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094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker

094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker

Titel: 094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sein."
    Sie schritt neben den beiden Männern her und gab sich Mühe, ihre Müdigkeit nicht zu zeigen. Hideyoshi Hojo war klein, aber kräftig; er stapfte zügig voran. Und Abi Flindt konnte tagelang unter härtesten Bedingungen unterwegs sein. Coco wollte ihnen in nichts nachstehen.
    Das Gelände stieg an. Der Marsch wurde noch beschwerlicher. Sie hatte schon lange nichts mehr zu sich genommen und die nervliche und körperliche Anstrengung verbrauchten sämtliche Reserven; doch sie preßte tapfer die Lippen zusammen und beschwerte sich nicht.
    Yoshi blieb schließlich doch stehen.
    „Legen Wir eine Pause ein. Wir können Coco eine solche Strapaze nicht zumuten."
    „Nur weiter!" drängte sie.
    Der Däne stoppte neben ihr und taxierte sie mit einem prüfenden Seitenblick. „Hör zu, ich finde, es wäre überhaupt besser, du würdest zurückbleiben. Erstens mußt du verschnaufen, zweitens ist das, was höchstwahrscheinlich kommt, zu gefährlich für dich. Drittens, könntest du uns den Rückzug sichern."
    Energisch schüttelte sie den Kopf. „Kommt gar nicht in Frage! Ihr kennt meinen Standpunkt, und von dem weiche ich keinen Deut ab."
    Sie wollte noch etwas hinzufügen, doch der Japaner hob unvermittelt den Kopf und lauschte in die Dunkelheit hinein. Dann hörten sie es alle drei: Sabberndes Gemurmel und tiefe, grollende Rufe. Nicht weit entfernt schien sich etwas Bedeutsames abzuspielen.
    „Das sind sie - die Blutleeren!" sagte Flindt. „Ich habe es ja gesagt, daß sie sich alle auf dem Gottesacker versammelt haben. Vielleicht ist Luguri auch bei ihnen. Das Mädchen schwebt in höchster Gefahr."
    Sie begannen zu laufen. Schon nach wenigen Metern sahen sie die flachen Mauersteine vor sich.
    Der Däne erkannte sie zu spät. Er stolperte über einen Brocken und fiel hin. Leise schimpfend erhob er sich wieder.
    „Verdammt, ich habe aber auch nur noch Pech!"
    Yoshi warnte ihn: „Still! Sonst verraten wir uns zu früh."
    Auch er und Coco kletterten über die Mauerbruchstücke hinweg. Dann huschten sie geduckt über den verwunschenen Platz. Er war nicht so groß, daß man sich darauf verlaufen konnte, und die verwitterten Grabmale ragten nicht so hoch auf, daß sie ihnen die Sicht rauben konnten.
    Sie entdeckten bald die Umrisse der gespenstischen Greuelgestalten, die sich zu einer unheilvollen Versammlung eingefunden hatten; und auch die Gestalt des halbnackten Mädchen hatten ihre besorgten Blicke rasch ausgemacht.
    „Benutzen wir zunächst nur den Gegenzauber", sagte Coco gedämpft.
    Yoshi und Abi nickten zur Bestätigung.
    Der Japaner meinte: „Laeibe Vestre bewegt beide Hände. Sie hat den Gegenzauber unwirksam gemacht. Damit ist sie Freiwild für die Untoten."
    In diesem Augenblick hielt Coco, Abi und Yoshi nichts mehr in ihrem Versteck.
    Sie sprangen hoch und liefen direkt auf die Schar zu.
    Abi Flindt stieß einen wütenden Schrei aus. Sofort drehten sich die Köpfe der Untoten und des Mädchens herum. Laeibe sah verblüfft aus. Ole heulte vor Ärger und Enttäuschung, die übrigen Scheusale kreischten.
    Das Trio hatte die rechten Hände ausgestreckt. Die Ausstrahlung, die die Geschöpfe der Hölle erreichte, wuchs mit jedem Schritt. Einige wichen zurück.
    In diesem Moment war jedoch Flindt neben ihnen. Zornig schlug er dem Untoten mit der rechten Faust ins Gesicht. Es entstand ein klatschender Laut.
    „Ein Geist!" schrie Laeibe, denn sie konnte es nicht fassen, daß der, den sie in den Abgrund befördert hatte, doch noch lebte.
    Schockiert ließ sie sich zur Seite fallen, strampelte mit den Beinen und schluchzte.
    Abi boxte unterdessen auf den heulenden Untoten ein.
    Für das, was aus Ole Fjellstue geworden war, war der Gegenzauber das reine Gift. Das Scheusal krümmte sich unter Schmerzen, ächzte und stolperte rückwärts. Der Däne zückte sein Haumesser. Doch Laeibe hatte sich wieder erhoben. Sie packte Flindt von hinten und riß ihn mit sich zu Boden. „Nicht!" rief sie. „Du darfst ihn nicht umbringen, meinen armen Schatz!"
    Coco und Yoshi näherten sich mit erhobenen rechten Händen Eike Gynt und vier anderen Untoten, so daß sie keine Zeit hatten, den flüchtenden Ole zu stellen und zu vernichten. Grunzend wankte er davon. Alle anderen Greuelgestalten brachten sich ebenfalls in Sicherheit. Einem, dem letzten in der Meute, wollte Hideyoshi Hojo den Garaus machen; er traf jedoch lediglich sein Bein. Der Schreckliche heulte schaurig auf, dann rannte er humpelnd zu seinen Kumpanen, die

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