Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0940 - Gipfel der Macht

0940 - Gipfel der Macht

Titel: 0940 - Gipfel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
Pracht und Größe. Der Parapsychologe konnte sich vorstellen, wo der Teil abgeblieben war, der zu diesem Körper gehörte. Also wurde der Kampf der Kristalle an Bord des Flaggschiffes geführt.
    Doch der pulsierende Körper war nicht alles, was Zamorra zu sehen bekam. Neben dem Sessel kniete ein ungeschlachtes Wesen, dessen viel zu lange Arme und Beine den Franzosen an einen Orang-Utan erinnerten, doch die waren nun wahrhaftig nicht so riesenhaft wie dieser Bursche dort. Zamorra fragte sich für einen Moment, was dieses Wesen dort machte, doch dann erkannte er es. Und der Professor spürte einen Kloß in seinem Hals.
    Die Kreatur hielt die Hände des Alphas mit seinen mächtigen Pranken umschlossen. Und es weinte stille Tränen. Laertes und Zamorra sahen einander an. Was für Tragödien hatten sich denn hier wohl abgespielt? Sie würden es wahrscheinlich niemals erfahren.
    »Ich bin sicher, dieser… Riese… dort weint nicht ohne Grund. Nazarena Nerukkar scheint die Oberhand gewonnen zu haben. Wir müssen von hier verschwinden, denn sie wird mit dem Schiff ihres Herausforderers kurzen Prozess machen.«
    Laertes schüttelte den Kopf und antwortete auf die nicht gestellte Frage.
    »Ich kann noch nicht springen. Ich fühle mich vollkommen ausgebrannt.«
    Er wurde unterbrochen von einer seelenlosen Stimme, die sicher einem der Men in Black in der Zentrale gehörte.
    »Die DYNASTIE hat alle Waffensysteme auf uns gerichtet. Voraussichtlicher Beschuss in 44,5 Sekunden. Schutzschilde der KRIEGSGLÜCK sind bei 0 %, Hüllenbruch am Heck lässt befürchten, dass die KRIEGSGLÜCK in zwei Teile zerfallen wird. Überlebenswahrscheinlichkeit an Bord bei 0 %.«
    Zamorra standen plötzlich die Haare zu Berge. Nerukkar wollte also nicht abwarten, bis der Kampf gegen den Alpha gänzlich entschieden war - sie ließ dessen Schiff schon jetzt zerstören. Der Grund war klar, denn ein einziger Treffer in die Zentrale würde die Verbindung der zwei Teilkörper brutal zerreißen lassen.
    Nazarena Nerukkar war nicht die Frau, die sich auf irgendwelche Zufälle verließ. Sie machte Nägel mit Köpfen, schuf Tatsachen, an denen es nichts zu rütteln gab.
    »Los, komm mit. Wir müssen zu den Hangars.«
    Laertes warf noch einen Blick auf die seltsame Kreatur, die keinerlei Anstalten machte, ebenfalls die Flucht zu ergreifen. Dann folgte der Uskuge dem Professor.
    Zamorra hatte sich auf dem Weg zur Zentrale genau gemerkt, wo die Hornissen standen. Wie üblich befanden sich nur wenige davon an Bord, aber das interessierte jetzt nicht, denn eine funktionsfähige reichte ja aus. Die kleinen 2-Mann-Beiboote waren ungeheuer schnell - und darauf baute der Parapsychologe, denn sie mussten ganz schnell viel Raum zwischen sich und dieses Schiffswrack bringen.
    Laertes taumelte hinter ihm her. Der Uskuge brauchte ganz einfach Ruhe, um seinen magischen Akku wieder aufladen zu können. Ruhe würden sie hier ganz sicher nicht mehr finden können, denn hier musste in wenigen Sekunden das Inferno ausbrechen, das war vollkommen klar.
    Als Zamorra und Laertes sich in die Enge der Hornisse gepresst hatten, zögerte der Franzose keinen Augenblick lang. Das Beiboot verließ den Hangar in einem Fluchtstart erster Klasse!
    Zamorra wandte sich nach Laertes um - soweit das in dieser Sardinenbüchse denn überhaupt machbar war. Er seufzte tief, als er sah, dass Laertes das Bewusstsein verloren hatte.
    Jetzt brauchten sie Glück.
    Viel Glück, denn die DYNASTIE begann aus allen Rohren zu schießen.
    ***
    Die Strahlenbahnen schnitten das All in feine Teile.
    Zumindest war das die optische Täuschung, der man erliegen konnte, wenn ein Schlachtschiff der DYNASTIE DER EWIGEN mit aller Macht ein Objekt beschoss. Nazarena Nerukkar sah, dass sich die Geschütze mehrheitlich auf den Sektor der KRIEGSGLÜCK konzentrierten, in dem die Zentrale zu finden war.
    Der Alpha Aidan Jarno stöhnte auf, denn auch sein Blick war auf den Monitor gerichtet.
    »Du brichst das Gesetz! Die Vereinbarung war klar getroffen worden - kein Einsatz der Schiffsbewaffnung.« Immer wieder versuchte er aufzustehen, doch die Wunde an seinem Bein hinderte ihn nachhaltig daran. Er sah, wie sein Schiff starb - und damit auch der Teil seiner selbst, der dort in der Zentrale zurückgeblieben war. So wie Nalan, der sicher bereits mit seinem Leben abgeschlossen hatte.
    Aus und vorbei - du kannst gegen eine Nerukkar nicht bestehen, selbst dann nicht, wenn sie angeschlagen und geschwächt ist. Du hast das alles nie

Weitere Kostenlose Bücher