Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0936 - Belials Abrechnung

0936 - Belials Abrechnung

Titel: 0936 - Belials Abrechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sehr groß. Geduckte Wesen. Etwas, das bereit war, sich jeden Augenblick zu bewegen, um sich dann auf den Gefesselten zu stürzen.
    »Was ist da hinten?« hauchte Glenda.
    Jane hob die Schultern. »Ich kann es nicht genau erkennen. Es sieht aus wie…« Sie überlegte einen Moment.
    »Ja, es sieht aus, als wären es Hunde oder Wölfe.«
    »Dann habe ich doch richtig geschaut.« Glenda hatte ihre Hand von den Lippen weggenommen und stierte auf den gefesselten Geisterjäger. »Noch ist Zeit, Jane, wir müssen hingehen und ihn befreien. Verdammt noch mal, das ist unsere Pflicht!«
    Jane Collins gab eine Antwort. Aber sie hörte sich an, als hätte sie gar nicht erfaßt, was Glenda ihr mitgeteilt hatte. »Da hinten ist noch jemand, siehst du?«
    »Wo?«
    »Vor uns.«
    »Aber nicht die Hunde.«
    »Nein, zwei Menschen«, sagte Jane.
    Glenda zwinkerte mit den Augen und holte plötzlich mit einem saugenden Geräusch Luft. »Verdammt noch mal, das sind Suko und Shao. Sie sind es, Jane, sie…«
    Beide begriffen nichts mehr. Aber sie sahen, daß es Suko und Shao so erging wie ihnen, denn sie hielten sich im Hintergrund auf, ohne sich zu bewegen. Sie schienen auf der Stelle festgewachsen zu sein, aber ihre Köpfe waren leicht gesenkt, und sie blickten mit starren Augen gegen den gefesselten John Sinclair.
    Sicherlich erlebten sie das gleiche Entsetzen wie Jane und Glenda. Und sie konnten ebenfalls nicht hin, denn als es die beiden Frauen versuchten, da hatten sie das Gefühl, voranzukommen, aber trotzdem auf der Stelle zu treten.
    Die Beine und Füße bewegten sich im leeren Raum. Sie mußten sich einfach vorkommen wie Marionetten, an deren Köpfen Spiralen befestigt waren, so daß sie immer wieder in die Höhe gezogen wurden, um anschließend nach unten gedrückt zu werden.
    Beide mußten zugeben, daß man sie zu Figuren in diesem höllischen Spiel degradiert hatte.
    »Wir haben keine Chance«, sagte Jane leise. »Ich sehe keine Möglichkeit mehr. Er hat alles in der Hand. Belial ist hier der Herr. Verdammt auch!«
    Glenda blieb stumm. Sie hatte aber gesehen, daß sich die vier kompakten Schatten bewegten. Erst nur langsam, etwas zuckend, dann duckten sie sich, und einen Moment später glitten sie aus dem grauen Dunkel hervor. Es war kein Laut zu hören. Sie bewegten sich wie schwebende Gestalten, die keinen Kontakt mit dem Untergrund hatten.
    Obwohl sie von vier Seiten herbeikamen, waren sie einzig und allein auf ein Ziel fixiert.
    Auf den Mann in der Mitte, auf John Sinclair.
    Sie behielten ihren Rhythmus bei, und sie nahmen allmählich Konturen an. Die Dunkelheit wich vor ihnen zurück. Die vier Wesen erinnerten Jane und Glenda an Scherenschnitte, denen jemand Leben eingehaucht hatte.
    In aller Stille schlichen sie vor, wobei sie in das graue Licht gerieten.
    Schnauzen, die aufgerissen waren. Kompakte, mit Muskeln und Fell bedeckte Körper. Zähne, die wie Messer wirkten und innerhalb der Mäuler sowohl nach oben als auch nach unten wuchsen. Weiter konnten sie die Schnauzen nicht mehr aufreißen. Die kalten Augen waren dabei kaum zu sehen, da die Mäuler den Großteil ihrer Gesichter einnahmen.
    Es waren keine sehr großen Körper. Von den Proportionen her gesehen paßten die Köpfe nicht so recht zu den Körpern, die sehr kompakt wirkten, stark, kräftig, und sie standen auch auf entsprechend kräftigen Beinen oder Pfoten.
    Hunde!
    Bluthunde oder Kampfhunde!
    Ein Begriff, der noch schlimmer war und Angst und Schrecken verbreitete, wenn er ausgesprochen wurde.
    Pitt Bulls wurden sie auch genannt. Das wußten auch Glenda und Jane.
    Zwar hatten die beiden noch keinen direkten körperlichen Kontakt mit diesen Hunden erlebt, aber es gab genügend Bilder der Opfer in den Zeitungen, die von solch gefährlichen Hunden angefallen worden waren.
    Ein Opfer war auch John.
    Er konnte sich nicht rühren. Die harten Fesseln gaben um keinen Millimeter nach. Arme und Beine gespreizt. Er hing an den Pflöcken und an den Fesseln fest, und er mußte bereits bemerkt haben, was sich da auf ihn zubewegte.
    Wenn John die Augen verdrehte, mußte er sie wahrnehmen können, aber er tat es nicht. Nach wie vor schaute er in die Höhe, wo er ebenfalls nichts sah, weil diese Welt hier in die Unendlichkeit, die keine Grenzen aufwies, hineinstieß.
    »John!« Glenda hatte nicht mehr still sein können. Der Name war ausgesprochen, aber der Geisterjäger reagierte nicht. Er schien nichts gehört zu haben, seine Ohren waren verstopft.
    Dafür hörte sie

Weitere Kostenlose Bücher