0936 - Die letzten Flibustier
Maschine auf die stählerne Fläche schlugen.
Tobbon warf dem Akonen einen Blick zu und lachte verächtlich auf.
„Gibt es hier eigentlich nichts anderes als Maschinen?" fragte er grollend, und seine kleinen, gelben Augen funkelten in mühsam gezügelter Wut.
„Zum Schiff!" sagte Kayna Schatten hart.
Tobbon wandte sich wortlos ab und lief weiter.
Dort vorne lag das Ziel, scheinbar zum Greifen nahe. Trotzdem hatten sie noch rund hundert Meter zurückzulegen, und wenn sie das Schiff erreichten, begannen die Schwierigkeiten erst. Sie hatten keine Ahnung, wo man in diesem Flugkörper nach einer Zentrale suchen sollte, ja, ob es so etwas da drin überhaupt gab. Und noch weniger wußten sie, ob es ihnen gelingen würde, den Raumer zu steuern. Klar war nur eines: viel Zeit für Experimente würde ihnen nicht bleiben.
Sie erreichten die Schleuse. Sie stand immer noch offen. Und kein Rundumkämpfer war in Sicht.
„Da stimmt doch etwas nicht!" murmelte Dezibel, und Kayna fühlte einen Schauder über ihren Rücken laufen. An Panikas ewige Warnungen war sie gewöhnt. Wenn der Mathematiker jetzt auch noch anfing ...
„Hört auf, zu reden!" knurrte Brush Tobbon wild. „Eine bessere Chance bekommen wir nicht. Los jetzt!"
Sie teilten sich. Josto ten Lemmings und Tobbon, die am meisten von Raumschiffen verstanden, begaben sich auf die Suche nach der Kommandozentrale. Sie schwebten sofort zum Mittelteil des Schiffes hinauf, denn die Erfahrung hatte gezeigt, daß nicht nur Akonen, Arkoniden und Terraner dort die wichtigsten Anlagen unterbrachten.
Die anderen machten sich daran, das Dreiecksschiff systematisch zu erforschen. Sie grasten jedes Deck einzeln ab, und sie fanden auch hier keinen einzigen-Rundumkämpfer.
„Kommt dir das nicht allmählich auch sonderbar vor?" fragte Panika, als er neben Kayna durch einen Antigravschacht nach oben schwebte.
Kayna zuckte ratlos mit den Schultern.
„Merkwürdig ist es schon", gab sie zu. „Aber wir hatten meistens Glück. Warum sollte es uns ausgerechnet diesmal im Stich lassen?"
„Glück!" wiederholte der Akone leise, und plötzlich drehte er sich so heftig um, daß er gegen die Wand des Schachtes trieb. „Glück! Verdammt, Kayna, es ist das Gegenteil. Das ganze Schiff ist eine Falle!"
„Du spinnst!"
„Meinst du? Verrate mir eines wozu brauchen die Rundumkämpfer einen Antigravschacht? Hast du etwas von solchen Anlagen bemerkt, als man uns auf Dennox III an Bord brachte?"
Kayna erschrak für einen Augenblick. Unsicher sah sie sich um.
„Das ist doch verrückt", murmelte sie, aber es klang nicht mehr sehr überzeugt. „Es ist das Schiff, mit dem wir gekommen sind."
„Vielleicht", antwortete der Akone hart. „Aber vielleicht auch nicht. Schächte gibt es in allen Schiffen.
Auch die Roboter können nicht durch Wände gehen. Aber sie brauchen keine gepolten Felder, um sich in vertikaler Richtung zu bewegen."
„Dort müssen wir raus", murmelte Kayna Schatten und deutete auf eine Öffnung schräg über ihnen. Sie blickte zurück und sah die anderen, die herangeschwebt kamen. „Warten wir ab, was geschieht", fügte sie hinzu.
Panika verzog das Gesicht. Abwarten - das mochte oft ein guter Weg sein, aber hier und jetzt ... „Ich wußte noch gar nicht, daß Roboter auch manchmal schlafen", bemerkte Markon Treffner, als er neben Kayna und dem Akonen stand.
Panika zuckte zusammen, aber Kayna lächelte plötzlich.
„Vielleicht ist das die Erklärung", wandte sie sich an den Akonen. „Du bist doch sowieso der Ansicht, daß die Maschinen sich selbständig gemacht haben, oder nicht?"
Simudden nickte vorsichtig.
„Na also. Es gibt Beispiele dafür, daß solche Maschinen sich bemühen, dem Beispiel ihrer Erbauer nachzueifern. Sie nehmen die Gewohnheiten der früheren Herren an. Und die Herren unserer Rundumkämpfer pflegten sich in die Falle zu hauen, sobald die Sonne hinter dem Horizont verschwand."
Panika kannte Kayna Schatten zu gut. Er wußte, daß diese Frau niemals eine so unsichere Theorie zur Basis ihres Handelns gemacht hätte. Er sah aber auch Kaynas Motiv, das sie zu dieser Behauptung verleitete auch den anderen war aufgefallen, daß es geradezu unnatürlich ruhig war, und sie wurden nervös. Die Flibustier hatten gewiß gute Nerven, aber diese Situation war auch für sie belastend.
Panika ging auf Kaynas Spiel ein und nickte zustimmend.
„So wird es wohl sein", murmelte er und warf noch einen Blick auf den Antigravschacht.
Warum hatte ‘man ihn
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