0936 - Belials Abrechnung
erhoben, um möglichst schnell aus dem Sessel zu spritzen, als ich den leisen Laut vernahm, der aus ihrem Mund wehte.
Ein Laut des Schreckens, als hätte sich ihr Traum radikal gedreht. Als wären aus wunderschönen, feenhaften Geschöpfen plötzlich grausame Dämonen geworden.
Ich stand auf.
Gleichzeitig hörte ich Suko stöhnen.
Mein Blick erreichte ihn. In der folgenden Sekunde schon wurde ich abgelenkt, weil Shao ihren Kopf von einer Seite zur anderen drehte und dabei mit den Haaren über den Teppich schabte. Ihr Mund bewegte sich dabei. Die Lippen schlossen sich, sprangen im nächsten Moment wieder auf, so daß die stöhnenden Laute ins Freie dringen konnten.
Was tat Suko?
Er zuckte. Seine Beine bewegten sich. Das Gesicht wurde von einer dicken Schweißschicht bedeckt.
Der Körper schüttelte sich im Schlaf. Er kam mir vor, wie jemand, der aufspringen wollte, es aber nicht schaffte, weil die anderen Kräfte zu stark waren.
So blieb er liegen und mußte in diesem Zustand die weiteren Qualen erleiden.
»Nein, nein, nicht!«
Shaos hastig hervorgestoßenen Worte rissen mich von Suko weg. Ich umging den Tisch und baute mich neben der Chinesin auf, den Blick nach unten gerichtet.
Sie sprach weiter. Ob sie mir dabei einen Gefallen tat, war fraglich, denn ich hörte Worte, die mir gar nicht gefielen.
»Nicht. Nicht, John - das Blut, das verdammte Blut! Mein Gott, er stirbt!«
Ich stand neben ihr, war totenblaß geworden, erlebte meine innere Verzweiflung und die Hilflosigkeit. In diesen schrecklichen Sekunden wußte ich wirklich nicht, was ich noch tun sollte…
ENDE des ersten Teils
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