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0940 - Gipfel der Macht

0940 - Gipfel der Macht

Titel: 0940 - Gipfel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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nun von blauem Leuchten umgeben. Die Dhyarras versuchten sich gegenseitig zu eliminieren, doch einzig Aidan Jarno war noch fähig, zusätzlich seinen Körper einzusetzen; Nerukkar hingegen ließ beide Arme hängen und wehrte sich nicht dagegen, dass Jarnos kräftige Finger ihr die Atemluft raubten.
    Plötzlich hielt Wirko den E-Blaster in seiner rechten Hand, der zur Bordkombination eines Alphas dazugehörte. Wirko machte zwei lange Schritte zur Seite, bis er so stand, dass er Jarno präzise fixieren konnte.
    Und Wirko schoss!
    Er traf das linke Bein Jarnos, der aufschrie und in die Knie ging. Dabei musste er Nerukkar zwangsläufig loslassen, die sich mit beiden Händen an die Kehle griff und nach Luft schnappte. Jarno hatte den Fehler gemacht, die gesamte Kraft seines Machtkristalls auf den Angriff gegen Nazarena zu konzentrieren - dass er von dritten attackiert werden konnte, war ihm überhaupt nicht in den Sinn gekommen. Nun musste er den Preis für seine Nachlässigkeit bezahlen.
    Denn nun war die ERHABENE am Zug.
    Sie wusste nur zu genau, dass ein Teil von Jarno noch an Bord der KRIEGSGLÜCK verblieben war. Das Sprechen fiel ihr unglaublich schwer, denn Jarno hatte hart zugegriffen. Es war mehr Röcheln als Sprechen, doch Wirko verstand jedes Wort.
    »Wirko, Feuer auf die KRIEGSGLÜCK eröffnen - Ziel: die Zentrale.«
    Der Alpha reagierte mit der von ihm bekannten Routine und Gefühllosigkeit. Was Nerukkar da befohlen hatte, das verstieß gegen die vereinbarte Kampfführung zwischen den Kristallträgern, doch das hatte sie zu verantworten. Wirko war sicher, da würde der ERHABENEN schon etwas einfallen.
    Jarno versuchte noch immer, sich wieder von den Knien zu erheben, doch Wirko hatte zu gut getroffen. Erst langsam wurde ihm klar, was er da getan hatte. Er hatte sich eingemischt - er hatte gegen das Gesetz der DYNASTIE verstoßen. Doch seltsamerweise war ihm das jetzt gleichgültig. Nerukkar war es gewesen, die ihn in den Kommandosessel des Flaggschiffs gesetzt hatte - also galt seine Loyalität auch ihr, auch wenn Wirko bis vor wenigen Minuten kaum gewusst hatte, wie man dieses Wort schrieb.
    Aber diese Gedanken waren jetzt nicht wichtig, denn Wirko hatte einen Befehl auszuführen.
    Wenige Sekunden nur vergingen, dann spucken die Strahlrohre der DYNASTIE den Tod ins All!
    Und sie trafen ihr Ziel, das überhaupt keinen Widerstand leisten konnte.
    Es war wie ein Scheibenschießen.
    Nur mit dem Unterschied, dass diese »Scheibe« noch Leben in sich barg.
    ***
    Zamorra und Laertes erreichten die Zentrale auf Umwegen, denn sie mussten immer wieder den Sektionen ausweichen, die vom Hüllenbruch betroffen und abgeriegelt waren, oder in denen unkontrollierbar die Flammen loderten.
    Das Schiff war verloren, da war der Parapsychologe ganz sicher. Die Men in Black, die bemüht waren, die Flammen einzudämmen, kamen Zamorra vor wie ein wild gewordener Hühnerhaufen. Der Professor war sich nicht sicher, doch er hatte das Gefühl, die Programmgehirne der Cyborgs hatten gelitten. Vielleicht lag es an der nahen Präsenz zweier Machtkristalle oder dem hier offensichtlich entstandenem Chaos? Er konnte sich darauf keinen Reim machen. Die Men in Black handelten jedenfalls nicht so entschlossen, wie er es von ihnen kannte.
    Aber auch perfekt funktionierende Men in Black hätten hier keine Rettung mehr gebracht.
    Die Zentrale stand offen wie ein sprichwörtliches Scheunentor. Niemand hinderte Zamorra und Laertes sie zu betreten. Zamorra blickte beunruhigt auf den Uskugen, der sich noch immer nicht erholt hatte. Das ganze Unternehmen schien schon jetzt gescheitert zu sein, zudem von Tan Morano weit und breit keine Spur war. Sie hatten sich in Lebensgefahr gebracht - das war alles.
    Laertes hielt Zamorra am Arm fest und deutete in die Mitte der Zentrale. Was Zamorra da sah, war mehr als außergewöhnlich: Im Sessel des Kommandanten ruhte ein Körper, der pulsierte. Manchmal schien er beinahe durchsichtig zu sein, dann wieder konnte man ihn deutlich erkennen. Er war umschlossen von einer bläulichen Aura, die Zamorra eine eindeutige Identifikation erlaubte. Das musste der Alpha sein, der Nazarena Nerukkar zum Kampf gefordert hatte.
    Laertes flüsterte, auch wenn es nicht den Anschein machte, dass sich hier irgendwer um die Fremden kümmern würde. »Wie ein Astralleib… wo ist der Rest von ihm?«
    Zamorra ahnte die Antwort, doch er blieb sie Laertes schuldig. Auf der riesigen Monitorwand war die DYNASTIE zu sehen, in ihrer ganzen

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