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0939 - Das Rätsel von Lakikrath

Titel: 0939 - Das Rätsel von Lakikrath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verallgemeinerung einfach nicht durchgehen lassen. Ahrzaba wiederum schien ihrerseits zum Umdenken nicht bereit, und wahrscheinlich wäre die Diskussion in völlig abstrakte Bereiche abgeglitten, wenn nicht Tezohr und Tekener eingetroffen wären.
    Ihr Erscheinen rettete die Situation und brachte das Gespräch auf wichtigere Dinge. „Tek hat mir verraten, daß ihr hier seid, um die Geheimnisse von Lakikrath zu erforschen", sagte Tezohr zu Jennifer und Tekener. „Ahrzaba und ihre Probanden stehen euch für alle Fragen zur Verfügung."
    Jennifer und Tekener öffneten gleichzeitig den Mund und hielten dann lächelnd inne. Jennifer ließ Tek den Vortritt.
    Und Tekener eröffnete die Fragerunde.
     
    *
     
    Zwotter konnten nur in der weiblichen Phase ihre volle geistige Kapazität einsetzen. Während der männlichen Periode waren sie stumpfsinnig, nur wenig kreativ und kaum ambitioniert. Nur als Frauen waren sie schöpferisch und vorwärtsstrebend, willensstark und initiativ. Es entsprang auch dem Forscherdrang der Zwotterfrauen, die Geheimnisse der Psychode zu erforschen.
    Diese Tätigkeit wurde schon vor vielen Jahrzehnten aufgenommen und konsequent weitergeführt. Aber es kam immer wieder zu Rückschlägen, da die Forscherinnen dem natürlichen Lebenszyklus Tribut zollen mußten.
    Durch die immer wiederkehrenden Geschlechtsumwandlungen verloren sie in der Mann-Phase das erarbeitete Wissen und ihre intuitiven Fähigkeiten. Die Zwotterfrauen mußten nach jedem Rückfall ihre Arbeit praktisch wieder von vorne beginnen. Zwar erreichten es einige durch besonderes Training, den Geschlechtswechsel länger hinauszuzögern, doch reichte dieser Aufschub nur selten aus, um eine Forschungsreihe abzuschließen. „Wahrscheinlich ist in der Vergangenheit schon unzählige Male von Geschlechtsgenossinnen der Versuch unternommen worden, das Geheimnis unserer Vorfahren zu lüften", erklärte Ahrzaba dazu. „ Doch der unweigerlich wiederkehrende geistige Rückfall muß solche Versuche zunichte gemacht haben. Daß meine Forschergruppe das gesteckte Ziel schließlich erreichte, ist weniger unser persönliches Verdienst, sondern mehr dem Umstand zuzuschreiben/daß wir zur richtigen Zeit geboren wurden. Aber darüber soll Tezohr Auskunft geben."
    Durch intensives Beschäftigen mit den Psychoden, fanden die Zwotterfrauen heraus, daß sie sich als eine Art Katalysatoren für Wunschdenken eigneten. Das bedeutete, daß sie die in ihnen ruhenden Kräfte wecken und auf sich übertragen konnten.
    Aber nicht alle Psychode eigneten sich gleichermaßen für die Übertragung von übersinnlichen Fähigkeiten.
    Es kam nämlich darauf an, wie stark der Geist war, der das Psychod erschaffen hatte, und wieviel er von sich selbst darin gespeichert hatte.
    Die Zwotterfrauen arbeiteten hauptsächlich mit Psychoden, die aus Harzel-Kolds Fundus stammten und die später Boyt Margor übernommen hatte. Sie ließen von den Männern Duplikate anfertigen, die den Originalen zwar optisch glichen, jedoch keinerlei parusische Ausstrahlung besaßen. Zumeist gingen diese Fälschungen in der Masse der Psychode unter. Aber es kam auch vor, daß sie entdeckt wurden, was Unannehmlichkeiten zur Folge hatte und zu weiteren Rückschlägen der Forschertätigkeit führte.
    Die Arbeit der Zwotterfrauen erfuhr einen gewaltigen Umschwung, fals ihnen eines Tages (noch zu Harzel-Kolds Lebzeiten und demnach vor etwa 100 Jahren, wie Jennifer Thyron kombinierte) das Königspsychod in die Hände fiel, das man auch Auge des Königs nannte.
    Dieses Psychod hatte sich lange in Harzel-Kolds Besitz befunden, und es war im Kreis der Probanden, wie sich die Forscherinnen auch nannten, unvermittelt aufgetaucht, ohne daß sie etwas dazugetan hätten.
    Um dieses Königspsychod rankten sich viele Legenden. Eine davon besagte, daß es sich um das parusische Vermächtnis des Königs Tezohr handelte, der die Prä-Zwotter gelehrt hatte, mit der Kraft des Geistes Paraplasma zu bilden, und der demzufolge der Urheber aller Psychode war. Nachdem die eine Million Prä-Zwotter unter Zurücklassung ebensovieler Psychode auf eine andere Daseinsebene abgewandert war, verewigte sich Tezohr in dem schönsten aller Psychode, dem Königspsychod.
    Tezohr bestimmte, daß es innerhalb der Provcon-Faust zirkuliere und nie für lange an ein und demselben Ort verbleiben solle, damit er von der anderen Existenzebene durch sein „Auge" das Reich im Innern der Dunkelwolke beobachten könne, für dessen geheimen Herrscher

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