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0940 - Gipfel der Macht

0940 - Gipfel der Macht

Titel: 0940 - Gipfel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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sollte den Herrscher über das Nachtvolk jetzt noch aufhalten können?
    Starless versuchte einen klaren Kopf zu behalten. Ehe Morano in seiner momentanen Hochstimmung blindlings gegen die ERHABENE vorging, wollte er sich erst einmal einen Überblick über die momentane Lage verschaffen.
    Die DYNASTIE war das Flaggschiff der Flotte, was bedeutete, dass man hier mit allem Prunk und Protz rechnen durfte, den die Ewigen in die Waagschale werfen konnten. Also erinnerte sich der Vampir der hübschen Spielereien, die er in seiner Zeit als Sonderagent der ERHABENEN kennengelernt hatte.
    Starless zog Morano in eine der breiten Nischen, die in den hell ausgeleuchteten Gängen überall zu finden waren. Die Wände hier waren mit Ornamenten und künstlerischen Darstellungen der glorreichen DYNASTIE übersät - überall fand man die liegende Acht, das Zeichen für die Unendlichkeit, das die Ewigen zu ihrem Symbol gemacht hatten. In der Nische, die Starless ausgesucht hatte, war eine Schlachtszene zu sehen, die wohl die Annektierung irgendeiner Welt zeigte; natürlich erschienen die Ewigen auf diesem Bild als wahre Heroen, die Urbevölkerung des Planeten hingegen als ungeschlachte Kreaturen, die winselnd vor ihren neuen Herren im Staub krochen. Typischer konnte Siegerkunst kaum sein… typisch und einfach nur grässlich.
    Doch darum scherte Starless sich nicht.
    Er tastete über die Ornamente, die das Bild umrahmten, und wurde fündig. Eine der liegenden Achten ließ sich seitlich ein wenig verschieben. Im nächsten Moment änderte sich die Optik der Außenwandung rapide. Selbst Morano schien beeindruckt zu sein, denn nun bildete die komplette Nischenwand ein Fenster ins tiefe All hinein.
    Starless trat einen Schritt zurück, um besseren Überblick zu bekommen. Sie waren anscheinend genau im richtigen Augenblick hier angekommen, denn dort draußen lag vis-à-vis zur DYNASTIE ein Schlachtschiff. Das musste das Schiff des Alphas sein, der Nerukkar herausgefordert hatte.
    Wie zwei Boxer belauerten sie sich, von denen der eine seinen Titel zu verteidigen hatte, während der andere als junger Herausforderer die Karriere des alten Champions beenden wollte - und dessen Leben gleich dazu, denn beim Kampf um die Führung der DYNASTIE DER EWIGEN gab es keinen Sieger nach Punkten, keinen technischen k. o. Einer musste sterben - und sein Machtkristall mit ihm vergehen.
    Das war die Chance, die Morano ergreifen wollte, denn wenn dieser Fight beendet war, gab es nur noch einen ERHABENEN - ob Mann oder Frau - und der hatte eine enorme Anstrengung hinter sich. Also war er, war sie, angezählt… und Morano musste die ganze Sache nur noch mit einem Volltreffer beenden.
    »Warum greift Nerukkar den Alpha nicht an?«
    Starless blickte zu Morano. »Sie werden einander auf geistiger Ebene abtasten, vielleicht wurde auch vereinbart, dass die Schiffe nicht als Waffe genutzt werden dürfen. Da gibt es strenge Regeln.«
    Tan Morano machte eine verächtliche Geste. »Regeln? Welche Regel hat noch Bestand, wenn es um den Sieg geht, um das eigene Leben - um die Macht! Keine.«
    Starless konnte Morano da nicht widersprechen, doch innerhalb der DYNASTIE gab es da sicherlich andere Vorstellungen. Dass die dann von den Ewigen ein ums andere Mal einfach über Bord geworfen wurden, war wieder eine ganz andere Sache, die natürlich jeder Einzelne - vom Alpha bis hin zum Omega - vehement bestreiten würde.
    »Also was tun wir nun?« Starless blickte wieder zum Schiff des Herausforderers. Unter Umständen konnte dieser Lauerzustand eine ganze Weile dauern, denn es war offensichtlich, dass weder die eine noch die andere Seite aktiv zu werden gedachte.
    Morano zuckte mit den Schultern. »Was wir tun? Wir warten. Damit wir dabei keine unliebsamen Entdeckungen zu befürchten haben, dürfte dies hier ausreichen.«
    Er hob beide Hände mit den Handflächen nach oben. Starless konnte das schwache Leuchten unter der Haut an Moranos Hals erkennen, dann schien sich ein dünner Schleier über die Augen des Vampirs zu legen, als würde er plötzlich durch eine beschlagene Brille blicken.
    In diesem Augenblick bogen drei Men in Black in den Gang ein und Starless wollte sich instinktiv mit einem kurzen Transit in Sicherheit bringen, doch Morano hob warnend die Hand und stoppte ihn. Erstaunt sah Starless, wie die Men in Black an ihnen vorbei gingen, als wären die beiden Vampire überhaupt nicht anwesend. Er begriff - Morano hatte sich und ihn unsichtbar gemacht. Eine kleine

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