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0940 - Gipfel der Macht

0940 - Gipfel der Macht

Titel: 0940 - Gipfel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Demonstration nur, doch sie bewies Starless, wie spielerisch leicht das Zusammenspiel zwischen Morano und seinem Machtkristall nun funktionierte.
    Starless wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Fenster in den Weltraum zu - und er stutzte. Mit ausgestrecktem Arm wies er auf das kleine Objekt, das Kurs auf das Schlachtschiff des Alphas genommen hatte. Mit jeder Sekunde wurde es größer… und schließlich wusste Starless, was sich da draußen gleich abspielen würde.
    Das war keine durch Nazarena Nerukkars Machtkristall erschaffene Illusion, die auf Kollisionskurs mit dem Schlachtschiff lag, nein, dieser Raumer war echt. Starless machte sich an den hinter den Ornamenten versteckten Schaltungen zu schaffen, mit denen man Schärfe und Bildausschnitt dieses Fensters verändern konnte. So nah wie nur möglich zoomte er den anfliegenden Raumer heran. Es war kein neuer Bautyp - das Schiff war sicher einige Jahre alt - doch auf seinem Rumpf konnte Starless nun die Kennung entziffern. Und er sah den Namen, der sich dort mit riesigen Buchstaben prangte.
    Clever, das musste er der ERHABENEN lassen, ein meisterhafter Schachzug.
    Starless blickte zu Morano, der die Szenerie nicht richtig deuten konnte.
    »Die Zeit des Lauerns ist nun beendet. Gleich beginnt der Kampf der Kristalle erst richtig. Nicht mehr lange, dann wird sich zeigen, wer die Oberhand behält.«
    Morano grinste siegessicher.
    »Ich tippe auf Nerukkar. Sie wird sich mehr als nur wundern, wenn sie mir gegenübersteht.«
    Davon war Starless Bibleblack überzeugt.
    In der Optik des Bildes blitzte es plötzlich hell auf.
    Der Angreifer startete seine Offensive.
    ***
    Aidan Jarno konzentrierte sich so, wie er es von seinem Dhyarra der 10. Ordnung her kannte, denn nur durch die geistige Sammlung, das Versinken in der Vorstellung dessen, was der Kristall bewirken sollte, konnte man ein gutes Ergebnis erzielen.
    Doch sein Machtkristall war mit den Fähigkeiten der 10. Ordnung absolut nicht mehr vergleichbar. Jarno dachte an das, was geschehen sollte - und es geschah! Als die ersten Strahlenbahnen die Geschütze des Angreifers verließen, wurden bläulich schimmernde Arme sichtbar, die aus der KRIEGSGLÜCK herauszuwachsen schienen. Erst nur drei, dann sechs - schließlich viele Dutzend von ihnen. Und sie fingen die zerstörerischen Strahlen ab, lenkten sie um Jarnos Schiff herum, als wäre das die leichteste Sache im Universum.
    Jarno hörte Nalan aufstöhnen. Der Argalianer hatte bereits mit dem Leben abgeschlossen, denn er sah an den Bordanzeigen, dass die Schutzschirme sich gerade erst zu 60 Prozent aufgebaut hatten - eindeutig zu wenig, um diesen Strahlen trotzen zu können.
    Jarno konnte Nalan verstehen, denn ihm erging es nicht viel anders. Allerdings war er nun schon beinahe enttäuscht, denn Nazarena Nerukkars Manöver, die KRIEGSGLÜCK durch ein anderes Schiff angreifen zu lassen, um Jarno abzulenken, ihn zu verwirren, erwies sich als Reinfall.
    War das wirklich alles, was der ERHABENEN eingefallen war? Wenn ja, dann schien sie angeschlagener zu sein, als Jarno es hatte glauben wollen. Ein kaltes Lächeln lag um seine Lippen.
    Dann sollst du nun meinen ganzen Hass spüren, Nazarena, denn als du Munia so hinterhältig getötet hast, war das dein Todesurteil. Deine Zeit als ERHABENE ist vorbei - vorbei wie dein ganzes Leben!
    In Jarnos Bewusstsein war nur noch Platz für Hass und den Gedanken an Rache.
    »Schutzschilde sind nun bei 80 Prozent.« Die seelenlose Stimme des Man in Black holte Aidan Jarno in die Realität zurück. »Aufprall erfolgt in 31,7 Sekunden.«
    Nalan brüllte auf und wies mit den viel zu langen Armen hektisch auf den Hauptmonitor, der das feindliche Schiff zeigte.
    Der Angreifer hatte das Feuer in der Zwischenzeit eingestellt, doch es war ihm nie darum gegangen, die KRIEGSGLÜCK mit den Strahlern zu beschädigen. Aidan Jarno erkannte in diesem einen Augenblick, wie sehr er Nazarena Nerukkar doch unterschätzt hatte.
    Panik sprang in an wie ein wildes Tier!
    31,7 Sekunden - die Strahlen hatte er problemlos umlenken können, aber die Schiffsmasse eines Supra-Kreuzers von der KRIEGSGLÜCK fernzuhalten, war eine ganz andere Sache. Die Erfahrung im Umgang mit einem Machtkristall fehlte ihm einfach dazu. Und der Faktor Zeit tat das seine dazu.
    Er musste retten, was zu retten war.
    Wie schwer war es doch, sich zu konzentrieren, etwas einzuleiten und umzusetzen, wenn die Angst einem die Kehle zudrücken wollte! Jarno sah, wie Nalan jetzt dicht vor

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