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0940 - Die Zombie-Zeche

0940 - Die Zombie-Zeche

Titel: 0940 - Die Zombie-Zeche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist? Glaubst du das wirklich?«
    Mein Freund ließ sich mit der Antwort Zeit. »Ich möchte es glauben, aber ich möchte dir auch noch zeigen, was von Ken Bolder übriggeblieben ist.«
    »Sicherlich nur der Kopf.«
    Mit dieser Antwort hatte Suko nicht gerechnet, und er staunte mich deshalb an.
    »Ich weiß es!« klärte ich ihn auf. »Mit Gordon Bennet ist das gleiche passiert.«
    Der Inspektor schloß für einen Moment die Augen und fragte dabei: »Auch durch diese dämonischen Schlangen oder Aale?«
    »Ja, sie hatten seinen Körper übernommen.« Ich erzählte ihm, wie es dazu gekommen war, und ich erfuhr von Suko, daß sich Ken Bolder als Zombie aus einem Hügel befreit hatte.
    »Willst du ihn sehen?«
    »Führ mich hin.«
    Obwohl der Boden wieder seine normale Härte bekommen hatte, gingen wir beide vorsichtig weiter und rechneten damit, jeden Augenblick wieder auf eine weiche Stelle zu treten und einzusacken.
    Die Gefahr bestand nicht mehr. Auch wenn der Untergrund weicher wurde, so lag dies an seiner normalen Beschaffenheit und keineswegs an einer dämonischen Veränderung.
    Dann standen wir vor dem Kopf und schwiegen beide.
    Es war ein makabrer Anblick. Der Schädel lag auf einer dunklen Fläche.
    Er hob sich deshalb so gut ab, weil sein Gesicht aussah wie aus bleichen Flecken zusammengenäht. Der Mund stand offen, die Augen ebenfalls, und über das Gesicht hinweg krochen bereits die ersten Käfer und Ameisen. Letztere schoben sich sogar in die weiche Masse der Augen hinein, um dort ihre Säure zu verspritzen.
    Ich räusperte mir die Kehle frei, um sprechen zu können. »Bist du der Meinung, Suko, daß es dies gewesen ist?«
    Er drehte sich zur Seite. »Du glaubst es nicht, John, sage ich einfach mal.«
    »Richtig.«
    »Warum nicht?«
    »Wer stand dahinter?« murmelte ich. »Welche Kraft hat dieses Grauen geleitet?«
    »Tut mir leid«, sagte er leise. »Da bin ich überfragt. Aber muß es denn so gewesen-sein?«
    »Es war immer so. Denk daran zurück, was wir alles gemeinsam erlebt haben. Es hat immer ein Motiv gegeben und…«
    »Dann war es hier mal die Masse aus der Urzeit. Das Gesamte ist derjenige oder dasjenige gewesen, das als Führer dahintersteckte. Als die gewaltigen Kohlenvorräte entstanden, sind auch die dämonischen Wesen mit begraben worden. Jetzt haben sie es geschafft, ans Tageslicht zu gelangen. So sehe ich das.«
    »Da kannst du recht haben.«
    Er lachte und schlug mir auf die Schulter.
    »Wie ich dich kenne, willst du es so nicht akzeptieren. Du rechnest mit einer Einzelperson, die alles geleitet hat.«
    »Ich kann mich von dem Gedanken schlecht trennen«, gab ich ehrlich zu.
    Suko wartete einen Moment, dann schnickte er mit den Fingern und sagte: »Gesetzt den Fall, du hast recht, John, wo willst du dann nachforschen? Wo anfangen zu suchen?«
    »Das ist fürwahr ein Problem.«
    »Zumindest hier auf dem Gelände der Zombie-Zeche, denke ich.«
    »Stimmt.«
    »Bitte, du mußt es wissen.« Ich sprach mehr zu mir selbst, als ich sagte: »Begonnen hat es in dieser Kaue. Da bin ich mit Gordon Bennet gewesen, und dort ist der Boden aufgebrochen. Es war der Anfang…«
    »Willst du dort nachsehen?«
    »Ja.«
    »Ist gut. Du hast mich überzeugt. Vielleicht finden wir noch einen Hinweis.«
    Der Weg war nicht weit. Es dauerte dennoch eine Weile, bis wir den Eingang der Kaue erreicht hatten, da wir uns immer wieder umgeschaut hatten und dementsprechend Zeit verloren hatten.
    Als Suko weitergehen wollte, hielt ich ihn fest. »Da stimmt was nicht«, flüsterte ich.
    »Wieso?«
    Ich deutete in die Kaue. »Jemand ist da. Ich - ich glaube, eine Stimme gehört zu haben.«
    Suko schaute mich nur an, sagte aber nichts und trat über die Schwelle.
    Dabei holte er seine schmale Lampe hervor, schaltete sie ein und war schneller als ich.
    Schließlich durchschnitten zwei Strahlen die Finsternis und konzentrierten sich auf einen Punkt. Es war genau der Rand vor dem Loch, denn dort stand eine Frau, die, als das Licht sie traf, ihren Kopf drehte und uns blinzelnd anschaute.
    Es war Helma Bennet!
    ***
    Mit allem hatten wir gerechnet, damit allerdings nicht. Suko stieß heftig seinen Atem aus, während ich flüsterte: »Das darf doch nicht wahr sein…«
    Ich war wirklich wie vor den Kopf geschlagen und fragte mich, welcher Teufel die Frau geritten hatte, den Weg zu diesem Ziel einzuschlagen?
    Da kam ich nicht mit.
    Sie stand noch immer im Licht der Lampen und bewegte dabei wütend den Kopf, wie mir zumindest vorkam.

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