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0940 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: 0940 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihr Wille zum Ausdruck kommt?
    Warum haben die Göttergaben keine Melodie?
    Es sind stumme Zeugen. Sie haben uns nichts zu sagen.
     
    7.
     
    Jennifer Thyron
     
    Es wäre interessant gewesen, die genaueren Umstände für die Flucht der Vincraner-Lemurer in die Dunkelwolke zu erfahren. Doch darüber schien das Psychod kein Wissen zu haben.
    Jenny besaß darüber mehr Informationen als Tezohr. Denn schon beim ersten Kontakt mit den Terranern vor 128 Jahren hatten die Vincraner ihre Geschichte erzählt.
    Sie hatten sich auf der Flucht nicht nur von den Halutern befunden, die vor fünfzigtausend Jahren in der Milchstraße wüteten, sondern auch vor anderen lemurischen Volksstämmen. Der Hauptgrund für die Verfolgung durch die eigenen Artgenossen mochte der gewesen sein, daß die Vincraner sich weigerten, sich mittels des „Sonnensechseck-Transmitters" in den Andromedanebel abstrahlen zulassen. Es mochte aber auch mitgespielt haben, daß es sich bei den Vincranern um Mutanten gehandelt hatte. Es konnte als erwiesen gelten, daß die Vincraner schon vor fünfzigtausend Jahren ausgeprägte Parasinne besessen hatten, denn ohne diese hätten sie bestimmt nicht den Zugang zur Dunkelwolke gefunden. Sie mußten schon damals „Paralauscher" oder „Vakutaster" gewesen sein.
    Sie waren überaus empfänglich für die Ausstrahlung der Psychode, doch wirkte sich diese absolut negativ aus. Das führte dazu, daß die Vincraner die Bedeutung dieser Kunstwerke verkannten und sie sie in ihrer Sorge um die eigene Existenz zerstörten und sie mit einem Tabu belegten. Dieses Tabu existierte auch noch in Jennys Gegenwart. Ebenso wie einige wenige Dutzend Psychode, die die Zwotterfrauen vor der Zerstörung gerettet hatten .. .
    Die Vincraner führten in der Dunkelwolke ein zurückgezogenes Leben und dürften jahrzehntausendelang keinen Kontakt zu anderen Intelligenzen von außerhalb gehabt haben. Der erste Kontakt dürfte erst vor einigen Jahrhunderten stattgefunden haben, als die larischen Flüchtlinge aus der Galaxis Provcon eintrafen. Da die Provconer-Laren eindeutig weder lemurischer noch halutischer Abstammung waren, gewährten die Vincraner ihnen in der Dunkelwolke Asyl und übernahmen für sie die Rolle von Vaku-Lotsen. Die Dunkelwolke erhielt einen neuen Namen: Provcon-Faust.
    )erst Jahrhunderte später, zu Beginn der Larenkrise, als sich die Terraner mit den Provcon-Laren gegen das Hetos der Sieben verbündeten, prägte Perry Rhodan den Begriff „Point Allegro". Und bald darauf erhielt die Dunkelwolke Zuzug eines weiteren Flüchtlingvolks: Menschen, die sich hier vor den Laren in Sicherheit brachten und sich auf Prov III niederließen - und diesen Planeten Gäa tauften, die zweite „Mutter Erde"...
    Jenny hatte erwartet, daß Tezohr ihren Gedankengang unterbrechen würde, um ihr weitere Daten über die Entwicklung der Zwoher zu vermitteln. Aber offenbar hatten während des Zeitraumes von fünfzigtausend Jahren keine gravierenden Veränderungen stattgefunden. Am Schicksal von Regga-Reggard war zu ersehen gewesen, daß es in der Entwicklung der Zwotter keine Höhepunkte mehr gegeben hatte. Sicherlich fanden immer wieder Versuche statt, mit Hilfe der Psychode das geistige Tief zu überwinden, was auch Ahrzaba, die Experimentatorin der Gegenwart, angedeutet hatte. Doch müssen diese allesamt Fehlschläge gewesen sein, was die unveränderte Situation der Zwoher bewies.
    Sie waren in einem Teufelskreis gefangen. Nicht nur der Verfolgung und Diskriminierung durch die Vincraner ausgesetzt, sondern durch den ständigen Geschlechtswechsel in ihrer Arbeit immer wieder zurückgeworfen und durch den Aberglauben in den eigenen Reihen behindert.
    Ein Wunder, daß es überhaupt je gelungen war, ein Psychod zu aktivieren. Es wäre wohl auch kaum dazu gekommen, wäre der Anstoß nicht aus der paraplasmatischen Sphäre gegeben worden.
    Dieser Hinweis kam von Tezohr. Jenny schenkte ihm ihre volle Aufmerksamkeit. ‘ Tezohr hatte auch schon in der Vergangenheit die Vorgänge innerhalb der Dunkelwolke und auf Zwottertracht durch sein Psychod beobachtet. Aber nie hatte er den Versuch unternommen, lenkend einzugreifen, weil er hoffte, daß die Zwotter von selbst den Weg in die paraplasmatische Sphäre finden würden.
    Doch nach so langer Beobachtungsdauer mußte selbst er zu der Erkenntnis kommen, daß die Zwotter aus eigener Kraft nie wieder zu einstiger Größe finden würden. Und was noch schlimmer war, es bestand nicht die geringste Aussicht, das

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