094 - Das Monster aus dem Eis
Felsen.
Drohvou bewegte die Lippen, ohne einen Laut von sich zu geben.
„Komm, Alice“, dachte er.
Die Ärztin gehorchte. Sie warf den Motor an und steuerte auf das U-Boot zu. Das Monster wartete. Dr. Brey legte an und kletterte auf den dunklen Stahlkörper des U-Bootes hinauf. Sie lief auf den Turm zu und setzte ihren Fuß auf die unterste Sprosse der Leiter, als ein Schrei durch den Bunker hallte.
„Alice, nein!“
Drohvou zuckte zusammen. Dr. Brey verharrte auf ihrem Platz. Das Monster entdeckte zwei Männer und eine Frau, die durch eine offene Tür hereinstürmten. Die drei rannten auf das U-Boot zu.
Der Drohtaer schleuderte ihnen hypnotische Befehle entgegen, aber er erreichte nicht viel damit. Verblüfft beobachtete er, daß alle drei weiterliefen, wenngleich sie sich nicht mehr so schnell bewegten wie zuvor.
Er hob den Revolver, den er dem Soldaten in der Raketenstation abgenommen hatte, und schoß.
„Komm, Alice“, schrie er.
Die Kugeln aus dem Revolver pfiffen Gilmore, Marilyn Lawford und Sven Dirdal um die Ohren, trafen jedoch nicht, weil Drohvou keine Übung im Schießen hatte.
Dean Gilmore kniete sich hin, stützte seinen Revolver auf den Unterarm und zielte auf das Schuppenwesen. Aber auch er verfehlte sein Ziel, da Drohvou sich im letzten Augenblick fallen ließ. Und dann geriet Dr. Alice Brey in die Ziellinie.
Drohvou richtete sich wieder auf. Er umschlang die Ärztin mit dem linken Arm. In der rechten Hand hielt er den Revolver. Damit zielte er auf die beiden Männer und das Mädchen, die nun hinter einigen Fässern Deckung suchten.
Unter dem Drohtaer wurde es laut. Er hörte, daß einige Männer die Eisenleitern nach oben kletterten. Drohvou zwang sich zur Ruhe. Er konzentrierte sich auf die Besatzung des Bootes und überwältigte sie mit seiner Suggestionskraft. Es wurde wieder still unter ihm.
„Geh nach unten“, befahl er dem Offizier, nachdem er ihm die Pistole aus dem Halfter gezogen hatte. Der Mann gehorchte.
Drohvou feuerte eine Reihe von Schüssen auf Gilmore, Dirdal und die FBI-Agentin ab, dann drehte er sich um und ließ sich durch die Turmluke nach unten sinken. Dr. Alice Brey folgte ihm. Sie bildete einen wirksamen Feuerschutz für ihn.
Das Monster untersuchte den Verschlußmechanismus, des Turmes, durchschaute ihn und klappte die Luke zu.
Er atmete auf. Er fühlte sich in Sicherheit. Verächtlich stieß er Alice zur Seite und kletterte weiter nach unten. Sie folgte ihm, bevor er das zweite Schott schließen konnte.
Drohvou wandte sich den Männern zu, die ihn mit ausdruckslosen Gesichtern erwarteten.
„Abfahren“, befahl er. „Abfahren und tauchen.“
Der Kapitän schüttelte den Kopf.
„Das geht nicht.“
Drohvou blickte ihn an. Seine Augen verengten sich. Der Kapitän taumelte zurück und preßte sich die Hände an die Schläfen. Dann drehte er sich um.
„Wir starten“, erklärte er.
Die Offiziere nahmen ihre Arbeit auf. Innerhalb weniger Sekunden sprangen die Motoren an. Das U-Boot nahm Fahrt auf.
Dean Gilmore sprang auf.
Gehetzt blickte er sich um. Mehrere hohe Offiziere der US-Navy rannten auf ihn zu. Die Alarmpfeifen heulten.
„Sie müssen das U-Boot aufhalten“, schrie der FBI-Agent.
Einer der Offiziere schüttelte den Kopf.
„Wie denn?“
„Gibt es keine Wasserschotte?“
„Natürlich, aber wir können sie nicht einsetzen.“
„Warum nicht?“
„Das U-Boot hat sieben Raketen mit nuklearen Mehrfachsprengköpfen an Bord. Das Monster könnte sie hier in den Bunkern zünden. Was glauben Sie, was dann von der Küste Nordamerikas übrig bliebe? Hier lagern mehr Atombomben als Sie sich vorstellen können. Wir müssen das Boot draußen im Atlantik stellen und versenken.“
Fassungslos blickte Gilmore dem schlanken Bootskörper nach, der am Betonsteg entlang auf die Öffnung des Bunkers zu fuhr. Helles Licht strömte von draußen herein. Dort lag der offene Atlantik.
Dean Gilmore packte den Arm des Offiziers.
„Gibt es noch eine Möglichkeit, an Bord zu kommen? Oder muß man unbedingt durch die Turmluke?“
Der Offizier zeigte auf eine quadratische Luke im Heck.
„Sie können noch durch den Raketenschacht einsteigen, aber es…“
Dean Gilmore hörte nicht. Er rannte los. Mit aller Kraft schnellte er sich über mehrere Meter hinweg zu dem Boot hinüber. Er merkte nicht, daß Marilyn Lawford ihm folgte, und daß Sven Dirdal neben dem Boot herlief und schließlich auch hinüber sprang. Erst als er die Luke öffnete, merkte
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