sich aber auch die Androiden von ihm zurück. Jagur merkte es zunächst nicht einmal. Erst als nur noch Alta bei ihm war, fragte er nach den anderen.
    „Ich weiß nicht, wo sie sind", antwortete der Androide.
    „Der Drugun--Umsetzer ist zu achtundneunzig Prozent fertig", schrie Jagur. „Mir fehlen nur noch wenige Teile. Soll ich sie mir selbst holen?"
    „Warum eigentlich nicht?" fragte Alta. „Das ist eine prima Idee. Du suchst die fehlenden Teile, und ich suche meine Freunde."
    Er winkte Jagur zu.
    „Ich bin gleich zurück. Und dann feiern wir ein Fest."
    Jagur blickte ihm nach. Die Tür glitt hinter ihm zu. Der Kommandant war allein mit dem Drugun-Umsetzer.
    Noch nie in seinem Leben war er sich so verlassen vorgekommen. Er entfernte sich einige Schritte vom DrugunUmsetzer und betrachtete die Maschine.
    Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
    Als er die Burg betreten hatte, war alles in Ordnung gewesen. Dann hatten die Androiden damit begonnen, den Drugun-Umsetzer zusammenzubauen. Aus allen Teilen der Burg hatten sie die Einzelteile geholt. Je mehr sie herbeigeschafft hatten, desto stärker war der Einfluß des Unheimlichen gewesen. Je vollkommener der DrugunUmsetzer geworden war, desto mehr waren die Androiden seinem Kommando entglitten.
    Jetzt war die Maschine bis auf einige Kleinteile vollkommen. In gleichem Maß war auch das Chaos total.
    Namenloser Haß gegen den Drugun-Umsetzer erwachte in Jagur. Er fühlte sich in unerträglicher Weise gedemütigt.
    Seine Hand glitt zur Waffe. Er zog sie aus dem Gürtel und richtete sie gegen die Maschine.
    Er glaubte, in das grinsende Gesicht Ariolcs zu sehen. Die Maschine funkelte und blitzte, und jeder Lichtreflex schien eine Botschaft des Mächtigen zu enthalten, schien Ausdruck seines Wahnsinns zu sein.
    Der Kommandant ließ die Waffe wieder sinken.
    Er begriff, daß seine Probleme nicht gelöst waren, wenn er die Maschine vernichtete. Damit bekam er die Androiden wieder in seine Gewalt, doch die kosmische Burg konnte er dann nicht mehr in das Normaluniversum führen. Sie würde im Mikrokosmos bleiben.
    Plötzlich glitt ein Lächeln über das Gesicht Jagurs.
    Er verstand sich selbst nicht mehr. Die Lösung war so einfach, daß er sie längst hätte erkennen müssen.
    Er mußte den Drugun-Umsetzer vollenden, damit die Maschine ihre Funktion erfüllen konnte. War das erreicht, dann würde sie die Burg aus dem Mikrokosmos in den Normalraum führen. Das bedeutete, daß die Androiden aus ihrem dämonischen Einfluß befreit wurden.
    Kaum hatte Jagur diesen Gedanken zu Ende gebracht, als er auch schon loslief, um die noch fehlenden Teile zu besorgen. Er hatte das Gefühl, nie zuvor so klar gedacht und so konsequent gehandelt zu haben. Er glaubte, sich und das Geschehen unter Kontrolle zu haben.
    Triumphierend schleppte er die Drugun-Teile zur Nabe.
    Bald darauf war es soweit. Jagur fügte die letzten Teile ein, nahm noch einmal eine Überprüfung vor und schaltete den Umsetzer ein.
    Die Maschine dröhnte und heulte, als behauptete sie sich unter größten Qualen gegen Gewalten, die sie von innen heraus zerreißen wollten. Der Boden bebte und zitterte unter den Füßen des Kommandanten.
    Die Türen öffneten sich. Zahlreiche Androiden traten ein. Sie waren phantasievoll und farbenprächtig gekleidet.
    Grüne Lichter leuchteten am Umsetzer auf. Jagur schaltete ein Bildgerät ein. Funkelnde Sterne zeichneten sich darauf ab.
    Die kosmische Burg Ariolcs hatte den Normalraum erreicht.
    Alta eilte auf Jagur zu. Dieser blickte ihm erwartungsvoll entgegen.
    „Du hast es geschafft, Jagur", sagte der Androide.
    Wieso nennt er mich Jagur? fuhr es dem Kommandanten durch den Kopf. Ich bin doch Ariolc!
     
    *
     
    Galbraith Deighton wiegte voller Bedenken den Kopf.
    „Mir gefällt das nicht", sagte der Gefühlsmechaniker. „Irgend etwas stimmt nicht mit dieser Burg. Sie hat etwas von Wahnsinn an sich."
    Rhodan blickte ihn überrascht

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