0940 - Gipfel der Macht
solches Beiboot nicht gebaut. Er konnte sich ja irren, aber es schien ihm, als hätte sich das Schlachtschiff des Alphas selbst zerstört, ehe es die Strahlen von der DYNASTIE tun konnten. Wieder kam ihm das Bild in den Sinn, das Laertes und er in der Zentrale des Schiffes gesehen hatten. Die pulsierende Gestalt des Herausforderers, direkt bei ihm diese merkwürdig aussehende Kreatur, die ihre Tränen für den Alpha vergoss.
Zamorra hatte keine Zweifel am Ausgang des Krieges der Machtkristalle.
Nazarena Nerukkar hatte gewonnen, denn ihr Schiff nahm langsam Fahrt auf - sicher in Richtung des Kristallplaneten. Das war die erste Herausforderung, die Nerukkar überstanden hatte. Sie wurde dadurch nur noch sicherer. Vielleicht so sicher, dass sie dem Drängen der Konservativen innerhalb der DYNASTIE nun nachgeben konnte und Angriffsziel: Gaia verkünden würde. Zamorra dachte mit Schrecken daran, was der Erde blühen würde, wenn sich der Himmel mit Raumern der Ewigen füllen sollte.
Zwei Invasionen hatten er und sein Team erfolgreich abwenden können.
Doch eine weitere…? Das aktuelle Team war doch sehr geschwächt. Nicole fehlte eben nicht nur als seine Lebensgefährtin, sondern mindestens so stark als Partnerin im Kampf; Artimus van Zant hatte sich wohl endgültig aus dem Team verabschiedet; Robert Tendyke war intensiv damit beschäftigt, seinen Konzern Tendyke Industries durch die Irrungen und Wirrungen der Wirtschaftskrise zu manövrieren. Ted Ewigk steckte in dem mysteriösen Wurzelkonglomerat mit Namen Geschor und versuchte so die Erinnerungen an sein altes Leben zurück zu bekommen; mit Hilfe von Asmodis hätten sie im Notfall wohl kaum rechnen können - alles schien aus dem Ruder zu laufen.
Also konnte die Erde einen starken ERHABENEN nicht brauchen, denn sie war einem Angriff der DYNASTIE einfach nicht gewachsen.
Professor Zamorra fragte sich, wo Morano geblieben sein mochte? Oder kam jetzt dessen große Stunde, jetzt, da ein Machtkristall mit seinem Besitzer zerstört worden war? Laertes und Zamorra hatten unbedacht gehandelt, als sie glaubten, in diesem Spiel ein wenig mitmischen zu können. Natürlich bestand die Gefahr, dass Ted Ewigks Machtkristall zusammen mit Tan Morano zerstört werden könnte. Doch was wäre dann gewesen? Wäre Ted ja vielleicht ohne die Bürde des so mächtigen Dhyarras in Zukunft nicht vielleicht sogar besser dran?
Laertes rührte sich noch immer nicht. Der Parapsychologe hoffte, dass dieser Zustand bald enden würde, denn hier fühlte er sich plötzlich wie ein Sandkorn, das zwischen zwei riesige Mühlsteine gerutscht war, die einander am liebsten selbst aufgerieben hätten.
Die DYNASTIE entfernte sich ganz langsam von der Hornisse, die von den Ortungen des Flaggschiffs nicht einmal entdeckt worden war. Der Professor grinste breit, als er hörte, dass Dalius Laertes begonnen hatte wie ein kanadischer Holzfäller zu schnarchen. Aber das machte den Uskugen ja nur menschlicher.
Professor Zamorra machte sich auf eine lange Wartezeit gefasst.
***
Miso Vorrog musste sich große Mühe geben, um seine Nervosität zu verstecken.
Der Alpha hatte an diesem Tag noch mehr Arbeit als sonst. Alles wartete hier gespannt auf den Ausgang des Kampfes, der irgendwo im All stattfand. Er würde als Erster informiert werden, wenn die ERHABENE - oder der neue ERHABENE - seine Ankunft auf der Kristallwelt ankündigen würde.
Natürlich war der Tag eines solchen Kristallkampfes mehr als Grund genug, um überall auf der Zentralwelt der Ewigen ausschweifende Feiern zu organisieren - in diesem Punkt unterschieden die Herren der DYNASTIE sich in keiner Weise von anderen Völkern, die sie sonst als primitiv einstuften.
Miso Vorrog war kein Freund dieser Festivitäten, denn für ihn war das verschwendete Zeit. Und schon bald würde auch die lauteste Feier verstummen, wenn der Plan der Sampi erst einmal erfolgreich abgelaufen war. Was nach dem Tod der oder des ERHABENEN ablaufen würde, war alles präzise geplant und festgelegt.
Ihm - Miso Vorrog - kam dann die Aufgabe zu, alle Ewigen zu informieren, was geschehen war. Natürlich in einer Version, in der die acht Sampi besonders positiv erwähnt wurden. Dann würden sie die provisorische Regierung bilden, die nach ihrem eigenen Willen alles andere als nur temporär begrenzt im Amt bleiben sollte..
Viele aus dem zahlenmäßig doch recht kleinen Volk der Ewigen würden ihnen zujubeln, wenn sie Expansion und Fortschritt auf die Fahnen der DYNASTIE
Weitere Kostenlose Bücher