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0938 - Rabenherz

0938 - Rabenherz

Titel: 0938 - Rabenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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»Nach dem Tod des Magiers ist der Splitter langsam erloschen.«
    »Vereinfacht gesagt, ja. Unter anderem dadurch kam es zu Fehlfunktionen, von denen eine - vermutlich die schlimmste von allen! - Fooly ins Koma geschickt hat.«
    »Rhett hat mir davon erzählt. Ein Amulettblitz hat ihn getroffen, richtig?«
    Zamorra nickte. Ihm fiel ein, dass Dylan den kleinen Drachen nie in Aktion erlebt hatte. Er kannte nur den leblos wirkenden Leib, der in Foolys Zimmer lag und aus unbekannten Gründen immer aufgedunsener und geschwollener wirkte.
    Der Meister des Übersinnlichen seufzte. Auch darum musste er sich endlich einmal kümmern. Vermutlich hätte er es schon längst getan, wenn ihm etwas Vernünftiges eingefallen wäre. Sein letzter Versuch, dem kleinen Kerl zu helfen, war allerdings kräftig misslungen.
    Nicht nur das! Er hatte auch dazu geführt, dass er sich mit Nicole in die Haare geraten war. Wie so häufig in den Tagen davor und danach. Und irgendwann war sie dann ausgezogen. Hatte ihn einfach verlassen.
    In den letzten Monaten hatte er sich ständig damit getröstet, dass es einen Zusammenhang mit Merlins Stern geben musste. Schließlich war Nici über das FLAMMENSCHWERT mit dem Amulett verbunden. So führten die Fehlfunktionen der Silberscheibe zu »Fehlfunktionen« seiner Lebensgefährtin. Seiner großen Liebe. Ihn hatte die Hoffnung erfüllt, dass sie zurückkäme, wenn das magische Kleinod erst einmal seinen TÜV hinter sich hatte.
    Inzwischen hing die Waffe schon wieder seit einigen Tagen vor seiner Brust, doch Nicole war nicht zurückgekehrt.
    Noch nicht! , redete er sich ein. Aber er wusste nicht, ob er sich damit nicht etwas vormachte.
    Was, wenn es doch keinen Zusammenhang mit den Störungen des Amuletts gab? Wenn es ihn nie gegeben hatte? Wenn sie ihn verlassen hatte, weil sie ihn nicht mehr liebte?
    Oder weil…
    Eine eisige Klaue umklammerte sein Herz, als er an Ted Ewigk dachte. Auch dessen Freundin Carlotta war vor Jahren von einem Tag auf den anderen ausgezogen und hatte ihn ohne jede Erklärung sitzen lassen. Ted hatte damals die DYNASTIE DER EWIGEN im Verdacht gehabt, dass sie ihre schmutzigen Hände im Spiel hatte. Wie sie viel später herausfinden mussten, war die Wahrheit viel einfacher - und viel grausamer gewesen. Kein Dämon, kein Außerirdischer, kein Rivale hatte Ted Ewigk die Liebe gestohlen. Eine tödliche, unheilbare Krankheit hatte es getan. Carlotta wollte nicht, dass Ted ihr beim Sterben zusah. Sie wollte als gesunde junge Frau in seiner Erinnerung bleiben. Deshalb hatte sie ihn verlassen.
    War etwa auch Nicole krank?
    Nein! Sie hatte damals das ganze Drama hautnah mitbekommen. Sie würde nicht den gleichen Fehler begehen wie Carlotta. Außerdem: Wie sollte Nici krank werden? Schließlich hatte auch sie vom Wasser der Quelle des Lebens getrunken.
    Zamorra nahm das Amulett in die Hand und fühlte das kalte Metall. Er seufzte. Lieber würde er Nicoles warme Haut spüren.
    Sollte er versuchen, Kontakt mit ihr aufzunehmen? Doch er fürchtete, sie damit noch weiter von sich weg zu stoßen, deshalb sah er davon ab.
    Am meisten störte Zamorra aber, dass er wieder in einem morastigen Loch aus Selbstmitleid steckte. Auch wenn er sich täglich nach Nicole gesehnt hatte, hatte er sich zuletzt doch mit der Situation arrangiert. Ausgerechnet jetzt, wo er das Amulett zurückbekommen hatte und sich freuen müsste, rissen die alten Wunden auf und bluteten stärker denn je.
    Dylans Stimme holte ihn in die Gegenwart zurück. »Hat dein entrückter Gesichtsausdruck etwas zu bedeuten?«
    »Was? Nein. Schon gut. Wo war ich stehen geblieben?«
    »Das Betriebssystem deines umhängbaren Computers ist erloschen.«
    »Ach ja, richtig. Sid Arnos hat nun eine Steuerungsmagie im Amulett verankert. Sie ist allerdings nicht mehr so stark wie Merlins Bewusstseinssplitter. Dieses Steuerelement zieht seine Energie zum Teil aus den Gewalten der entarteten Sonne. Wenn es in gleicher Qualität wie bisher arbeiten sollte, müsste es aber mehr daraus ziehen, als es zu verarbeiten imstande ist. Es würde sich selbst zerstören. Deshalb holt es sich die fehlende Kraft nun immer von seinem Anwender. Also mir oder…«
    Nici. Er schluckte ihren Namen und den Schmerz hinunter.
    »Das heißt, jede Benutzung schwächt dich?«
    »Ja. Das Ausmaß hängt von der Art der Anwendung ab.«
    Dylan stemmte die Hände in die Hüften. »Das ist doch der letzte Dreck! Da kannst du ja doch an Entkräftung sterben!«
    »Nein. Sid hat eine

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