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0940 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: 0940 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zwottertracht fortzugehen, verrät sie Harzel-Kold nicht, daß sie ein Kind von ihm erwartet. Sie glaubt, daß er sie dann gewaltsam zurückhalten wird, und sie- wünscht sich nichts sehnlicher, als hon Zwottertracht fortzugehen.
    Sie geht nach Gäa und glaubt, durch die Heimkehr ein neues Leben beginnen zu können. Aber kurz vor ihrer Niederkunft muß sie erkennen, daß die unsichtbaren Mächte stärker sind als sie. Alles in ihr drängt danach, Zwottertracht aufzusuchen und ihr Kind dort zur Welt zu bringen. Sie redet sich ein, daß dies nur aus dem Grund geschieht, um endgültig einen Schlußstrich unter diesen Lebensabschnitt zu ziehen. Aber tief in ihrem Innern weiß sie, daß das ungeborene Kind in ihrem Schoß sie zu dieser Handlungsweise treibt.
    Sie findet einen Vincraner, der sie nach Zwottertracht fliegt: Galinorg, der nach anfänglichem Zögern umgestimmt werden kann. Und wieder ist Virna sicher, daß er nicht ihrem Charme erlegen ist, sondern dem Einfluß ihres ungeborenen Kindes.
    Nun beschleicht Virna der Verdacht, daß sie nichts anderes als das Werkzeug einer höheren Macht sein könnte. Doch ist sie nicht der Geist, der solche Überlegungen konsequent weiterführt. Und sie glaubt, sich mit dem Kind auch aller weiteren Verpflichtungen entledigen zu können. Es ist nicht ihr und Harzel-Kolds Kind, sie ist nur seine biologische Mutter, nicht auch seine geistige. Sie will die Sache zu Ende bringen und nimmt an, daß sie danach wieder frei und ungebunden ist.
    Diese eine schwere Prüfung will sie noch auf sich nehmen, in der Hoffnung, daß es die letzte ist.
    Auf Zwottertracht erwartet sie ein völlig verstörter Blinizzer, der die Wölbung ihres Leibes für eine Krankheit hält. Und zum erstenmal macht sie sich darüber Gedanken, daß sie noch nie eine Zwotterfrau zu Gesicht bekommen hat - geschweige denn eine schwangere. Aber die Frage: Wie und wo bekommen die Zwotter ihre Kinder? wird bedeutungslos angesichts eines vom Tode gezeichneten Harzel-Kold. Der Vincraner weiß selbst, daß er dem Ende nahe ist. Er hat seine Schuldigkeit getan, glaubt aber, daß die Macht der Psychode ihm zu einer Wiedergeburt in einer neuen Lebensform verhelfen kann.
    Bald nach seinem Tod setzen bei Virna die Wehen ein, und Blinizzer bringt sie an einen geheimnisvollen Ort, wo sie in Dunkelheit und Isolation eine gleichermaßen unheimlich wie phantastische Niederkunft erlebt. Ars sie nach endlos scheinenden Tagen des Schreckens und des Schmerzes glaubt, das Schlimmste überstanden zu haben, zeigen ihr die Zwotter das Kind, und dieser Anblick hinterläßt deutlichere Spuren in ihrer Seele als das Geburtserlebnis.
    Es genügt, daß sie nur einen verschwommenen Eindruck von etwas fleischigem Weißem bekommt, mit einem großen Kopf wie von einem Zwotter, aber mit wuscheligem Haar und großen Augen, die einen zwingenden Blick haben.
    Virna flieht, sie ist dankbar, daß sie dieses Kind bei den Zwottern zurücklassen kann.
    Sie kehrt nach Gäa zurück und beginnt ein neues Leben.
    Sechs Jahre später steht ein albinoider Junge in ihrer Tür. Sie weiß sofort, wer er ist. Denn er trägt an einem Reif ein Amulett um den Hals, und aus diesem wie gewachsen wirkenden walnußgroßen Brocken aus einem unbestimmbaren Material winkt ein Zwotter. Es ist das Psychod von Khara.
    Virna nennt den Albino-Jungen Boyt Margor.
     
    *
     
    Die Kraft der Psychode hat Virna Marloy und Harzel-Kold zusammengeführt, und unter ihrem Einfluß zeugten sie ein Kind.
    Es ist ein Kind der Provcon-Faust, dessen geistige Väter die Körperlosen der paraplasmatischen Sphäre sind.
    Zu diesem Zeitpunkt verschwindet Tezohrs Psychod aus Harzel-Kolds Sammlung und kehrt in die Frauenkolonie zurück. Dorthin wird Virna Marloy von Blinizzer geführt. Und dort kommt das Kind zur Welt. Es wird unter der Parusie der Psychode groß und von den Zwotterfrauen in Tezohrs Sinn erzogen.
    Denn aus diesem Lebewesen soll eine Persönlichkeit werden, die die fehlende Komponente für die paraplasmatische Sphäre ergibt. Eines Tages, wenn diese Persönlichkeit stark genug ist, soll sie in den Staubmantel eingehen und sich mit den Körperlosen vereinen.
    Dann ist die angestrebte Vollkommenheit erreicht.
    Die Psychode sollen dem Wesen die erforderlichen geistigen Fähigkeiten vermitteln, die es gegenüber allen anderen überlegen macht. Alle psionischen Kräfte, die in den Kunstwerken gespeichert sind, werden auf diesen Auserwählten übertragen. Was Tezohr und die anderen an

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