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0933 - Der erste Erbfolger

0933 - Der erste Erbfolger

Titel: 0933 - Der erste Erbfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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sich verändert! Statt Aryen Chluhe'chlyns Flur sah er seinen Meditationsraum vor sich. Links von ihm stand das Becken der Weisheit. Und davor der Tempelbursche Jesof, der sie aus großen Augen anstarrte.
    Da fühlte Invo den Stein in seiner Hand. Die ganze Zeit hatte er den Gedankenkristall umklammert! Im Augenblick der größten Not hatte er sich so sehr in den Tempel zurückgewünscht, dass der Kristall ihm den Wunsch erfüllt hatte.
    Jurgs blutiges Husten erstickte das aufkeimende Glücksgefühl.
    »Schnell!«, sagte Invo zu seinem illegitimen Sohn Jesof. »Wir müssen ihm helfen.«
    Doch tief in seinem Inneren wusste er, dass Jurg nicht mehr zu helfen war.
    ***
    Professor Zamorra schlug die Augen auf. Dennoch blieb es dunkel um ihn herum.
    Wo war er? Was war geschehen?
    Für einen gnädigen Augenblick lang hüllte Vergessen seine Sinne in Watte. Doch dann kam sein Gedächtnis zurück, brach mit wahrer Urgewalt über ihn herein.
    Sein erster Gedanke galt Nicole Duval. Sein Herz krampfte sich zusammen und schnürte ihm die Brust ab. Er verscheuchte die ehemalige Lebens- und Kampfgefährtin aus seinem Sinn, verbannte ihr schönes Gesicht aus dem Blick seines inneren Auges. Der Schmerz in der Brust jedoch blieb.
    Sein nächster Gedanke galt Rhett Saris ap Llewellyn, dem Erbfolger . Der Sechzehnjährige war ein Opfer Krychnaks geworden, der ihn mit Aktanur verschmolzen hatte. So war die Erbfolge böse geworden, wie sie es zu Urzeiten schon gewesen war.
    Und er, Zamorra, hatte bereits vorher eine Warnung erhalten, sie aber nicht glauben wollen. Kurz vor Merlins Tod hatte der alte Zauberer dem Meister des Übersinnlichen nämlich noch ein Buch durch die Zeiten zugespielt, das die Ursprünge der Erbfolge schilderte. Auf die gleiche Art hatte auch Merlin einst den Folianten von einem unbekannten Lemurer bekommen.
    Auf dem Buch ruhte ein Zeitzauber, der eine Brücke ins alte Lemuria schlagen sollte. Merlin hatte von dieser Brücke nie Gebrauch gemacht, da er glaubte, von der Erbfolge gehe keine Gefahr mehr aus. Sicherheitshalber hatte er aber etwas von der Zeitmagie abgezweigt, um den Wälzer so Zamorra zu schicken, sollte die Erbfolge doch jemals böse werden.
    Buchstäblich aus dem Nichts stürzte das Buch über ein Jahr nach Merlins Tod auf Zamorras Schreibtisch. Gleichzeitig erschien eine Inkarnation des Magiers in Form einer Katze. Oder besser: eines Katers. Das Tier hatte den Tod seines Schöpfers überlebt, weil es den Auftrag hatte, Zamorra in die Geheimnisse des Buches einzuweihen. Inzwischen war die Merlinkarnation, wie der Professor den Kater genannt hatte, erloschen, da ihre Energie aufgebraucht war.
    Bevor das geschehen war, hatte ihn das Tier jedoch noch in eine Höhle gebracht, in der der Schlüssel verborgen war, der die Versiegelung des Buches auflösen und die Magie aktivieren konnte.
    Vor Zamorra stiegen die Bilder auf, wie er sein letztes Gespräch mit dem Merlin geführt hatte, der aus dem Kater erstanden war, wie er ihn…
    ... fragte: »Was soll mir das Buch überhaupt nützen? Es dürfte in Lemurisch geschrieben sein. Tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber mein Lemurisch ist etwas eingerostet in der letzten Zeit.«
    »Du kannst das Buch nicht lesen. Aber du kannst die Zeitenbrücke benutzen und in die Vergangenheit reisen.«
    »Ach! Und ein Zeitparadoxon hervorrufen, nur weil ihr euch einbildet, Rhett sei plötzlich ein Abgesandter der Hölle? Was für ein Schwachsinn! Aber nur um der Diskussion willen: Wie soll ich diese Reise in die Vergangenheit denn durchführen?«
    Merlin lächelte ihn an. »Ein Magier, wie ich es war, könnte die Brücke betreten und auf der Welle der Zeit körperlich in die Vergangenheit reisen. Der Zauber würde mich genau dorthin bringen, wo die Brücke mündet. Dieser Weg jedoch ist dir verschlossen.« Ein Flackern zuckte durch das zunehmend durchscheinende Abbild des Magiers.
    »Aha. Sehr aufschlussreich. Könntest du die Frage auch etwas weniger merlinesk beantworten?«
    Unbeeindruckt von Zamorras Spott fuhr die Merlinkarnation fort. »Auch du kannst auf der Welle der Zeit reiten, allerdings nicht körperlich. Lediglich deine Seele vermag diese Reise zu unternehmen.«
    »Und das heißt was? Dass ich dort als körperloser Geist durch die Gegend schwebe und Sightseeing mache, oder was?«
    »Du solltest dies alles etwas ernster nehmen! Da das Buch bei dir erschienen ist, heißt das, dass die Erbfolge böse geworden ist und der Menschheit große Gefahr droht. Jetzt

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