0942 - Die Prophezeiung des Uriel
sah ihn in einer Mischung aus Furcht und Neugier an.
Schrecken und Furcht stehen ihr, ich hatte recht.
Er trat auf sie zu und ließ sich neben ihr nieder. Beinahe ein wenig furchtsam setzte sie sich jetzt auf, doch sie konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Langsam hob er von hinten die Hand und strich über ihren Rücken hinauf zu ihrem Haaransatz.
Asmodis spürte den Schauer, der über ihren Rücken lief, in den Fingerspitzen und sah auch, wie sie kurz die Augen schloss. Es gefällt ihr , dachte er amüsiert. Und der Gedanke, sie zu schänden, gefällt mir nicht weniger. Doch ich werde gnädig sein und es ihr ersparen. Ich habe andere Dinge, um die ich mich kümmern muss.
Er beugte sich herab und streifte ihre Lippen mit den seinen. Gleichzeitig umfasste er ihren Nacken und spürte wieder ihre Erregung unter seinen Händen. Sie stöhnte leise auf, ihr Mund öffnete sich erwartungsvoll. Doch er widerstand der Versuchung, ihrem offensichtlichen Wunsch nachzugeben, und sah mitleidig auf sie herab, als seine Finger ihr zartes Genick mit einem Schnapp zerbrachen. Der Ausdruck der Überraschung und des unendlichen Schreckens in ihren ersterbenden Augen gefiel ihm.
Wieder bedauerte er, dass er das hatte tun müssen und ließ sie vorsichtig aufs Bett gleiten.
»Es tut mir leid, meine naive kleine Schönheit«, hauchte er und stand auf. Er warf noch einen letzten Blick auf das Gesicht, das im Augenblick des Todes den so wunderschönen Ausdruck von Furcht, Schrecken und Überraschung, der ihr so gut stand, konserviert hatte.
»Du hättest auf Uriel hören sollen, Yasmina. Die Prophezeiungen von Erzengeln erfüllen sich immer…«
ENDE
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