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094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker

094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker

Titel: 094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wieder. Diesmal vermochte er sich so weit der Felswand zu nähern, daß kein Risiko mehr bestand, doch noch abzustürzen.
    Der Sims war feucht und glitschig. Abi hatte inzwischen herausgefunden, daß es sich um einen Pfad handelte. Er wußte nicht, in welche Richtung er gehen mußte, doch war er sicher, daß er auf diesem Pfad auch wieder dorthin zurückgelangen würde, wo er herkam.
    Er richtete sich auf. Die festgebundene Linke hätte er mit dem Haumesser befreien können, doch ein unbestimmtes Gefühl sagte ihm, es sei besser, dies zu unterlassen. Er brauchte den Gegenzauber; keinen Augenblick durfte er darauf verzichten.
    Die Waffen trug er noch alle bei sich, auch die Signalpistole, mit der man Feuerkugeln verschießen konnte.
    Ein wenig wacklig stand er auf den Beinen und machte rudernde Bewegungen mit dem rechten Arm, um nicht aus der Balance zu geraten. Die Tätigkeit nahm ihn derart in Anspruch, daß er ins Schwitzen kam. Er zwang sich, nicht mehr in die Tiefe zu blicken. Der Abgrund übte fast eine magische Anziehungskraft auf ihn aus.
    Abi Flindt wartete, bis er genügend zu Kräften gekommen war; erst dann tastete er sich auf dem schmalen Gesteinspfad voran. Er ließ sich von seinen Instinkten leiten, hoffte, zufällig die richtige Richtung eingeschlagen zu haben.
    Seine Gedanken beschäftigten sich mit dem Schicksal der Freunde und vor allen Dingen mit Laeibe Vestre. Zunächst hegte er echte Rachegefühle gegen sie, die verhinderte Mörderin. Doch Minuten genügten, um seine Überlegungen in andere Bahnen zu lenken. Sie war ein blutjunges unwissendes Geschöpf, das sich selbst zum Opfer der Untoten machte, wenn er nicht eingriff. Obwohl sie ihn brutal aus dem Weg hatte schaffen wollen, wollte er sie retten. Er war überzeugt, daß auf dem ungeweihten Friedhof nicht nur ein Scheusal - nämlich Ole Fjellstue - sondern vielmehr die Überzahl der Blutleeren von Tingvoll umherstreifte.
    Abi schritt rascher aus. Die Felswand beschrieb einen Knick nach links. Wenig später senkte sich der Pfad weiter nach unten. Er sagte sich im stillen: Du hast die falsche Strecke gewählt.
    Er wollte umkehren, doch eine Öffnung im Fels lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Stets vor unliebsamen Überraschungen auf der Hut, schlüpfte er hinein. Im Inneren der Grotte gewahrte er einen schwachen Feuerschein. Er duckte sich hinter eine flache Erhebung, entsicherte die Pistole und vergewisserte sich, daß er das Haumesser jederzeit mit einem einzigen Griff aus dem Hosenbund ziehen konnte, denn er schloß nicht aus, daß ihm in dieser Höhle Untote auflauern konnten. Schleichend näherte er sich dem kleinen Feuer an der rückwärtigen Höhlenwand. Er erwartete, aus irgendwelchen Schlupflöchern monströse Wesen hervorspringen zu sehen, aber es ereignete sich nichts.
    Abi steuerte auf das Feuer zu und hob die rechte Hand. Erstaunt konstatierte er, daß die Flammen in sich zusammensanken; nur noch Glut blieb zurück.
    Abi Flindt stellte sich breitbeinig vor die Stätte, zückte das Haumesser und stieß die' Klinge in die Glut. Zischend erlosch sie. Im Inneren der Höhle war es nun stockfinster. Die Symbole der Weißen Magie hatten das dämonische Feuer erstickt. Für den Dänen war dies im gewissen Sinne eine Bestätigung. Zumindest wußte er nun, daß er kein harmloses Liebesnest für unverheiratete Pärchen oder etwas Ähnliches aufgestöbert hatte.
    Er harrte aus, hoffte förmlich darauf, den Schrecken der Hölle zu begegnen. Im richtigen Augenblick, wenn sie ihm nahe genug waren, wollte er die Signalpistole betätigen.
    Doch er wurde enttäuscht. Auch die völlige Dunkelheit lud die Feinde nicht zum Handeln ein. So tastete er sich wieder aus der Höhle hinaus und schritt den glitschigen Pfad zurück. Nachdem er den Platz passiert hatte, auf dem er nach seinem kurzen Sturz gelandet war, ging es bergan. Kurze Zeit darauf nahm der Neigungswinkel sogar so beträchtlich zu, daß er befürchten mußte, mit seinen Sohlen nach hinten wegzurutschen.
    Abi war froh, als er den Felspfad verlassen konnte. Bald machte er die Ruine der verwunschenen Kapelle aus. Er pirschte sich heran. Laeibe vermutete er dort nicht mehr. Aber er wollte den Ort zu seinem Beobachtungspunkt machen. Er hoffte, von dort aus auch den ungeweihten Friedhof sehen zu können.
    Er war an der Ruine angelangt, als er leise Stimmen vernahm. Hurtig versteckte er sich, kauerte an der Stelle nieder, an der Laeibe ihn zu becircen versucht hatte. Die Erinnerung war frisch,

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