094 - Das Monster aus dem Eis
werden behaupten, daß wir die Eier gefunden haben, und daß wir sie vernichten werden, wenn es die Rakete abfeuert.“
„Sie meinen, wir sollen bluffen. Das ist eine gute Idee. Was aber ist, wenn er die Eier gar nicht an sich genommen und später versteckt hat?“
„Dann haben wir Pech gehabt.“
„Kommen Sie.“
Die beiden FBI-Agenten, der Oberst, Sven Dirdal und einige weitere Offiziere verließen den Bunker. Sie hasteten in ein anderes Gebäude hinüber und kamen in einen Raum, der mit Funk- und anderen Kommunikationsgeräten bis unter die Decke gefüllt war. Mehrere Männer versahen hier ihren Dienst.
„Geben Sie mir sofort eine Verbindung mit dem Monster“, befahl der Colonel.
Einer der Funker schaltete. Verschiedene Bildschirme erhellten sich. Auf ihnen zeichnete sich das Innere der Kontrollstation für die Raketen ab. Sie konnten das Monster und Dr. Alice Brey sehen.
„Sprechen Sie mit ihm“, bat Sven Dirdal den Oberst. „Wenn es mich sieht, reagiert es vielleicht falsch. Es könnte Dr. Brey unter Druck setzen und von ihr erfahren, daß wir nur bluffen.“
„Okay. Kennen Sie seinen Namen, oder hat es keinen?“
„Drohvou. Es nannte sich uns gegenüber Drohvou.“
Der Colonel setzte sich in einen Sessel und zog ein Mikrophon zu sich heran. Er blickte in eine Glaslinse. Einer der Funker nickte ihm zu.
„Drohvou“, sagte der Colonel mit lauter und harter Stimme. „Ich habe dir etwas zu sagen.“
Der Kopf des Monsters drehte sich herum. Drohvou blickte direkt in die Aufnahmesysteme. Seine Arme sanken herab. Er schritt auf die Kamera zu.
„Was willst du, Warmblüter?“ fragte das Monster mit quietschender Stimme. „An mich kommt ihr nicht heran. Jeder, der sich mir nähert, fällt zu Boden und bleibt liegen.“
„Das ist richtig“, bestätigte Freriks. „Die Männer, die ich nach unten schicken wollte, sind kampfunfähig. Sie sind den suggestiven Kräften nicht gewachsen. Niemand ist das.“
„Das weiß ich. Was willst du also?“
„Ich möchte dir sagen, daß wir die beiden Eier im Eis gefunden haben.“
Drohvou erschrak sichtlich. Seine Augen verengten sich. Der Mund öffnete sich und die Unterlippe sackte nach unten. Doch nur für einen kurzen Moment war ihm anzusehen, wie sehr ihn diese Nachricht getroffen hatte.
„Welche Eier?“ fragte er. „Ich verstehe nicht, wovon du sprichst.“
„Wir werden die Eier zerstören, wenn du eine Rakete abfeuerst“, erklärte der Colonel und schaltete die Verbindung ab.
Unten im Raketensilo wurden die Bildschirme jetzt dunkel. Von der Funk- und Ortungsstation aus konnte der Oberst jedoch nach wie vor verfolgen, was unten geschah.
Drohvou sank in einen Sessel und blickte regungslos vor sich hin.
„Das war ein Volltreffer“, stellte Dean Gilmore befriedigt fest. „Ich gratuliere Ihnen, Mr. Dirdal.“
„Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen soll“, entgegnete der Biologe. „Immerhin steht doch jetzt fest, daß Drohvou die Eier wirklich an sich genommen und später im Eis versteckt hat. Das bedeutet, daß da oben in Grönland zwei gefährliche biologische Bomben ruhen, die eines Tages eine Katastrophe über die Welt bringen können. Wir müssen sie finden.“
Eben noch fühlte er sich als Sieger, eben glaubte er noch, triumphieren zu können, jetzt stürzte er in einen Abgrund.
Drohvou war nahe daran, zu verzweifeln.
Welchen Sinn hatte sein Kampf noch, wenn er damit endete, daß er zwar Sieger über diese Welt war, aber kein neues Volk der Drohtaer begründen konnte?
Geradezu hilflos sah er sich in der zentralen Raketenstation um. Alice Brey wich seinen Blicken aus. Sie erkannte die psychologischen Hintergründe der Situation sehr wohl. Sie wußte aber auch, wie unberechenbar dieses Wesen war. Wenn es überhaupt keine Chance mehr hatte, dann konnte es in blinder Wut die Raketen abfeuern, um sich zu rächen.
„Ich will mit ihnen sprechen. Was muß ich tun?“ fragte Drohvou leise.
Dr. Alice Brey kam zu ihm. Über seine Schulter hinweg betrachtete sie die Schalttafeln. Einige Sekunden vergingen, bis sie den richtigen Schalter gefunden hatte. Sie betätigte ihn. Wenig später erhellte sich ein Bildschirm. Das Gesicht des Colonels erschien auf der Bildfläche.
„Wir können miteinander reden.“
„Gut. Komm heraus.“
„Was geschieht dann?“
„Nichts. Wir werden verhandeln.“
Drohvou öffnete den Mund. Eigenartige Geräusche kamen über seine Lippen. Alice Brey fuhr bei diesem Gelächter ein
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