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0940 - Gipfel der Macht

0940 - Gipfel der Macht

Titel: 0940 - Gipfel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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sehr er dem Kampf entgegen fieberte. Er wollte die ERHABENE sterben sehen, auch wenn das Munia nicht zurückbringen würde.
    Jarno antwortete ihm nicht, denn exakt diese Gedanken schwirrten nun schon seit geraumer Zeit in seinem Kopf herum und wollten sich einfach nicht ordnen lassen.
    Wirklich eine Falle?
    Bevor Aidan Jarno zum Kampf der Kristalle aufgebrochen war, hatte er alle Ewigen von Bord geschickt und sie durch die organischen Roboter ersetzt, die man Men in Black nannte. Jarno wollte nicht das Leben anderer Ewiger riskieren. Nazarena Nerukkar hingegen hatte ihre normale Besatzung beibehalten. Vielleicht zeigte schon dieser eine Punkt den Unterschied zwischen der ERHABENEN und Jarno.
    Einer dieser Men in Black meldete sich nun.
    »Alpha, die DYNASTIE nimmt Fahrt heraus - sie wird bei den folgenden Koordinaten zum Stillstand kommen…« Dann rasselte er die errechneten Zahlenpulks herunter, die Jarno allerdings nichts sagten.
    Sie stellt sich also zum Kampf.
    Es sah so aus, als hätte Nerukkar ihre Flucht als sinnlos erkannt. Vielleicht hatte die DYNASTIE ja auch tatsächlich einen Defekt? Aidan Jarno übernahm die Steuerung der KRIEGSGLÜCK jetzt selbst. Es dauerte nicht lange, bis die DYNASTIE und Jarnos Schiff sich erneut wie zwei schlafende Riesen im All gegenüberstanden.
    Der Alpha erinnerte sich nur zu gut daran, was beim ersten Mal geschehen war. Eine zweite Chance würde er Nerukkar nicht geben. Sollte sie so etwas noch einmal wagen, konnte sie mit einem harten Angriff des Alphas rechnen. In seiner rechten Hand funkelte der Machtkristall. Jarno war so bereit, wie er es nur sein konnte.
    Völlig irritiert registrierte er den Ruf des Men in Black, der an der Ortung saß.
    »Ortung! Ein Raumschiff nähert sich uns auf Kollisionskurs. Ein DYNASTIE-Schiff, alte Bauweise, Supra-Kreuzer, keine Identifizierung - das Schiff hat seine Waffensysteme scharfgemacht und auf die KRIEGSGLÜCK ausgerichtet. Schussentfernung erreicht in… 46 Sekunden.«
    Jarno reagierte, wie man es vom Kommandanten eines Schlachtschiffes erwarten durfte.
    »Alarm! Schilde auf maximale Leistung bringen. Feuerbereit machen - auf mein Kommando hin mit allem feuern, was wir haben.«
    Die Schlachtschiffe der DYNASTIE waren Kriegsfestungen mit ungeheurer Feuerkraft, doch auch sie brauchten eine gewisse Zeitspanne, bis sie sich wie Bulldoggen auf ihre Gegner stürzen konnten. Die Meldung des Man in Black wäre nicht notwendig gewesen, denn Jarno dachte in diesem Augenblick nur an eines: 46 Sekunden. Das war zu wenig Zeit, um aus einem schlafenden Löwen eine mörderische Bestie zu machen. Jarno verfluchte seine Leichtsinnigkeit, doch er hatte damit gerechnet, dass Nerukkar sich an die Regeln hielt.
    »Das Schiff wird uns erreichen, bevor…«
    Aidan Jarno unterbrach den Man in Black barsch. »Ruhe - Befehle ausführen.«
    Der Alpha blickte Nalan an, der auch längst begriffen hatte.
    Wenn die Schilde dem ersten Angriff nicht standhalten konnten…
    Jarnos Blick ging zum Monitor, auf dem nach wie vor die DYNASTIE zu sehen war, die bewegungslos im All hing. Also war er doch in eine Falle der ERHABENEN getappt. Sie umging das Gesetz der DYNASTIE, das Gesetz, das den Kampf der Kristalle präzise regelte. Sie griff ihren Gegner nicht mit unerlaubten Mitteln an - sie ließ ihn angreifen.
    Und niemand würde später Einspruch erheben, wenn er verloren hatte.
    Aidan Jarno konzentrierte sich, denn er sah für sich und sein Schiff jetzt nur noch eine einzige Möglichkeit…
    ***
    Starless kannte sich hervorragend an Bord von DYNASTIE-Schiffen aus.
    Sie waren allesamt nach einem bestimmten Schema aufgebaut, wobei auch das Flaggschiff da keine Ausnahme bildete. Er fand also ohne Probleme das Depot, in dem Lagercontainer bis unter die Decke gestapelt waren, in denen man all das fand, was für einen langen Aufenthalt an Bord eines Raumschiffes nun einmal gebraucht wurde. Unter anderem auch unzählige Bordkombinationen in allen erdenklichen Größen.
    Und die brauchte speziell Tan Morano, denn der war nach wie vor splitternackt, was einen vorerst unentdeckten Verbleib auf einem Schiff wie diesem mehr als problematisch gestaltet hätte. Immer wieder ertappte sich Starless dabei, dass er rasche Blicke in Richtung von Moranos Hals schickte, doch der Machtkristall, der dort unter der Haut des Vampirs saß, blieb unsichtbar. Noch immer konnte Starless nicht fassen, was Morano getan hatte, vor allem nicht, dass dieser Wahnsinn tatsächlich funktionierte!
    Wer

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