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0940 - Gipfel der Macht

0940 - Gipfel der Macht

Titel: 0940 - Gipfel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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so gewollt, aber wählen durftest du ja nicht.
    Nazarena Nerukkar blickte auf ihren Gegner herab, der für sie keine Gefahr mehr war.
    »Gesetz? Ich bitte dich. Es gibt genug Bildmaterial, dass die KRIEGSGLÜCK von einem havarierenden Kreuzer gerammt wurde - was kann ich dazu? Nein, Jarno, du musst dir keine Sorgen um mich machen.« Ihre Stimme troff vor beißender Ironie. Doch dann änderte sich die Modulation und die ERHABENE klang plötzlich ernst und frei von Spott und Hohn. Sie hielt ihren Machtkristall in Jarnos Richtung.
    »Willst du, dass wir es hier beenden? Oder willst du dich auf dein Schiff zurückziehen? Ich werde dich schnell und schmerzlos von hier aus mit einem Mentalschlag töten - und dann kann ich mit Fug und Recht berichten, dass du an Bord deiner KRIEGSGLÜCK untergegangen bist, so, wie es sich für einen Kommandanten gehört. Du weißt, du bist mir nicht gewachsen, also entscheide dich jetzt.«
    Jarno ließ den Kopf hängen, dann nickte er.
    »Ich kehre auf die KRIEGSGLÜCK zurück. Leb wohl wäre jetzt sicher der falsche Gruß. Ich habe nur einen Rat für dich, ERHABENE. Dreh dich ab und an um, damit du nicht gänzlich vergisst, wie viele Opfer auf deinem Weg ihr Leben lassen mussten. Denk darüber nach, Nazarena Nerukkar.«
    Der nach wie vor pulsierende Körper Aidan Jarnos löste sich auf, als der Alpha ihn zurück zur KRIEGSGLÜCK sandte. Nerukkar blickte gedankenverloren auf die Stelle, an der er noch eben gekniet hatte. Umdrehen? Was hatte er damit gemeint? Wahrscheinlich hatte die Todesnähe ihn bereits verwirrt.
    Die ERHABENE richtete ihren Blick erneut auf den großen Monitor. Die Geschütze der DYNASTIE leisteten ganze Arbeit. Der Schutzschirm der KRIEGSGLÜCK existierte längst nicht mehr, und so gab es nicht viel, was die Strahlen aufhalten konnte. Nerukkar konzentrierte sich. Sie hatte Jarno einen schnellen Tod zugesagt. Zumindest dieses Versprechen wollte sie jetzt auch einhalten. Ihr Bewusstsein wurde von dem Machtkristall auf unglaubliche Stärke hochgepuscht, als sie nach Jarnos Geist greifen wollte.
    Doch dazu kam es nicht mehr.
    Nerukkar schlug beide Hände vor ihr Gesicht, als die Helligkeit mit der Kraft einer Sonne auf ihre Augen fiel. Der Monitor wurde zu einer einzigen milchigen Fläche, denn die Außenbordkameras brannten ganz einfach durch, als ihre Objektive die kleine Sonne aufzunehmen versuchten, die nun langsam an Strahlkraft verlor.
    Jarno war Nerukkar zuvor gekommen. Die ERHABENE kam nicht umhin, dem Alpha Respekt zu zollen, denn er wusste, dass er verloren hatte, und handelte entsprechend. Nerukkar wandte sich an Wirko.
    »Wir fliegen zurück zum Kristallplanet, Alpha. Aber nicht zu schnell. Wir lassen uns Zeit. Ich lege keinen Wert darauf, die verlogenen Fratzen gewisser Alphas zu sehen, die sicher fest mit meinem Tod gerechnet hatten.«
    Sie wandte sich um. In ihren Privaträumen an Bord würde sie die nächsten Stunden ausruhen, denn er war nach wie vor bei ihr, der Schmerz, und er schien nicht die Absicht zu haben, so bald zu verschwinden.
    In diesem Moment klang eine Stimme hinter ihrem Rücken auf, die Nazarena wie ein Peitschenhieb traf. Eine Stimme, die sie nie wieder in ihrem Leben hatte hören wollen. Und nun war sie wieder da.
    Die ERHABENE griff sich mit einer Hand an die Brust, dorthin, wo der Dolch sich so pervers langsam in ihren Körper gebohrt hatte.
    Die Stimme - er war wieder da, war hier, wagte es, erneut direkt in der DYNASTIE zu erscheinen.
    Langsam drehte Nazarena Nerukkar sich um.
    Er war nicht alleine gekommen. Nein, nicht alleine.
    Und die ERHABENE der DYNASTIE stieß einen Schrei aus, als sie die Person neben Starless Bibleblack erkannte!
    ***
    Der kleine Monitor in der Hornisse brannte augenblicklich durch.
    Zamorra blickte aus dem Seitenfenster des Beibootes, das ihm Sicht auf die DYNASTIE gab. Die Druckwelle, die bei der Explosion der KRIEGSGLÜCK entstand, ließ selbst die mächtige DYNASTIE wie ein Blatt im Wind taumeln - was mochte sie wohl mit der Hornisse tun? Die Antwort bekam der Professor eine Sekunde später. Das winzige Schiff wurde plötzlich enorm beschleunigt, wirbelte um die eigene Achse und kam nur quälend langsam wieder zur Ruhe.
    Doch es war nicht beschädigt. Zamorra atmete auf. Das war überstanden, nun musste nur noch Laertes wieder zur. Besinnung kommen und genug Kraft sammeln, um den gefährlichen Sprung zurück zur Erde zu wagen.
    Mit der Hornisse konnten sie diese Distanz nicht überbrücken. Dazu war ein

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