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0941 - Echsenauge

0941 - Echsenauge

Titel: 0941 - Echsenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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egal.
    Jedenfalls verstand sie ihre Schau, und es blieb nicht einfach dabei, daß sie stehenblieb.
    Sie setzte sich auf den Hocker.
    Da fiel die Klappe wieder nach unten. Die Frau verschwand, und Kurt starrte auf die dunkle Abdeckung.
    Hätte er sein Gesicht im Spiegel gesehen, er hätte darüber gelacht, denn es breitete sich eine Enttäuschung aus, die schon lächerlich wirkte. Er starrte gegen die Abdeckung wie jemand, der sich etwas zurückwünschte, das aber nicht kam. Er mußte schon selbst etwas tun, um sich die Frau wieder zurückzuholen.
    Latow hörte sich stöhnen. Verdammt, dachte er, verdammt! Das war eine Frau nach seinem Geschmack. Sie lag genau auf seiner Schiene. Dagegen waren die anderen Tänzerinnen, die er sich bisher angeschaut hatte, nichts. Sie verblaßten, sie waren nur Puppen, und er verglich sie sogar mit irgendwelchen Zombies.
    Nicht diese Person, deren Namen er nicht mal kannte. Die Kleine war perfekt, und er nahm sich vor, ihren Namen und ihren Wohnort zu erfahren. Es sollte nicht allein beim Schauen bleiben. Er wollte mehr von ihr haben. Er wollte sie fühlen, erforschen, genießen.
    Seine Hand fummelte in der Tasche herum und tastete nach den Münzen. Er war zittrig geworden.
    Das Geld rutschte ihm aus der Hand.
    »Scheiße!« schimpfte er, bückte sich und hob es auf. Diese Person sollte nicht länger Erinnerung bleiben. Er mußte sie einfach weitersehen! Latow warf das Geld in den Schlitz, er holte wieder tief Luft und stierte gegen das Rollo, das plötzlich in die Höhe schoß und ihm den Blick freigab.
    Die Superfrau war noch da.
    Sie schaute ihn an und lächelte ihm zu wie einem alten Freund. Nur hatte sie ihre Haltung verändert.
    Der Hocker war zur Seite geschoben, damit sie genügend Platz hatte, um sich hinzuknien. Mit den Händen stützte sie sich auf der Unterlage ab, und ihr Gesicht hatte sie sehr nahe an die Scheibe herangebracht, damit der Voyeur auch jede Einzelheit erkennen konnte.
    Der Mund machte ihn fast irre. Er war zu einem Schmollmund verzogen, als wollte sie ihm einen Kuß durch die Scheibe schicken. Ohne daß er es wollte, spitzte auch Latow die Lippen und gab diesen Kuß zurück. Daß er sich dabei lächerlich vorkam, daran dachte er nicht. Er hätte so gern mit ihr gesprochen, ihren Namen erfahren und sie am Abend besucht, aber die Scheiben schlossen dicht.
    Da hätte er schon schreien müssen, und das traute sich keiner der Besucher. Wer sich nicht an die Regeln hielt, flog raus und kriegte Hausverbot.
    Sie nickte ihm zu wie einem alten Bekannten. Dann hob sie ihren Oberkörper an, veränderte auch die Haltung der Beine, indem sie sie spreizte, aber sie blieb noch knien.
    Den Rücken durchgedrückt, strichen die Hände über ihren Körper hinweg. Sie begannen an den Schultern, wanderten weiter nach unten, umspielten die Brüste, drehten die Brustwarzen zwischen Daumen und Zeigefinger, und Latow stellte sich vor, daß es nicht die Hände der Frau waren, sondern seine.
    So etwas war schon verrückt, das war einmalig. Diese Frau war absolute Sonderklasse.
    Kurt war gespannt, welche Spielchen sie jetzt noch auf Lager hatte. Sie würde sicher alles in den Schatten stellen, was er bisher in Peep-Shows erlebt hatte.
    Die Hände hatten sich bereits südlich des Bauchnabels verirrt, und Kurt bekam noch größere Augen.
    Er hoffte, daß sie das machen würde, wovon er träumte. Hektisch wischte er über seine Stirn. Er atmete nur mit offenem Mund. Hin und wieder stöhnte er auch oder flüsterte ein Wort, das er selbst nicht verstand.
    Die Hände wanderten weiter. Sie strichen gefühlvoll über die Haut hinweg wie sanfte Federn. Sie stimulierten sie und schienen sie dabei kaum zu berühren, dennoch wußte Kurt, daß es gerade diese Sanftheit war, die ihn so anmachte.
    Nein, nein, leider nicht!
    Plötzlich blieben die gespreizten Hände auf den Oberschenkeln liegen. Noch immer kniete die Frau breitbeinig vor der Scheibe, und Kurt war für einen Moment enttäuscht.
    Was sollte das? Warum spielten die Finger nicht weiter? Die anderen hatten es auch getan.
    Aber er wollte seine Enttäuschung nicht wahrhaben und sagte sich, daß diese Frau es eben anders machte. Die hielt bestimmt noch andere Trümpfe in der Hinterhand.
    Die Tänzerin nahm die Hand hoch. Es war die rechte, die sie sich anschaute. Sie hatte die Hand so gedreht, daß sie gegen die Innenfläche blicken konnte. Ihr Blick war sehr interessiert. Latow wußte nicht, was sie an dieser Hand so interessant fand, aber er

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