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0936 - Die letzten Flibustier

Titel: 0936 - Die letzten Flibustier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wann sich endlich die Erbauer der Rundurnkämpfer’ zeigten. Sie sprachen darüber ziemlich offen - sie waren nicht so dumm, die Maschinen zu unterschätzen. Wenn die Gefangenen sich nur über banale Dinge unterhielten und keine Ansätze zeigten, ihre Lage zu analysieren, so mußten die Rundumkämpfer dieses Verhalten zwangsläufig als ungewöhnlich einstufen. Es war zu befürchten, daß sie in diesem Fall die Gespräche der Flibustier einer genauen Analyse unterzogen und dabei den Kode herausfanden.
    Während die anderen diskutierten, setzten Kayna Schatten und der Akone aus den vorhandenen Bauteilen einen Impulsgeber zusammen. Kayna behielt das Gerät in der Hand und ließ eine abfällige Bemerkung über die Rundumkämpfer fallen. Da wußten die anderen, daß die Vorbereitungen abgeschlossen waren. Die Diskussionsrunde löste sich auf.
    „Allmählich bekomme ich Hunger’, sagte Bobbon, und die anderen nickten. Ein Fluchtversuch mit leerem Magen war wenig erfolgversprechend.
    Auch hier bekamen sie nur synthetische Nahrung, aber sie war nicht übel. Nach dem Essen gab Kayna den anderen ein Zeichen und erhob sich. Sie schlenderte ziellos durch den Raum, als wolle sie sich nur die Füße ein wenig vertreten. Allmählich näherte sie sich der Tür, und wie zufällig fanden sich auch die anderen dort ein. Und dann kam der Augenblick, an dem Kayna den Impulsgeber blitzschnell an jene Stelle an der Tür drückte, die nach allen Gesetzen der Logik das Schloß enthalten wußte.
    Die Tur öffnete sich.
    Dieser Erfolg kam so überraschend, daß die Flibustier eine volle Sekunde verloren. Sie hatten darauf gehofft, aber nach all den Fehlschlägen nicht ernsthaft daran zu glauben gewagt.
    „Los!" zischte Kayna schließlich.
    Sie rannte als erste in den Gang hinein und wandte sich in die Richtung, in der sie den Eingang wußte. Ihre Schritte hallten viel zu laut durch das Gebäude. Sie hörte, daß die anderen ihr folgten, und entdeckte Tobbon neben sich.
    „Fang auf!" rief sie leise, und Tobbon griff zielsicher den geworfenen Impulsgeber aus der Luft. Er rannte schneller und öffnete die Tür, die zum Landefeld führte.
    Kayna Schatten sah sich kurz um.
    Kein Rundumkämpfer war in Sicht.
    Es überraschte sie, denn sie hatte die Maschinen für wachsamer gehalten. Aber vielleicht überschätzten sie die Roboter. Möglicherweise lag die Stärke der Rundumkämpfer auf ganz anderem Gebiet, und sicher hatten sie noch keine Erfahrung im Umgang mit Gefangenen, die so gerissen und mutig wie die Flibustier waren.
    Dieser Gedanke gab Kayna neuen Mut. Sie lief an Brush Tobbon vorbei in den gigantischen Innenhof, in dessen Mitte das Dreiecksschiff der Roboter stand.
    Es war inzwischen fast dunkel geworden. Aber selbst um Mitternacht durfte man auf diesem Planeten nicht auf schützende Finsternis hoffen. Zu viele Sterne standen am Himmel, und sie waren viel zu nahe und zu hell.
    Nichts rührte sich auf der gewaltigen, stählernen Fläche. Kayna nahm es mit leiser Unruhe wahr. Sie verdrängte auch jetzt einigermaßen erfolgreich ihre Zweifel und winkte den anderen zu.
    Wieder lief Brush Tobbon voran. Axe bildete die Nachhut. Kayna entdeckte den Akonen neben sich und warf ihm einen kurzen Blick zu. Panika sah sich wachsam und mißtrauisch um. Ihm war deutlich anzusehen, daß ihm die Begleitumstände dieser Flucht äußerst seltsam erschienen.
    Aber das war nichts Ungewöhnliches. Panika war von Natur aus mißtrauisch.
    Ein ärgerliches Knurren lenkte sie ab. Sie sah nach vorne.
    Tobbon war gestolpert. Er wirbelte blitzschnell herum, und seine gewaltigen Hände schossen vor und hoben etwas hoch, ein kleines, sich windendes Ding, das ihm im Weg gestanden hatte. Er musterte es kurz und hielt es von sich weg, als könne er nicht glauben, was seine Augen ihm zeigten. Kayna erreichte den Epsaler und starrte das Ding ebenfalls erschrocken und ungläubig an.
    Es sah aus wie ein Affe. Aber es war keiner. Die Arme bewegten sich auf eine völlig unnatürliche Weise, und anstelle der Ohren besaß es dünne, metallisch glänzende Antennen.
    „Ein Roboter!" knurrte Brush Tobbon, und die Muskelstränge auf seinen Schultern und den Oberarmen traten deutlicher hervor, als er seine Hände fester um den seltsamen Körper schloß.
    „Nein!" rief Panika hastig. „Nicht, Tobbon! Das ist eine Falle!"
    Es war zu spät.
    Tobbon zerriß den kleinen Roboter und schleuderte die Teile von sich. Und es geschah nichts. Es klirrte nur sehr laut, als die Überreste der

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