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0938 - Rabenherz

0938 - Rabenherz

Titel: 0938 - Rabenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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nichts davon gestanden, dass diese Dinger tropften und fürchterlich stanken. Wenn man saure Milch mit faulen Eiern und vergammeltem Fisch mischte und es für einige Tage in der Hitze stehen ließ, roch es vermutlich immer noch besser.
    »Tritt ein paar Schritte zurück«, empfahl er Dylan. »Dass dich die Tröpfchen nicht treffen. Sie sollten das Pentagramm zwar noch nicht verlassen können, aber man weiß ja nie.«
    Der Meister des Übersinnlichen beobachtete das Amulett. Es reagiert nicht. So, wie Asmodis es angekündigt hatte, wurde es ohne konkreten Befehl seines Trägers nicht mehr selbstständig tätig. Es zeigte nicht einmal die Anwesenheit einer schwarzmagischen Präsenz an. Dazu musste er es vorher in einen Warnmodus versetzen oder wie auch immer man das nennen mochte. Der kostete jedoch permanent Kraft, wenn auch nicht viel.
    Mit einem geistigen Befehl aktivierte Zamorra diesen Alarmzustand. Sofort erwärmte sich Merlins Stern , griff aber nicht an.
    Die Schleimraupe im Pentagramm stieß schrille Laute aus, die vermutlich ihre Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation zum Ausdruck bringen sollten. Das Vieh wollte raus, sich auf seine Peiniger stürzen und das mit ihnen tun, was Glibberwatze eben mit ihren Feinden zu tun pflegten, aber das magische Symbol hielt es fest.
    »Na gut«, sagte Zamorra. »Dann wollen wir mal sehen.«
    Er kickte eines der Porzellanschüsselchen zur Seite, verwischte mit dem Fuß eine Linie und beraubte das Pentagramm so seiner schützenden Wirkung. Er ging auf das Wesen zu und brachte sich dabei bewusst in die Reichweite der Schleimtröpfchen. Die Angriffsmethode der Raupe, wie der Dämonenjäger vermutete.
    Die Kreatur warf sich herum, auch wenn dem Professor nicht klar gewesen war, dass sie ihnen bisher den Rücken zugewandt hatte. Einen Unterschied zwischen Front- und Rückansicht konnte er nicht feststellen.
    Mit einem schrillen Fiepen schüttelte sich das Vieh und sprühte eine Tröpfchenwolke auf den Meister des Übersinnlichen. Von einem Augenblick auf den anderen waberte ein grünlicher Schutzschirm um Zamorra. Das Amulett hatte reagiert und seinen Träger vor dem magischen Angriff bewahrt. Laut Asmodis war dies aber die einzige Funktion, die es selbstständig durchführte.
    Für einen Moment schlackerten seine Knie. Die Kraft, die der Schutzschild ihm nach all den anstrengenden Testreihen entzog? Oder die Angst davor, dass es doch nicht klappen könnte? Das würde Zamorra in Zukunft noch beobachten und genauer studieren müssen.
    Kaum war der Angriff vorüber, erlosch das energetische Wabern. Zamorra trat zurück.
    »Ist ja eklig«, hörte er Dylans Stimme hinter sich. »Das hat ausgesehen wie die Bürste in einer Autowaschanlage. Künftig wasche ich meinen Wagen lieber von Hand.«
    Das Wesen tobte immer heftiger. Das Fiepen steigerte sich zu einem Kreischen, das dem Professor in den Ohren schmerzte.
    »Zeit für den letzten Test«, meinte er.
    Normalerweise widerstrebte es ihm, eine Kreatur herbeizurufen, einfach nur, um sie zu vernichten. Selbst wenn es sich um etwas so Ekliges aus den Tiefen der Schwefelklüfte handelte wie diese Schleimraupe. Wer mochte schon wissen, was für ein Charakter sich in diesem Wesen verbarg? Dass es durchaus gute Geschöpfe in den sieben Kreisen der Hölle gab, hatte Zamorra durch seinen Kontakt mit den Dreibeinern gelernt. Er zögerte. Andererseits blieb ihm keine andere Wahl, wenn er das Amulett nicht erst im Ernstfall ausprobieren und womöglich fürchterlich auf die Nase damit fallen wollte.
    »Achtung!«, schrie Dylan.
    Zamorra schreckte hoch und sah eine Reihe von Nesselfäden, die sich unter der Raupe hervor auf ihn zuschlängelten. Instinktiv sprang er einen Schritt zurück.
    Angriff , befahl er.
    Silberne Blitze schossen aus Merlins Stern und schlugen in der Kreatur ein. Diese gab noch ein letztes schmerzerfülltes Quieken von sich, dann zerplatzte sie in einem Schwall aus braunem Schleim.
    Diesmal baute das Amulett keinen Schutzschirm um Zamorra auf, weil es sich nicht um eine magische, sondern nur um eine eklige Attacke handelte.
    Der Professor legte die Silberscheibe auf den Tisch und sah angewidert an seinem ehemals weißen Anzug hinab.
    »Also ehrlich, Zamorra, wenn du das nächste Mal so einen Test machst, bittest du entweder jemand anderen um Hilfe oder du verteilst vorher Regenschirme.« Trotz des hörbaren Ekels schwang in Dylans Stimme noch immer gute Laune mit.
    Zamorra grinste. »Werde ich künftig beachten. Danke für

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