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0940 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: 0940 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Arterhalter", sagt Eloha, mein Freund, den ich zuletzt als in Geschlechtsumwandlung begriffenen Elohard gesehen habe. Nun ist Eloha das Oberhaupt der kleinen Frauenkolonie.
    Sie hat kurz nach meinem Eintreffen Valhy abgelöst, die Valhyrt geworden ist.
     
    *
     
    Ich begreife nun die Zusammenhänge und bin überwältigt.
    Als Reggard habe ich nie nach einem tieferen Sinn geforscht. Nun bin ich Regga und erkenne, warum das so war.
    „Wir waren schon immer zweigeschlechtlich", erklärt mir Eloha, die schon als Elohard vom Typ des Forschers gewesen war und allein darum befähigt ist, Oberhaupt unserer Frauenkolonie zu sein. „Aber früher hielten sich Animus und Anima in uns die Waage. Erst als unsere Vorfahren, die wir in der Mannphase als Götter ansehen, zur nächsthöheren Existenzebene abwanderten und uns ihr geistiges Vermächtnis in Form von Psychoden zurückließen, kam es zur Katastrophe. Die starken und unkontrollierten parusischen Sendungen wirkten sich zerstörend auf unseren Animus aus und ließen ihn degenerieren. Nur in der weiblichen Phase, wenn unsere intuitive und kreative Anima unsere Körper beherrscht, können wir die Sendungen der Psychode empfangen und verstehen.
    Aber wir sind dem Lebenszyklus unterworfen und können nicht immer das Weibliche hervorkehren. Irgendwann wird auch in uns wieder der Animus erwachen und uns in geistige Umnachtung stürzen. Wir müssen diese Zeit nützen, um die Bedeutung der Psychode zu erforschen und ihr Anliegen zu verwirklichen."
    Valhy hat Eloha in die Geheimnisse eingeweiht. Aber der Geschlechtswechsel kam so plötzlich, daß sie ihr nicht ihr ganzes Wissen übermitteln konnte. Nun muß Eloha wieder von vorne beginnen. Ihre ganze Sorge ist es, daß sie lange genug durchhalten kann, um den Umgang mit den Psychoden zu erlernen.
    „Dann, Regga, können wir unseren Vorfahren ins körperlose Sein folgen", sagt Eloha. „Ich werde Valhys Fehler vermeiden und dich zu meiner Vertrauten machen. Du sollst all mein Wissen erhalten und es weitergeben können, falls ich vor dir in den Wechsel komme."
    Valhy konnte Eloha gerade noch auf zwei Psychode aufmerksam machen, die etwas Besonderes darstellen.
    Es handelt sich um ein Ei und einen optisch unansehnlichen Klumpen. Aber nicht ihre Form, sondern ihre Parusie verleiht ihnen einen besonderen Status.
    Ich erfahre bald, was mit Parusie gemeint ist. Als ich Elohas Aufforderung nachkomme und das eiförmige Psychod intensiv betrachte, wird es unter meinen Blicken zu einer rotierenden Kugel, deren Anblick mich schwindeln läßt. Und aus dem klumpenförmigen Psychod winkt mir ein Zwotter entgegen.
    „Das Psychod von König Tezohr und seiner Gemahlin Khara", erklärt mir Eloha. „Sie leben in ihnen weiter. Wenn es uns gelingt, mit ihnen in Verbindung zu treten, dann kann das die Rettung für unser Volk sein."
    Die sogenannten „Göttergaben’ sind keineswegs stumm. Sie haben eine Melodie, nur können wir sie nicht hören, wenn wir vom Animus beherrscht werden.
    „Wieso können die Lemys die Parusie empfangen, unsere Männer aber nicht?" frage ich.
    „Nur degenerierte Zwotter nennen die Vincraner Lemys", belehrt mich Eloha. Ich erfahre auch noch, daß sie sich auf dem zweiten von insgesamt fünf Planeten der Sonne Teconteen angesiedelt haben und ihn Vincran nennen. „Die Vincraner bilden keine Ausnahme, ich bin sicher, daß alle existierenden Intelligenzwesen die Ausstrahlung der Psychode empfangen können. Der Sonderfall sind wir, wenn wir uns in der männlichen Phase befinden. Unser Animus hat während der Naturkatastrophen, die der Abgang unserer Vorfahren über viele Jahrtausende hinweg verursachte, schwer gelitten. Wir sind Gezeichnete. Die Vincraner dagegen sind erst vor kurzem nach Arla Mandra gekommen, als sich die Situation längst schon beruhigt hatte. Aber da die Sendungen der Psychode nicht für sie bestimmt sind, wirken sie sich nachteilig auf sie aus. Die Vincraner leiden unter der Parusie, und deshalb wollen sie die Psychode vernichten. Das müssen wir verhindern, denn für uns bedeuten die Psychode die einzige Rettung."
    Es gibt nicht mehr viele der para plasmatischen Kunstwerke, denn die meisten gingen im Lauf der Zeit verloren, und die Vincraner wollen das Zerstörungswerk vollenden. Die Frauenkolonie ist im Besitz von etwa hundert Psychoden.
    „Die Vincraner dürfen nie etwas von unserer Existenz erfahren", sagt Eloha. „Für sie sind die Männer der Maßstab für unser Volk, und das ist gut so. Sollen

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